Starker Auftritt: Souveräner Sieg gegen NorwegenGelungener WM-Auftakt für das DEB-Team mit zwei Siegen
Lukas Reichel erzielte ein schönes Tor zum zwischenzeitlichen 4:0 gegen Norwegen. (Foto: dpa/picture alliance)Von Beginn an war klar, dass dies ein gänzlich anderes Spiel als die Auftaktpartie gegen die massiv dezimierten Italiener werden würde. Beide Mannschaften beackerten sich in viel höherem Tempo – und Deutschland hielt trotz der Partie am Vortag gut stand, während das Turnier für Norwegen mit diesem Duell begann. Die deutsche Auswahl stand kompakt, ließ wenig Großchancen zu und hatte in Überzahl Pech, als zwei Schüsse von Matthias Plachta nicht ihr Ziel finden. Plachta justierte Kimme und Korn danach aber ganz genau – denn 16 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels fälschte er einen Schuss von Moritz Müller haargenau in der Luft ab und ließ so Norwegens Torhüter Henrik Haukeland keine Abwehrchance.
Im zweiten Abschnitt hatte die deutsche Mannschaft das Vortagsspiel endgültig aus den Trikots geklopft und wurde deutlich stärker. So freute sich Leon Gawanke über seinen ersten WM-Treffer, als er einen Pass vom linken Bullykreis direkt nahm und den Puck am langen Pfosten einschlagen ließ (24.). Die Härte auf norwegischer Seite nahm danach zu, was Markus Eisenschmid durch ein nicht geahndetes Foul zu spüren bekam. Die deutschen Spieler bestraften dies perfekt: Bei einem schönen Angriff legte Lukas Reichel die Scheibe noch ein zweites Mal quer, sodass Leo Pföderl zum 3:0 erfolgreich war (27.). Vier Minuten später stibitze Reichel den Puck an der eigenen blauen Linie von Christian Kaasastul, brach zum Alleingang durch und traf trotz Bedrängnis mit viel Übersicht und Ruhe zum 4:0 (31.). Die Defensive stand weiterhin stark – doch wie gefährlich Norwegen ist, zeigte sich, als die Deutschen einmal nicht entscheidend eingriffen: So konnte Mathis Olimb nach einer schönen Bewegung abziehen – seinen Schuss fälschte Emil Lilleberg zum 1:4 ab (37.).
Zu Beginn des Schlussabschnitts überstanden die Deutschen eine Unterzahlsituation – auch mit etwas Metallhilfe, weil Emilio Pettersen die Latte traf (41.). Doch das Team von Bundestrainer Toni Söderholm behielt die Kontrolle über das Spiel. In der 45. Minute war die Messe schließlich gesungen – mit einem Schuss in den kurzen Winkel aus vollem Lauf erzielte Lean Bergmann das 5:1.
Stimmen zum Spiel:
DEB-Sportdirektor Christian Künast: „In den ersten beiden Spielen haben wir eine sehr gute Leistung der ganzen Mannschaft gesehen, die Belohnung ist der zweite Sieg im zweiten Spiel. Das gibt uns einen sehr guten Start in das WM-Turnier. Unabhängig von den Ergebnissen macht es einfach Spaß, diesen Teamspirit zu spüren. Jeder ist für den anderen da.“
Bundestrainer Toni Söderholm: „Der Gegner hat uns mehr gefordert als Italien. Es war aber auch einfacher, im Rhythmus zu bleiben, weil das Tempo des Spiels insgesamt höher war. Wir haben eine sehr solide Leistung gezeigt und müssen jetzt genauso analysieren und den nächsten Gegner vorbereiten wie sonst auch. Die Spielanlage von Norwegen lag uns. Es gibt immer Verbesserungspotenzial, aber im Großen und Ganzen haben die Jungs ein Lob verdient, wir wollten eine konstante Steigerung sehen von Spiel eins zu zwei.“
Stürmer Lukas Reichel: „Wir sind schon am Anfang gut ins Spiel kommen und haben über 60 Minuten nie aufgehört zu ackern. Norwegen war ein stärkerer Gegner als Italien, doch wir waren darauf gut vorbereitet. Unsere Berliner Formation verfügt über viel Selbstvertrauen und die richtige Chemie durch die Meisterschaft. Wir verstehen uns auf uns abseits des Eises einfach richtig gut und wir freuen uns, dies hier bei der Nationalmannschaft einzubringen.“
Weiter geht es am Montag (19.15 Uhr) gegen Kanada.
Tore: 1:0 (19:44) Plachta (M. Müller, Seider), 2:0 (23:19) Gawanke (Brandt, Noebels/5-4), 3:0 (26:04) Pföderl (Reichel, Noebels), 4:0 (30:35) Reichel, 4:1 (36:21) Lilleberg (M. Olimb, Haga), 5:1 (44:41) Bergmann (Nowak, Krämmer).
Strafen: Deutschland 4, Norwegen 6 + 10 (Lilleberg).
Zuschauer: 0.