„Slew-Footing“ läutet Deutschlands Niederlage ein3:6 gegen Russland – Patrick Hager kassiert Matchstrafe

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Aber was ist denn nun dieses Slew-Footing? Die Regel 160 beschreibt die Situation so, dass es um einen Spieler geht, „der gefährlich von hinten gegen den Fuß oder Schlittschuh eines Gegenspielers tritt, oder der seinen Gegner nach hinten zieht, während er zur gleichen Zeit von unten gegen seine Füße klopft oder tritt“. Es ist sozusagen die schlimme Variante des Beinstellens, die der internationale Verband (IIHF) erst 2014 analog zur NHL in sein Regelwerk übernommen hat. Die einzig mögliche Bestrafung lautet: Matchstrafe. Russlands Kapitän Sergei Mozyakin blieb nach Hagers Foul verletzt liegen und musste vom Eis geführt werden – was sein Teamkollege Sergei Plotnikov zum Anlass nahm, um sich Hager vorzuknöpfen. Das machte aus der fünf- eine verzögerte dreiminütige Überzahl, was den Russen aber reichte, um sich früh entscheidend abzusetzen.

Frühes Gegentor – dennoch guter Start

Trotz eines frühen Gegentores nach 64 Sekunden sah es nicht einmal schlecht aus. Das Tor war perfekt herausgespielt: Yevgeni Dadonov spielte den Puck mit der Rückhand aus der Zone hinter dem Tor nach vorne in den Slot, wo Vadim Shipachyov vom KHL-Champion SKA St. Petersburg, der in der neuen Saison für NHL-Neuling Vegas Golden Knights spielen wird, völlig unbedrängt zum 1:0 erfolgreich war. Danach jedoch spielten die Deutschen gut mit und erspielten sich Chancen durch Felix Schütz und Tobias Rieder. Doch nach der Matchstrafe fackelten die Russen nicht lange rum: Nach zwei Minuten mit vier gegen vier Spielern traf erst erneut Shipachyov (18.), ehe Sergei Plotnikov auf 3:0 erhöhte (19.).

Christian Ehrhoff wieder dabei

Das sorgte freilich für Freude unter einem Großteil der anwesenden Fans – denn wie bei schon zurückliegenden Weltmeisterschaften in Deutschland waren zahlreiche Anhänger der „Sbornaja“ in der Arena. Gut für Deutschlands weiteren Turnierverlauf: Verteidiger Christian Ehrhoff, der die ersten beiden Spiele verpasst hatte, war wieder dabei und half mit, die  Defensive zu stabilisieren. Allerdings sorgte eine unnötige Strafe von Yasin Ehliz in der 32. Minute für ein weiteres Powerplay-Tor der Russen durch Nikita Gusev. Ein Alleingang von Nikita Kucherov brachte schließlich das 5:0 – zuvor hatte Torhüter Thomas Greiss bereits einen weiteren Sololauf von Gusev pariert.

Doch noch auf die Anzeigetafel

In der 46. Minute kam Deutschland dann auf die Anzeigetafel: Nach einem Schuss von Moritz Müller staubte Brooks Macek zum 1:5 ab. Im Anschluss an eine 5:3-Überzahl, die Russen waren gerade wieder zu viert, fälschte Philip Gogulla einen Schuss von Christian Ehrhoff zum 2:5 ab (49.). Nikita Kucherov erhöhte auf 6:2, nachdem er den Pfosten getroffen hatte und seinen Abpraller dann über die Linie drückte. Freddie Tiffels markierte schließlich das 3:6 (60.).

Tore: 0:1 (1:04) Shipachyov (Dadonov, Panarin), 0:2 (17:10) Shipachyov (Gusev, Panarin/5-4), 0:3  (18:15) Plotnikov (Provorov, Antipin /5-4), 0:4 (31:10) Gusev (Panarin, Belov/5-4), 0:5 (35:16) Kucherov, 1:5 (45:53) Macek (Müller, Dennis Seidenberg), 2:5 (48:34) Gogulla (Ehrhoff, Kahun/5-4), 2:6 (51:40) Kucherov (Panarin) 3:6 (59:10) Tiffels (Kink, Dennis Seidenberg).

Strafen: Deutschland 4 + Matchstrafe (Hager), Russland 12.

Zuschauer: 18.734 (ausverkauft).


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