Mordshunger nach ArbeitssiegDEB-Team

Allerdings tat sich seine Mannschaft gegen die harmlosen und fast ausschließlich auf Verteidigung bedachten „Azzurri“ schwer, Chancen zu kreieren. „Wir hatten heute mehr mit uns zu kämpfen als mit dem Gegner“, sagte Angreifer Patrick Reimer.
Torhüter Dennis Endras hatte vor allem mit seinem Magen zu kämpfen. „Ich habe einen Mordshunger“, sagte der 26 Jahre alte Allgäuer, der seine dritte WM-Partie ohne Gegentor feierte. Der frühe Spielbeginn bedeutete eine ungewöhnliche Vorbereitung. „Wir sind um acht Uhr aufgestanden und haben ein großes Frühstück eingenommen, aber das hält nicht so lange vor“, sagte Endras und Jakob Kölliker ergänzte: „Morgens um neun ist kohlenhydratreiche Pasta sicher nicht die beste Wahl. Die haben wir sofort nach dem Spiel in der Kabine zu uns genommen, aber im Hotel werden wir mit Fleisch und Salat nochmal richtig essen.“
Stürmer Evan Kaufmann gewann dem ersten Bully zur Mittagszeit auch etwas Gutes ab. „Die Teambesprechung war bereits am Abend zuvor. Dadurch konnte man sich sofort auf das Spiel fokussieren.“ Das schien bereits nach 15 Sekunden Früchte zu tragen, doch Geburtstagskind John Tripp (35) verpasste den Führungstreffer knapp. In der Folge aber hatte Deutschland Schwierigkeiten, eine Lücke im Abwehr-Dickicht der Italiener zu finden und wenn dies gelang, dann war noch der starke Torwart Daniel Bellissimo im Weg. So dauerte es bis zur 17. Minute, ehe Christoph Schubert einen Pass von Christoph Ullmann per Direktabnahme im Netz unterbringen konnte. „Wir wollten das alles spielerisch lösen und haben dadurch teilweise viel zu kompliziert agiert“, sagte Kölliker.
Dennoch – das DEB-Team bewies, dass es einigen Gegnern inzwischen enteilt ist und erhöhte durch Reimer (23.) und Christopher Fischer, der gleich in seinem ersten WM-Spiel traf (46.) zum problemlosen Auftaktsieg. Im nächsten Spiel gegen Lettland (Sonntag, 20.15 Uhr) wartet allerdings deutlich mehr Arbeit. „Die Letten sind läuferisch sehr stark, da dürfen wir uns nicht so viele leichtsinnige Puckverluste erlauben“, sagte Reimer. Trainer Kölliker aber sieht auch Vorteile für sein Team. „Lettland spielt deutlich offensiver, so dass wir mehr Raum haben werden.“ Und durch den späteren Beginn auch mehr im Magen.
Deutschland – Italien 3:0 (1:0/1:0/1:0)
Aufstellung Deutschland
Tor: Endras (Kotschnew)
Abwehr: Ondruschka, Fischer – Reul, Nikolai Goc – Schubert, Lavallee – Krueger
Angriff: Hospelt, Tripp, Rankel – Greilinger, Schütz, Marcel Goc – Reimer, Ullmann, Gogulla – Kink, Kaufmann, Barta (Furchner)
Aufstellung Italien
Tor: Bellissimo (Tragust)
Abwehr: Helfer, Borgatello – de Marchi, Plastino – Johnson, Larkin – Marchetti
Angriff: Insam, Scandella, Egger – Iannone, Rocco, Sirianni – Edwardson, Fontanive, Ansoldi – Iori, Felicetti, Bernard (de Toni)
Schiedsrichter: Danny Kurmann (Schweiz) und Steve Patafie (USA)
Zuschauer: 1033