Mit Stuhl und Krücken zum MannschaftsfotoTobias Rieder enttäuscht über sein WM-Aus
„An sich ist es nicht so schlimm, ich habe keine Schmerzen“, berichtet Rieder. „Aber die Situation, die ist – Entschuldigung – scheiße.“ Denn der Angreifer hätte liebend gerne weiter für Deutschland gespielt, fällt aber nun aus. Zum Glück nur für vier bis sechs Wochen. „So sieht es zumindest aktuell aus. Aber ich muss da auf die weiteren Informationen der Ärzte warten.“ Immerhin: Er kommt – ebenfalls nach aktuellem Stand – ohne Operation aus. Das wird auch sein NHL-Club aus Glendale gerne hören. „Ich hatte schon Kontakt mit den Coyotes. Sie haben sich natürlich informiert, wie es mir geht“, so Rieder. Passiert ist das Gaze in einer Überzahlsituation gegen Russland. „Ich bin blöd umgeknickt.“
Ob er nun das ganze Turnier über weiterhin in Köln bleibt, wird er in den nächsten Tagen entscheiden. Denn als Teil der Mannschaft fühlt er sich auch weiterhin. So war es für ihn auch keine Frage des „Müssens“, für das Teamfoto trotz Verletzung bereitzustehen. „Ich durfte mit auf das Foto“, betont er. „Und die Jungs haben mit ja toll geholfen.“ So wurde Tobi Rieder an der Bande auf einen Stuhl gesetzt und über das Eis geschoben, sodass er ohne Probleme dabei sein konnte. „Es heißt immer: Wir sind eine Mannschaft. Aber wir leben das auch“, freut er sich über den Rückhalt im Team auch wenn er nun zusehen muss.
Da ja auch Patrick Hager gesperrt ausfällt, stellt sich die Frage nach einer Nachnominierung umso dringender. Heißt: Reagiert man sofort und damit vor dem Spiel gegen die Slowakei – oder wartet man die NHL-Spiele in der Nacht auf Donnerstag ab? „Das müssen wir nun ganz genau abwägen. Leider kam es genau so, wie es für uns am ungünstigen ist. Die Serien sind in das siebte Spiel gegangen. Das heißt, dass es eine ganze Zeit dauern würde, bis die Spieler bei uns wären. Wir werden uns heute beraten und dann eine Entscheidung treffen“, sagte Bundestrainer Marco Sturm.