Justin Krueger, der internationale DeutscheDer Verteidiger wurde zuletzt zweimal mit Bern Schweizer Meister

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Früher wurde für ihn gerne der Zusatz „Der Sohn von Ralph Krueger“ benutzt. Wird Ralph inzwischen auch mal als „Der Vater von Justin Krueger bezeichnet“? Justin Krueger lacht. „Ja“, sagt er, „das ist schon einmal vorgekommen.“ Doch der Vergliche, der Bezug zu seinem Vater, das stört ihn gar nicht. „Wir sind sehr oft in Kontakt“, berichtet er. Und die Kruegers sind mit Ralph und Justin auf dem guten Weg, zu einer bemerkenswerten Eishockeyfamilie zu werden – auch wenn Ralph inzwischen im Fußball angekommen und im Management des FC Southampton tätig geworden ist. „Ich habe schon drei Spiele von Southampton sehen können, seit mein Vater dort tätig ist. Zwei Heimspiele und einmal in Wembley gegen Manchester United. Das ist schon cool“, sagt er. „Mein Vater ist sehr ehrgeizig und hat einen weiten Blick.“ Und so ganz zwischendurch führte er das Team Europe zu Platz zwei beim World Cup of Hockey. „Ja“, sagt Krueger kopfschüttelnd – als ob er sagen wollte: Unglaublich, oder?

Die Bindung zwischen Vater und Sohn ist groß. „Er war bei allen bisherigen drei WM-Spielen in Köln, obwohl der FC Southampton am Samstag selbst ein Spiel hatte. Er fliegt zwischen Köln und England hin und her“, so Justin Krueger.

Justin selbst gibt sich bescheiden. Dabei könnte er als zweifacher Schweizer Meister für sich reklamieren, ein „Gewinner-Gen“ zu haben, und damit ja auch sehr wichtig für die Mannschaft zu sein. „Aber schaut euch mal unser Team an. Wir haben viele sehr erfahrene und erfolgreiche Spieler, zum Beispiele die Jungs aus München.“ Wie ist die Schweizer NLA aus seiner Sicht im Vergleich mit der DEL einzuschätzen? „Da ich noch nie in de DEL gespielt habe, ist das nur sehr schwer einzuschätzen. Ich habe dafür kein Gefühl“, sagt er. Schauen wir also auf ihn selbst: Was macht ihn stark? „Ich spiele am besten, wenn ich einfaches Hockey spiele, gradlinig, unkompliziert, aggressiv.“  

Von der Atmosphäre bei den WM-Spielen in Köln ist er begeistert. 16.000 Zuschauer kommen war auch zu den Spielen des SC Bern, „aber die Lanxess-Arena ist aufgrund ihrer Größe und Weite schon beeindruckend. Wenn ich draußen am Stadion vorbei laufe und hoch schaue, denke ich manchmal: Hoffentlich können die Leute ganz oben auch alles sehen.“

Wenn Krueger spricht, hört man in seiner Stimme viel. Da ist ein Schweizer Akzent, wenn das Wort Aggressivität eher wie „Agressivitäht“ klingt. Aber auch der kanadische Einschlag ist zu hören. Geboren wurde er in Düsseldorf, als Knirps spielte er in Duisburg – ehe es ihn mit der Familie über Feldkirch in Österreich in die Schweiz führte. Als was fühlt er sich denn? „Auf jeden Fall als Deutscher – aber eben mit internationalem Einschlag. Ich habe ja auch den kanadischen Pass.“ Zudem kommt seine Freundin – die beiden werden im Sommer heiraten – aus der Schweiz. „Ich lebe ja auch in der Schweiz, im Sommer geht es nach Kanada.“ Seine Wurzeln sind und bleiben in Deutschland. Und damit fühlt sich Justin Krueger pudelwohl. Und wer weiß – vielleicht verschlägt es den zweifachen Schweizer Meister ja doch noch mal irgendwann in die DEL.


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