Hochklassiges Duell mit der Schweiz – Deutschland ZweiterNiederlage nach Penaltyschießen gegen die „Eisgenossen“

Im „Derby” zwischen Deutschland und der Schweiz ging es zur Sache. (Foto: dpa/picture alliance/ASSOCIATED PRESS)Im „Derby” zwischen Deutschland und der Schweiz ging es zur Sache. (Foto: dpa/picture alliance/ASSOCIATED PRESS)
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In einem schnellen und technisch guten Spiel gingen die „Eisgenossen“ bereits nach 97 Sekunden in Führung, als Andres Ambühl aus dem Lauf abzog und satt zum 1:0 für die Schweiz einschoss. Doch Deutschland zeigte sich nicht geschockt, spielte mit viel Ruhe und Übersicht und hatte in der zwölften Minute eine Topchance, als Leonhard Pföderl nach einem Turnover die Gelegenheit zum Ausgleich hatte. Der folgte allerdings schnell: Aus der Szene ergab sich ein Powerplay für das DEB-Team, das bereits nach fünf Sekunden beendet war. Kai Wissmann, der ohnehin eine richtig starke WM spielt, zog nach Bullygewinn ab und der Puck schlug hinter Reto Berra zum 1:1 ein, dem dabei die Sicht genommen war. Und weil das so gut geklappt hat, machten es die Deutschen gleich nochmal. Moritz Seider brachte die Scheibe nach einem Bully bei viel Verkehr aufs Tor – dort stand Stefan Loibl dem Schweizer Goalie nicht nur entscheidend vor den Augen, sondern fälschte die Scheibe noch zur 2:1-Führung ab (16.).

Ins zweite Drittel starteten die Schweizer erneut forsch: Diesmal waren 86 Sekunden gespielt, als der Schuss von Pius Suter zum 2:2 ins deutsche Netz flog. Die Schweiz wurde aggressiver – und in der 33. Minute dann auch zu aggressiv. So hatte Fabrice Herzog Glück, dass er nach dem Bandencheck von hinten gegen Samuel Soramies mit zwei Strafminuten davon kam. Soramies zog sich nicht nur eine blutende Lippe zu, was nicht ganz so wild ist, schlug aber dabei mit dem Kopf in der Bande ein. Solche Szene haben oft genug eine Spieldauerstrafe nach sich gezogen. Das Powerplay brachte dem DEB-Team keinen Ertrag. Als die Schweiz dann mit einem Mann mehr auf dem Eis stand, klingelte es auf der anderen Seite: Denis Malgin netzte zur 3:2-Führung der Eidgenossen ein (39.).

Der dritte Durchgang begann diesmal mit einer Chance des DEB-Teams durch Yasin Ehliz. Aufregung gab es einige Minuten später, als Denis Malgin nach einem Ellbogencheck ins Gesicht von Leon Gawanke ungeschoren davon kam. Anders als bei der Szene gegen Soramies gab es nicht einmal eine Zweiminutenstrafe. Gawanke, der blutend vom Eis musste, kam einige Zeit später zurück ins Spiel. Für die „Strafe“ sorgte dann Matthias Plachta mit einem Tor der Marke Weltklasse. In Connor-McDavid-Manier „zockte“ er sich durch die gesamte Schweizer Defensive und traf im Fallen zum 3:3 (48.). Dabei blieb es in der regulären Spielzeit, sodass die Schweiz als Gruppensieger und Deutschland als Gruppenzweiter feststand.

In der Verlängerung hatten Yasin Ehliz (63.) und Marc Michaelis (64.) den Sieg für das DEB-Team auf dem Schläger, es ging jedoch ins Penaltyschießen – dort gelang dem Schweizer Nico Hischier der entscheidende Treffer.

Stimmen zum Spiel:

DEB-Sportdirektor Christian Künast: „Wir haben in einer schweren Gruppe mit 16 Punkten die beste Vorrunde aller Zeiten gespielt. Wir haben uns wieder weiterentwickelt, sportlich, aber auch strukturell und haben insgesamt ein weiteres Stück professioneller gearbeitet. Jetzt freuen wir uns auf die anstehende KO-Runde.“

Bundestrainer Toni Söderholm: „Ich muss die Mannschaft loben für das, was sie in der Gruppenphase geleistet hat. Wir haben viele Sachen gut gemacht, einiges müssen wir verbessern."

Kapitän Moritz Müller: „Es war ein hochklassiges Eishockeyspiel beider Mannschaften und eines der temporeichsten Spiele, die ich je bestritten habe. Die Schweiz ist eine sehr talentierte Mannschaft, auch wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Im Penaltyschießen hatte die Schweiz dann mehr Glück. Wir können die Gruppenphase jetzt alles in allem zufrieden abschließen und uns auf das Viertelfinale konzentrieren.“

Verteidiger Korbinian Holzer: „Es war ein intensives, schnelles Spiel und bestimmt auch toll anzusehen für alle Zuschauer. Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt. Die Schweizer sind sehr hart rausgekommen, aber wir haben den Druck im ersten Drittel sehr gut weggespielt und das Spiel gedreht. Im zweiten Abschnitt sind sie dann rausgekommen wie die Feuerwehr, der Schlussabschnitt war dann wieder ausgeglichen und die starke Aktion von Plachti hat für den Ausgleich gesorgt. Am Ende war es dann eine verdiente Punkteteilung. Das Penaltyschießen ist dann halt immer Glückssache. Wir nehmen den Punkt mit und freuen uns auf das Viertelfinale.“

Weiter geht es mit dem Viertelfinale am Donnerstag. Wer der Gegner der deutschen Mannschaft sein wird, entscheidet sich durch die weiteren Ergebnisse am heutigen Dienstag.

Tore: 0:1 (1:37) Ambühl (Corvi, Herzog), 1:1 (11:51) Wissmann (Reichel/5-4), 2:1 (15:30) Loibl (Seider, Moritz Müller), 2:2 (21:26) Suter (Malgin, Kukan), 2:3 (38:31) Malgin (Moser, Meier/5-4), 3:3 (47:57) Plachta (Wissmann), 3:4 (65:00) Hischier (entscheidender Penalty). Strafen: Deutschland 2, Schweiz 8. Zuschauer: 3862.


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