Herzschlagfinale! Finnland ist zum vierten Mal Eishockey-WeltmeisterBronze geht an Tschechien
Finnland ist zum vierten Mal Eishockey-Weltmeister. (Foto: dpa/picture alliance/ASSOCIATED PRESS)Kanada machte über weite Strecken ein gutes Spiel, ging nach 24 Minuten durch Dylan Cozens im Powerplay in Führung und spielte fortan souverän und ließ wenig zu. Das änderte sich zu Beginn des Schlussdrittels – und auch die Suomi-Fans wachten auf und trieben ihre Mannschaft nach vorne. In der 45. Minute wurde es strittig. Während Kanada bereits in Unterzahl spielte, kassierte auch Cole Sillinger eine Strafzeit wegen hohen Stocks. Der wiederum reklamierte vehement, dass sich sein finnischer Gegenspieler selbst seinen Schläger ins Gesicht geschlagen habe. Und die TV-Wiederholungen schienen diese Sicht der Dinge zu bestätigen. Was unklar blieb: Wie kam es zu der Szene? War es vielleicht doch der kanadische Schläger, der den Stick des Finnen nach oben schlug? Oder passierte das Ganze im Zweikampf? Letztlich blieb es bei der doppelten Überzahl der Finnen, die daraufhin durch Mikael Granlund ausglichen (45.). Bitter für Kanada: Beim Abwehrversuch verletzte sich Torhüter Chris Driedger, sodass Matt Tomkins zu seinem ersten WM-Einsatz im kanadischen Tor kam. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, legte Granlund im verbliebenen 5:4-Powerplay die 2:1-Führung für Finnland nach (46.). Es ging plötzlich rund auf dem Eis. In der 55. Minute griffen die Nordeuropäer scheinbar endgültig nach Gold: Nach einem Bully traf Joel Armia zum 3:1. Doch es blieb spannend: Kanada nahm Goalie Tomkins früh vom Eis und verkürzte in der 58. Minute durch Zach Whitecloud zum 2:3. Das Tor war zwar minimal vor dem Schuss aus der Verankerung gesprungen, doch auch nach Videobeweis blieb es bei dem Treffer. Und der Finalwahnsinn ging weiter: Kanada nahm erneut den Goalie vom Eis – und glich mit sechs gegen fünf Feldspielern zum 3:3 aus (59.). Torschütze war Max Comtois. In der Overtime entschied Sakari Manninen die Partie für sein Team mit einem Treffer in Überzahl (67.).
In einem wahren Torfeuerwerk sicherte sich Tschechien durch ein 8:4 (1:3, 1:0, 6:1) gegen die USA den dritten Platz und gewann mit Bronze die erste WM-Medaille seit 2012.