Die Suche nach dem PositivenPresseschau Deutschland – Schweden
Unseren Streifzug beginnen wir heute in Schweden mit Expressen.se. Verschiedene Videobeträge und Analysen gibt es dort zu finden. Neben der „William Nylander Show“ ist aber auch der ungeahndete Stockschlag von Marcus Kink in die Kniekehle von Elias Lindholm ein Thema. „Oh mein Gott, dass muss eine Matchstrafe sein. Der kann ihn doch nicht einfach so umholzen“, meint Experte Niklas Wikegård. Trainer Rikard Grönborg war nach dem Spiel zufrieden mit dem Ergebnis, aber ziemlich wütend über das Foul und sagt: „Es ist ein Skandal. Vier Schiedsrichter sehen das nicht.“ Zurück zum Positiven – aus Sicht der Schweden. „Tre Kronor zerkleinern Deutschland 7:2“ schreibt Mattias Tengblad. Er ist der Meinung: „Im dritten Drittel rächen sich die Tre Kronor an Kink.“ Weiter heißt es: „Das schwedische Team explodierte regelrecht und mit dem 5:2 durch Gabriel Landeskog war der Nagel im deutschen Sarg.“ Robin Lindgren schreibt: „Tre Kronor nehmen Rache für die Auftaktniederlage.“ Mann des Spieles war auch bei ihm William Nylander, der „Deutschland im Schlussdrittel deklassiert.“ Sorgen bereitet auch ihm die Lindholm-Verletzung. Ihm sagte der Trainer: „Er ist ein wichtiger Spieler, der in den vorderen Reihen spielt. Er ist wichtig für uns.“
Malin Fransson schreibt für dn.se und meint: „Es wurde ein ziemlich einfacher schwedischer Sieg.“ Und weiter: „Deutschland war nicht in der Lage, mehr als zwei Drittel mitzuhalten.“ Allerdings hat auch sie einen „bitteren Nachgeschmack“ und meint damit das Kink-Foul. Sie sprach mit dem schwedischen Teamarzt Björn Sandström, der ihr sagte: „Ich kann nicht sagen, wie ernst die Verletzung ist. Wir müssen das Knie weiter prüfen und sehen, wie es sich entwickelt.“ Stürmer Victor Rask sagte ihr: „Ich habe es nicht gesehen, aber es ist nie lustig, wenn ein Teamkollege verletzt auf dem Eis liegt.“ Der Generalsekretär der Swedish Ice Hockey Ferderation Tommy Boustedt meint: „Dafür gibt es einen Ausschuss mit einer Reihe von fachkundigen Personen. Wenn wir den Vorfall einreichen, wird er eine Strafe bekommen.“ In ihrem dritten Artikel geht Malin Fransson auf die Reihenzusammenstellungen ein, die sich nach der Russland-Niederlage geändert haben und erkennt in William Nylander ebenfalls den Matchwinner.
Gleich vier Berichte bringt aftonbladet.se. Hier schreibt man: „Magic – die Fans machen uns Gänsehaut.“ So sagte es Verteidiger Victor Hedman und meinte weiter: „Das ist pure Magie.“ In seinem zweiten Artikel ist Mats Wennerholm der Meinung: „Diese Schiedsrichter sollten ausgeschlossen werden.“ Und wird dann sehr direkt: „Der Russe Roman Gofman und der Lette Eduards Odin sollte zu einer Augenuntersuchung geschickt werden, bevor sie nochmal in dieser WM pfeifen.“ Es wird spekuliert, dass eine Nervenverletzung vorliegt. Er macht sicher aber auch sorgen um mögliche Reisestrapazen, denn aufgrund der Niederlage gegen Russland „ist das Risiko hoch im Viertelfinale nach Paris zu müssen.“ In einem weiteren Bericht schreibt das Blatt über das „Weltklasse-Talent“ William Nylander.
Das Foul von Kink an Lindholm ist in deutschen Medien noch nicht mal Randthema und wird offensichtlich ausgeblendet. Andererseits macht man auch keinen Aufsehen um ein Foul an Kink. Bei einem Anspiel bekommt er den Schläger des Gegenspielers in den Unterleib geschlagen. Dies "übersahen" die schwedischen Medien. In Deutschland versucht man in der am Ende deutlichen Niederlage die positiven Aspekte in den Vordergrund zu stellen.
Die Sport Bild schreibt jedoch: „3 Gegentore in 2 Minuten! DEB-Team geht die Puste aus.“ Man wird informiert: „24 Stunden nach dem Traumstart in die Heim-WM hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft eine weitere Überraschung deutlich verpasst.“
Sport1 sagt: „Wunder bleibt aus: DEB-Team unterliegt Schweden klar.“ Marco Sturm sieht in der Niederlage aber auch etwas Positives und meint „das stärkt uns.“ denn „Jeder ist sauer, das ist ein gutes Zeichen.“
In der Bild gibt es einige Berichte und Videobeträge. In einem sagt Patrick Hager: „Wir leben von unseren Fans.“ Und Jörg Lubrich meint: „Kein Eis-Wunder! Schwenden norden uns ein.“ Er meint aber auch: „Die Mannschaft von Trainer Marco Sturm hielt auch gegen die Tre Kroner mit 16 NHL-Stars und 14 Dollar-Millionären lange Zeit gut dagegen.“
Der Express schreibt: „Alter Schwede – WM-Pleite: DEB-Team geht mit 2:7 gegen die Tre Kronor baden.“ Man schreibt weiter: „Der Traum von der zweiten großen Überraschung nach dem Coup gegen die USA am Freitag erfüllte sich also nicht.“ Nach dem Spiel sprach man mit Franz Reindl. Dieser sagte: „Das Team hat erneut hart gekämpft. Leider hat es diesmal nicht gereicht, da die Schweden eine absolute Spitzenmannschaft haben. Aber wir haben schon mehr Punkte auf dem Konto, als wir es nach den ersten drei Spielen erwarten konnten.“
Claus Vetter schreibt im Tagesspielgel: „Gegen die favorisierten Schweden macht sich bei Deutschland die Müdigkeit nach dem Kraftakt gegen die USA bemerkbar – und der WM-Gastgeber bricht am Ende ein.“ Er sprach mit Dennis Seidenberg, der sagte: „Wir haben zwei Drittel lang gut gespielt und dann sind wir auseinandergefallen. Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht im letzten Drittel. Das sollte so nicht wieder passieren.“
Die Kollegen der Eishockey News meinen: „Euphoriebremse – Kraft reicht nur für 40 Minuten: Deutschland unterliegt starken Schweden klar mit 2:7“. Doch auch hier findet man gute Dinge: „Dabei zeigte Deutschland zunächst noch eine gewisse Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor, konnte zudem im Powerplay überzeugen.“
In unserem Hockeyweb-Bericht sagt Friedhelm Thelen: „Deutschland spielt lange gut mit – Schweden macht es am Schluss deutlich.“ Er findet dass sich die deutsche Mannschaft über weite Strecken gut verkauft hat.
Besorgniserregend ist eine dpa-Meldung: „Deutschlands Kapitän Christian Ehrhoff droht das Aus bei der Eishockey-Weltmeisterschaft.“ Das Fehlen von mindestens einem weiteren Verteidiger am Samstag machte Sturm mitverantwortlich für die hohe Niederlage gegen Titelfavorit Schweden. „Das hat man heute auf dem Eis schon gemerkt.“ Zur Ehrhoff-Verletzung sagt der Bundestrainer: „Es ist noch nicht besser geworden.“