Deutschland verliert knapp gegen die USAMorgen „Endspiel“ ums Viertelfinale gegen Lettland

Die deutsche Nationalmannschaft berannte das US-amerikanische Tor, fand aber keinen Weg ins Ziel.  (Foto: dpa/picture alliance)Die deutsche Nationalmannschaft berannte das US-amerikanische Tor, fand aber keinen Weg ins Ziel. (Foto: dpa/picture alliance)
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Die Partie begann bereits ärgerlich – denn die Tendenz der Unparteiischen, bei diesem Turnier durchaus ernstzunehmende Fouls nicht wahrzunehmen, setzte sich schnell fort. Denn kurz nach dem ersten Bully landete der Ellbogen von Verteidiger Matt Hellickson hart am Kopf von Maximilian Kastner, der durchaus gezeichnet war. Eine Strafe gab es allerdings nicht. Schöner war da schon der Umstand, dass zum einen Dominik Kahun erstmals bei diesem WM-Turnier für das DEB-Team auflaufen und Lukas Reichel wieder mitwirken konnte. Vorne erspielten sich Moritz Seider (14.) und Korbinian Holzer sowie im Nachschuss Leo Pföderl (19.) gute Chancen. Hinten machte Felix Brückmann im deutschen Tor dicht. Mathias Niederberger bekam die verdiente Pause. „Ich fühle mich gut. Das Timing kann noch etwas besser werden“, beschrieb Kahun nach 20 Minuten gegenüber Sport1 seine ersten Eindrücke.

Defensiv boten beide Mannschaften ein Spiel auf höchstem Niveau. Zwar spielten die Deutschen auch mal etwas kurios in Überzahl, weil sich die US-Amerikaner ein „unkorrektes Anspiel“ erlaubten (also einen doppelten Fehler beim Bully), doch wirkliche Großchancen waren auf beiden Seiten Mangelware, weil beide Teams extrem kompakt standen. Bitter für das DEB-Team: Jason Robertson nutzte in der 39. Minute einen Rebound in Überzahl zum Führungstreffer der Amerikaner.

Die deutsche Mannschaft rannte im Schlussabschnitts an, doch die US-Boys waren weiterhin defensiv extrem aufmerksam und ließen die Deutschen kaum in die gefährliche Zone vor dem Tor eindringen. Felix Brückmann hielt seine Mannschaft dabei bei den wenigen Kontern der Amerikaner im Spiel: So parierte er in der 53. Minute einen Alleingang von Tage Thompson. Nach überstandener Unterzahl hatte das DEB-Team Pech, als Dominik Kahun in der 59. Minute im 6:4-Powerplay den Pfosten traf. 27 Sekunden vor dem Ende machten die US-Amerikaner durch Colin Blackwell per Empty-Net-Goal den Sack zu. „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und uns nochmal gesteigert“, sagte Marcel Noebels nach dem Spiel gegenüber Sport1. 

Bundestrainer Toni Söderholm erklärte: „Manchmal ist der Sport so und der Sieg kommt nicht sofort, obwohl das Leistungsniveau stimmt. Aber wir können sehr viel Selbstvertrauen mitnehmen, die Mannschaft hat ein sehr starkes Spiel gemacht. Der Spielplan kennen wir seit Monaten, wir wissen, dass das am Dienstag eine schöne Herausforderung ist und wir freuen uns, dass es zu so einem Spiel kommt. Es ist wichtig, dass wir von Null anfangen und die positiven Szenen mitnehmen, da waren spielerisch richtig gute Elemente dabei. Es ist auch schön für unsere Spieler und sie werden sich freuen, dass Zuschauer in der Halle sind.“

Gerade für Leon Gawanke wäre ein Sieg besonders schön gewesen – der junge Mann feiert seinen 22. Geburtstag.

Am morgigen Dienstag (19.15 Uhr) trifft die deutsche Nationalmannschaft auf Gastgeber Lettland – dann werden erstmals (einige) Zuschauer erlaubt sein.

Tore: 0:1 (38:56) Robertson (Donato, Garland/5-4), 0:2 (59:33) Blackwell (Robinson/ENG).

Strafen: Deutschland 8, USA 8.

Zuschauer: 0. 


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