Deutschland erarbeitet sich Sieg gegen kämpferische FranzosenTim Stützle scheidet verletzt aus
Alexander Ehl fälscht in dieser Szene den Schuss von Dominik Bittner zur 2:1-Führung des DEB-Teams ins französische Tor ab. (Foto: dpa/picture alliance/ASSOCIATED PRESS)Dabei war der Start in die Partie gut. Schon nach wenigen Minuten gab es ein Powerplay für Deutschland, das Daniel Fischbuch aus dem Slot heraus eiskalt zur Führung nutzte (3.). Und auch in Unterzahl hätte es beinahe geklingelt, doch Stefan Loibl scheiterte mit seinem Konter an Frankreichs Torhüter Sebastian Ylönen (4.). Technisch lief es gar nicht so schlecht – doch Frankreich setzte dem deutschen Aufbau Härte entgegen. So wurde es in der 14. Minute bitter für die Mannschaft von Bundestrainer Toni Söderholm: Bei einem Check der Franzosen verletzte sich Tim Stützle, der erneut viel einstecken musste, offenbar am Bein beziehungsweise am Knie und musste daraufhin das Spiel verlassen. Zudem ließ sich der Spieler der Ottawa Senators beim Verlassen des Eises zu einem Frustfoul hinreißen. Das daraus resultierende Powerplay nutzte Alexandre Texier zum 1:1 (15.). Dennoch ging Deutschland mit einer Führung in die Pause, weil Alexander Ehl einen Schuss von Dominik Bittner zum 2:1 abfälschte (18.).
Das zweite Drittel war erst gut 30 Sekunden alt, als die Spieler schon wieder einige Minuten Pausen bekamen. Nach einem Bauerntrickversuch von Marc Michaelis konsultierten die Schiedsrichter lange den Videobeweis, kamen dann aber zu der – korrekten – Erkenntnis, dass der Puck nicht vollständig die Linie passiert hatte. In den Anfangsminuten erspielten sich die Deutschen viele Chancen, doch je länger die Partie dauerte, desto mehr rannten sie sich im französischen Abwehrriegel fest. Schließlich glich Frankreich erneut aus: Einen Diagonalpass von Charles Bertrand tippte Hugo Gallet zum 2:2 ins deutsche Netz (32.).
Auch den letzten Abschnitt begann die deutsche Mannschaft mit Druck – und belohnte sich auch dafür. Nach einem schönen Querpass von Marcel Noebels war Leonhard Pföderl zur Stelle und verwertete ihn direkt zum 3:2 (46.). Fünf Minuten vor dem Ende hätte Samuel Soramies bei einem 2:1-Konter alles klar machen können, scheiterte aber an Ylönen. Gegen stark kämpfende Franzosen verteidigten die Söderholm-Jungs auch rund zwei Minuten gegen sechs Gegner und verbuchten damit einen wichtigen Sieg.
Stimmen zum Spiel:
DEB-Sportdirektor Christian Künast: „Das war ein wichtiger Sieg für uns heute gegen einen Gegner, der bis zur letzten Sekunde hart gekämpft hat. Im letzten Drittel haben wir dem Spiel unseren Stempel aufgedrückt und verdient gewonnen. Am Ende zählen die drei Punkte. Jetzt haben wir zwei spielfreie Tage, die wir nutzen werden, um dann wieder topfit da zu sein.”
Bundestrainer Toni Söderholm über den Siegtreffer: „Es war ein sehr schönes Tor zu einem sehr wichtigen Zeitpunkt von zwei sehr guten Eishockeyspielern, die einander auf dem Eis sehr gut kennen. ”
Stürmer Marc Michaelis (zwei Vorlagen): „Wir haben gleich das erste Powerplay genutzt und waren auch danach sehr gut im Spiel. Natürlich können auch die Gegner mit ihren Top-Spielern immer eine Überzahl-Situation nutzen bei einem WM-Turnier. Das zweite Drittel war aus unserer Sicht alles andere als optimal und wir sind mit dem 2:2 noch glücklich rausgekommen. Hinten raus haben wir dann einen Weg gefunden, defensiv sehr gut gearbeitet und die Partie insgesamt verdient nach Hause gebracht.“
Torhüter Mathias Niederberger: „Während der WM sind solche Spiele schwierig, gerade wenn man aus einem Hoch kommt, wie wir durch den Sieg gegen die Slowakei. Wir mussten voll da sein. Die Franzosen haben sehr gut verteidigt, waren aber auch bei Kontern und im Powerplay stark. So hat sich das Spiel gezogen und war bis zuletzt sehr eng gegen einen starken Gegner, dem wir Respekt zollen.“
Das nächste WM-Gruppenspiel bestreitet das DEB-Team am Donnerstag um 15.20 Uhr gegen Dänemark.
Tore: 1:0 (2:04) Fischbuch (Pföderl, Michaelis/5-4), 1:1 (14:48) Texier (Bozon, Chakiachvili/5-4), 2:1 (17:51) Ehl (Bittner, Kastner), 2:2 (31:18) Gallet (Bertrand, Claireaux), 3:2 (45:45) Pföderl (Noebels, Michaelis). Strafen: Deutschland 6, Frankreich 6. Zuschauer: 2652.