Deutschland bei der Eishockey-WM: Zur Eröffnung ein EndspielDas DEB-Team trifft auf Frankreich
Bundestrainer Pat Cortina - foto: imagoDa könnte Rieder einiges verpasst haben. Der 22-Jährige von den Arizona Coyotes ist der einzige NHL-Profi im Kader von Bundestrainer Pat Cortina und offenbar scheinen ihm die Probleme des DEB-Teams im fernen Amerika entgangen zu sein. Die WM-Vorbereitung verlief holprig. In der Abwehr fehlen Leistungsträger wie Sinan Akdag (Mannheim), Alexander Sulzer (Köln) sowie Frank Hördler (Berlin) und damit Stabilität. Der Angriff brachte in den neun Testspielen nur 18 Tore zustande, mit sieben fast die Hälfte davon in den beiden Partien gegen Frankreich.
Frankreich ist heute (16.15 Uhr) auch der erste Gegner bei der WM und damit kommt dem Eröffnungsspiel fast schon Final-Charakter zu. Der Abstieg droht in dieser schweren Gruppe, in der noch Schweden, Kanada, Gastgeber Tschechien, Lettland sowie die Derbys gegen die Schweiz und Österreich warten. "Gegen Frankreich müssen wir unbedingt gewinnen", sagte Angreifer Yasin Ehliz von den Nürnberg Ice Tigers, der in der Vorbereitung einer der wenigen Lichtblicke war.
Ansonsten könnte 2015 als das dunkelste Jahr in die Geschichte des DEB eingehen. Die U20, die U18 und die Frauen sind bereits allesamt abgestiegen. Beim Flaggschiff wäre es der GAU und von daher ist es auch wenig nachvollziehbar, dass mit Pat Cortina ein Trainer das Team betreut, dessen Vertrag nach der WM zu 99 Prozent nicht verlängert wird. Präsident Franz Reindl wollte den von Vorgänger Uwe Harnos durchgesetzten Italo-Kanadier nicht wirklich. Immer wieder wurde Reindl zuletzt öffentlichkeitswirksam mit Uwe Krupp gesehen. Und der Trainer der Eisbären Berlin kann sich eine Doppel-Funktion durchaus vorstellen.
Wie wenig Vertrauen in Cortina gesetzt wird, belegt die Tatsache, dass der DEB die noch offene Stelle des zweiten Co-Tainers mit Geoff Ward von den Adlern Mannheim besetzt hat. Damit sollte vermieden werden, dass es von den neun Nationalspielern des Meisters Absagen hagelt. Zumindest diese Rechnung ging auf. Bis auf die verletzten Akdag und Mauer reisen die Adler-Profis nach Prag. Um dort den Bundesadler vor dem Absturz zu bewahren.