Der Deutsche Eishockey-Bund trauert um Füssener Legende Markus EgenEx-Bundestrainer verstarb im Alter von 93 Jahren

Im November 2017 ehrte der DEB Markus Egen anlässlich seines 90. Geburtstages.  (Foto: dpa/picture alliance/nordphoto)Im November 2017 ehrte der DEB Markus Egen anlässlich seines 90. Geburtstages. (Foto: dpa/picture alliance/nordphoto)
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Egen hatte sowohl als Spieler wie auch als Trainer eine sehr erfolgreiche Karriere und wurde 1989 für seine Verdienste in die Hockey Hall of Fame Deutschland aufgenommen. Egen gehörte zu den prägenden Figuren seiner Zeit im deutschen Eishockey. Bei seinem Heimatverein EV Füssen erreichte der 99-malige Nationalspieler den Legendenstatus, als Spieler und Trainer war Egen an 13 von 16 deutschen Meistertiteln des Traditionsclubs beteiligt.

Die Nationalmannschaft betreute Egen von 1963 bis 1969, unter anderem zusammen mit Xaver Unsinn 1964 bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck. Als Spieler erlebte er vier Weltmeisterschaften und die Olympischen Winterspiele 1952 (Oslo), 1956 (Cortina d’Ampezzo) und 1960 (Squaw Valley). Bei der WM 1953 holte Egen mit der deutschen Mannschaft die Silbermedaille, im Jahr darauf spielte der Stürmer sein persönlich herausragendstes WM-Turnier und wurde drittbester Torschütze. In seinen fast 100 Spielen für die DEB-Auswahl gelangen Egen, dessen Söhne Uli und Hans-Peter ebenfalls bekannte Eishockeyspieler waren, 72 Treffer.

„Mit großer Betroffenheit und Anteilnahme habe ich am Freitagabend die Nachricht der Familie Egen entgegennehmen müssen. Es macht mich sehr traurig, denn ich persönlich habe Markus sehr verehrt und geschätzt. Seine Ratschläge und sein besonderer, direkter Humor waren immer eine willkommene Bereicherung. In Markus Egen verliert das deutsche Eishockey eine der herausragenden und prägenden Persönlichkeiten, sowohl sportlich als auch menschlich“, sagte DEB-Präsident Franz Reindl.

Mindestens ebenso eindrucksvoll wie Egens internationale Laufbahn verlief die Vereinskarriere in Füssen. In der 50er Jahren, als im Stadion am Kobelhang teils weit über 10.000 Zuschauer die Spiele verfolgten, eilte ihm sein Ruf sogar bis nach Nordamerika voraus und es hätte für ihn die Möglichkeit bestanden, in die NHL zu wechseln. Familie und Heimatverbundenheit gaben letztlich den Ausschlag, das Angebot nicht wahrzunehmen.

1949 gewann Egen als Spieler seine erste Meisterschaft mit dem EV Füssen, bis zum Ende seiner Karriere als Spieler folgten noch sieben weitere. Danach führte er Füssen als Trainer noch zu fünf Titeln. Bekannt wurde Egen auch für eine echte Innovation, als Spieler nutzte er eine leicht gebogene Schaufel – heute normal, damals noch vollkommen unüblich. Seine Ideen fanden ihre Umsetzung dann nach der Laufbahn in der Eishockey-Schlägerfabrik EGEN, die weltweit gefragte Holzprodukte anfertigte.

Der DEB wird Markus Egen stets ein ehrendes Andenken bewahren.


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