1:2 – Bärenstarker Grubauer hält Deutschland im SpielDeutschland unterliegt dem Weltmeister

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Einer der Gründe, warum sich Deutschen auch gegen das Mutterland des Eishockeys so gut verkauften, stand erwartungsgemäß zwischen den Pfosten. Was Philipp Grubauer alles wegfing, war mehr als nur gehobenes Niveau. Das Paradebeispiel: Sein Fang in der vierten Minute. Denn als Ryan O‘Reilly am langen Pfosten den Puck direkt nahm, da musste sich „Grubi“ noch auf den Weg auf die linke Seite machen. Das machte er – und wie! Er ging runter in den Spagat und fischte das Geschoss von O‘Reilly mit der Fanghand aus der Luft. Das war eine Parade für die großen Jungs. Es gab aber auch Szenen, in denen die Deutschen mitspielten und zu Chancen kamen – wie durch Felix Schütz in der sechsten Minute. Ansonsten verdienten sich die DEB-Spieler oft Szenenapplaus durch unbändigen Einsatz und harte Checks. Doch in der 18. Minute war es dann passiert: Patrick Reimer kassierte die einzige Strafzeit des ersten Drittels: Das nutzte Mark Scheifele zum 1:0 aus kurzer Distanz.

Je länger das Spieler aber dauerte, desto schwieriger wurde die Aufgabe für die deutsche Mannschaft. So hatte das DEB-Team zwar in der 25. Minute eine Schusschance durch Konrad Abeltshauser, die aber geblockt wurde. Selbst in der ersten deutschen Überzahlsituation hatte Kanada die beste Chance, als Sean Couturier am nach wie vor starken Grubauer scheiterte (30.). Spätestens sieben Minuten vor der Pause war der deutschen Mannschaft immer stärker anzumerken, wie die Beine von Wechsel zu Wechsel schwerer wurden. Immerhin noch eine Gelegenheit hatten die Deutschen, als Dennis Seidenberg in der 38. Minute durchlud und ein 152-Stundenkilometer-Geschoss abfeuerte, dabei aber das Tor knapp verfehlte; kurz zuvor hatte Brayden Schenn ins deutsche Tor getroffen, was aber nicht zählte, weil Claude Giroux eine Stafzeit kassierte. In der 39. Minute konnte auch der überragende Grubauer das 0:2 nicht verhindern; den ersten Schuss von Mike Matheson konnte er noch parieren, dann aber fehlte der Verteidiger, um Torschütze Jeff Skinner wegzuräumen. Die kanadische Überlegenheit drückte sich in Torschüssen aus (gezählt werden nur Schüsse aufs Tor, Pfostentreffer zählen beispielsweise nicht): 15:7 im ersten Drittel, gar 20:1 im zweiten Abschnitt. Die Deutschen musste weite Wege gehen – das schlug sich auf dem Eis nieder.

Die letzten 20 Minuten begannen zwar mit deutschen Gelegenheiten durch Christian Ehrhoff (45.) und Felix Schütz (46.), aber wirklich gefährlich konnte die deutsche Mannschaft dem Weltmeister heute nicht werden. In der 52. Minute hätte es beinahe erneut geklingelt: In Unterzahl kam Kanadas Sean Coutourier zu zwei Abschlüssen; die zweite landete am Pfosten. Alles aus? Nein, denn plötzlich war Deutschland zurück im Spiel: In Unterzahl nahm Yannic Seidenberg einen langen Pass auf, war auf und davon und ließ Torhüter Calvin Pickard aussteigen (54.). Dabei blieb es.

Kanada trifft am Samstag im Halbfinale auf Russland. Finnland trifft im zweiten Vorschlussrundenduell auf Schweden.

Tore: 0:1 (17:11) Scheifele (O’Reilly, Marner/5-4), 0:2 (38:08) Skinner (Matheson, Scheifele), 1:2 (53:21) Yannic Seidenberg (Ehrhoff/4-5).

Strafen: Deutschland 8 + 10 (Wolf), Kanada 8.

Zuschauer: 16.653.


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