"Zwei Punkte verloren"Heilbronner Falken

Lesedauer: ca. 7 Minuten

Zunächst einige Zahlen:

6, 10, 14, 20, 22, 25, 28, 32, 35, 37, 44, 48, 53, 58 und 60

Nein, dies sind nicht die Gewinnzahlen für das heutige Samstagslotto. In diesen Spielminuten drehten die Heilbronner Kreise um das Tor der Löwen, die Frankfurter ihrerseits bewegten sich zeitgleich ungehindert durch das Verteidigungsdrittel der Falken. Geht nicht? Geht wohl: Die Spieler agierten erneut als „Nebelvernichtungskreisfahrer“. 

In den ersten 40 Minuten schien es, als würde die eingeschränkte Sicht -zumindest den Stürmern- nichts ausmachen. In der 5. Minute nutzte Norman Martens ein Unterzahlbreak zur 1:0 Führung der Gäste. Allerdings hatte diese nur 56 Sekunden Bestand. Connor ODonnel traf zum viel umjubelten Ausgleich. Im noch laufenden Powerplay schlenzte er einen Pass von Marvin Krüger sehenswert unter die Latte und ließ Bryan Hogan im Löwen-Tor keine Abwehrchance. Viele Falkenfans lagen sich noch jubelnd in den Armen, da führten bereits wieder die Gäste. 33 Sekunden nach dem Ausgleich war es erneut Norman Martens, der seine Frankfurter in Führung brachte. Per Volleyschuss überlistete er Philip Lehr im Tor der Unterländer. Diesmal durften die mitgereisten Fans aus der Main-Metropole länger die Führung besingen, dauerte es doch mehr als fünf Minuten, bis der neuerliche Ausgleich fiel. Auch dieser Treffer war eher ungewöhnlich. Kevin Maginot zog ab und der Puck lag im Tor. Ob er einen Fuß, einen Schläger oder gar einen Helm traf blieb ebenso ungewiss, wie der Freund oder Gegner, der den Puck für Bryan Hogan unhaltbar abfälschte. 14 Sekunden vor Drittelende hatte Marvin Krüger die Chance zur erstmaligen Führung der Käthchenstädter. Hogan blieb jedoch der Sieger dieses Duells und so ging es mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die erste Pause.

Wie schon beim letzten Heimspiel gegen die Towerstars mussten die Falken unmittelbar nach Drittelbeginn einen Gegentreffer hinnehmen. Kyle Ostrow traf aus kurzer Distanz zum 3:2 für die Hessen. Fast alle Falken fuhren zu Schiedsrichter Bastian Haupt und zweifelten die Gültigkeit des Treffers an. Was war passiert? Die Falken versuchten sich durch einen hohen Pass an der Bande entlang zu befreien. Der Puck aber blieb im Drittel und genau das war Grund der Proteste. Es schien, als wurde der Puck vom Backup-Goalie der Löwen, der sich als Reservespieler auf der Spielerbank befand, im Drittel gehalten. Alle Proteste waren vergebens. Bastian Haupt blieb bei seiner Meinung und die Führung der Frankfurter hatte Bestand. Doch wieder dauerte es bis zum neuerlichen Ausgleich nicht lange. Die Frankfurter spielten in Überzahl und versuchten ihre Führung auszubauen. Einen Befreiungsschlag nahm Bryan Hogan hinter seinem Tor an, wurde dabei durch Alexander Janzen unter Druck gesetzt und verlor den Puck an den Heilbronner Stürmer. Dieser sah Connor ODonnel in guter Position. Der erneute Ausgleich war in der 25. Minute perfekt. Dreimal führten die Gäste, dreimal glichen die Hausherren aus. In der 32. Minute ergab sich eine völlig neue Situation an diesem Abend: Die Falken gingen in Führung. Einen Schuss von Fabian Krull konnte Hogan nur abprallen lassen. Connor ODonnel fackelte nicht lange und erzielte die 4:3 Führung und somit einen Hattrick.

Unglücklich verlief die 34. Minute für die heimischen Falken. Viel zu langsam kamen die Spieler nach einem fliegenden Wechsel aufs Eis, Marton Vas und Nils Liesegang nutzen dies und machten sich alleine auf dem Weg zum Ausgleich. Weder Philip Lehr noch die nachgerückten Verteidiger konnten diesen verhindern. Kurz vor Ablauf dieses ereignisreichen zweiten Drittels machten sich bereits die ersten Zuschauer auf dem Weg in die Pause, als die Falken durch Alexander Ackermann erneut in Führung ging. Marcel Kurth führte den Puck ins gegnerische Drittel, konnte diesen gegen mehrere Gegenspieler behaupten und Ackermann passgenau auf die Schlägerkelle servieren. 33 Sekunden vor der Schlusssirene schob er lässig zum 5:4 ein.

Nicht nur durch diese Führung konnten die Falken das Eis nach dem zweiten Drittel mit breiter Brust verlassen. In der 37. Minute schickte Louis Heinis den Ex-Falken Richard Gelke bei einem Faustkampf aufs Eis. Die Falken waren oben auf.

Das letzte Drittel verlief komplett gegensätzlich zu den ersten beiden. Nun waren die Abwehrreihen besser aufgestellt und es sollten zunächst keine weiteren Tore fallen. Die Falken hatten zwar mehrfach die Chance, den berühmten Sack zuzumachen, nutzen diese aber nicht. Nach dem Spiel sagte Löwen-Sportdirektor Rich Chermonaz „Ein Spiel dauert nun mal 60 und nicht 59 Minuten und 42 Sekunden.“ Bryan Hogan verließ das Eis zugunsten eines sechsten Feldspielers. Bully im Verteidigungsdrittel der Falken und 18 Sekunden vor Spielende glich Nick Mazzolini erneut aus. „Meine Spieler haben nicht die Uhr runter gespielt, sondern weitergekämpft.“ so Coach Tim Kehler über den Ausgleich seiner Frankfurter.

Da bis zum Ablauf der vollen 60 Minuten keine weiteren Treffer fielen, ging es in die Verlängerung. Bereits nach wenigen Sekunden hatten Connor ODonnel und Marvin Krüger mehrfach den Siegtreffer auf dem Schläger. Doch Bryan Hogan reagierte und hielt glänzend. Im direkten Gegenzug wehrte Philip Lehr einen Frankfurter Schuss ab, seine Verteidiger eilten ihm zur Hilfe. Der Schiedsrichter breitete in dieser undurchsichtigen Situation die Arme aus. Eindeutiges Zeichen: Kein Tor. Aber auch kein Pfiff. Das Spiel ging weiter. Plötzlich zeigt er mit ausgestrecktem Arm auf das Falkentor: Treffer und Sieg für Frankfurt! Wieder wilde Proteste der Falken. Fabian Krull später hierzu: „Marvin hat gesagt, der Puck war nicht drin. Er war an der Linie und hat den Puck davor gesichert.“ Auch diese Proteste brachten Schiedsrichter Bastian Haupt nicht von seiner Entscheidung ab. Die Löwen gewannen mit 6:5. Binnen 56 Sekunden blieb den Falken von fast sicheren drei Punkten nur einer übrig.

Rich Chermonaz -Sportdirektor der Löwen Frankfurt- zum Spiel:

„Wir haben im letzten Drittel okay gespielt. Im zweiten Drittel hatten wir einige „Brain-Mistakes“, das haben die Falken ausgenutzt. Vor dem 5:5 haben wir die Scheibe zum Tor gebracht und verdient den Ausgleich erzielt. In der Verlängerung hat uns Bryan Hogan das Spiel gerettet. Derzeit sind wir nicht komplett und nur mit drei Reihen zu spielen ist hart. Wir müssen mehr von unseren jungen Spieler erwarten können. 14 Gegentreffer in drei Spielen ist zu viel. Die müssen sich mehr konzentrieren und voll reinhängen.“

Tim Kehler / Trainer der Löwen Frankfurt:

„Das war kein Meisterstück von uns. Wir haben mehr schlecht als gut gemacht und zu viele einfache Fehler gehabt.“

Igor Pavlov / Trainer der Heilbronner Falken:

„Das gesamte Spiel war zu offensiv, wir hatten kein gutes Defensivverhalten. Die Spieler erkennen nicht die Gefahr. Die laufen alle nach vorne und hinten ist egal. Wir hatten keine gute Organisation in der Verteidigung. Wir müssen lernen, solche Spiele sicher bis zum Ende zu spielen. Glückwunsch an die Frankfurter zum Sieg, ehrliche Arbeit bis zum Schluss wird meistens belohnt. Bei uns muss ein besseres System erkennbar sein, meine Mannschaft war zu lässig. Eishockey besteht aus Offensive und Defensive und nicht nur aus alle nach vorne. Ich muss mit diesem Punkt zufrieden sein.“

Statistik

0:1       6.         Norman Martens (Kyle Ostrow)

1:1       6.         Connor O´Donnel (Marvin Krüger, Grant Toulmin)

1:2       7.         Norman Martens (Kyle Ostrow)

2:2       12.       Kevin Maginot (Dustin Cameron, Lennart Palausch)

 

2:3       21.       Kyle Ostrow (Norman Martens)

3:3       25.       Connor O´Donnel (Alexander Janzen, Sachar Blank)

4:3       32.       Connor O´Donnel (Fabian Krull, Marvin Krüger)

4:4       35.       Nils Liesegang (Marton Vas)

5:4       40.       Alexander Ackermann (Marcel Kurth, Tobias Kirchner)

5:5       60        Nick Mazzolini (Nils Liesegang, Patrick Vogl)

6:5       61.       Nick Mazzolini (Norman Martens)

Strafen:                      

Heilbronner Falken:      12 + 10 Heinis

Löwen Frankfurt:          12 + 10 Gelke

Schiedsrichter:             Bastian Haupt

Zuschauer:                  1.321


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