Zwei Minuten kosten möglichen Sieg
Von der Strafbank wegbleiben hieß die Maxime von Trainer Thomas Popiesch, aber diese Ansage setzten die Dresdner Eislöwen in den ersten Minuten nicht in die Tat um. Gleich doppelt konnten sie zeigen, dass ihr Unterzahlspiel das Beste der Liga ist und setzten im Anschluss an die zweite Strafe durch Dominik Hammer einen Bilderbuchkonter, dessen präzisen Querpass der mitgelaufene Patrick Jarrett allerdings nicht versenken konnte. Auch danach hatten die Elbstädter gute Chancen, aber erst Jan Zurek (9.)konnte den Puck aus dem Gewühl heraus über die Linie drücken. Ein Treffer, der wütende Proteste er Landshuter zur Folge hatte, die die Scheibe schon gesichert gesehen hatten. Diese Wut nahmen sie mit in die folgenden Aktionen und erzielten durch Frantisek Mrazek den Ausgleich. In der Folgezeit gab es ein munteres Hin und Her und mit dem leistungsgerechten (Schussstatistik 13:15) 1:1 ging es in die erste Pause.
Zum Mittelabschnitt kamen die Cannibals wie entfesselt aus der Kabine und Jordan Parise hatte mehrfach Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Auch das Spiel wurde hitziger und als Henry Martens und Frantisek Mrazek nach einer kleinen Faustkampfeinlage auf die Strafbank mussten, nutzen die Eislöwen die größeren Räume und gingen durch Sami Kaartinen abermals in Führung. Marc St.Jean setzte noch einen Treffer drauf, als er von der Strafbank kommend einen Direktpass annahm und diesen Sebastian Vogl im Tor der Landshuter durch die Schoner schob. Die Unterländer versuchten nun Druck aufzubauen, scheiterten aber an der stabilen und sehr konzentriert agierenden Abwehr. Dies wähnte sich in den letzten Minuten des zweiten Drittels etwas zu sicher und ließ erst Cody Thornten den Anschlusstreffer erzielen und wenig später auch Andreas Geipel völlig unbedrängt zum Ausgleich einnetzen. Damit war eine Zwei-Tore-Führung verschenkt und das Spiel somit wieder offen.
Im Schlussabschnitt kamen die Hausherren mit dem deutlich sichtbaren Willen aus der Kabine, zu Hause weiterhin ungeschlagen zu bleiben. Die Dresdner schafften es selten, ins Angriffsdrittel zu kommen, versuchten aber konsequent, den Spielaufbau der Cannibals zu stören und den einen oder anderen Konter zu setzen. Ausgerechnet ein Unterzahlspiel brachte die Dresdner dazu, wieder verstärkt nach vorn zu agieren. Dominik Hammer hatte drei Minute vor Schluss die Möglichkeit, die erneute Führung zu erzielen, verzog aber über das Tor. Die Entscheidung fiel in einem Powerplay der Hausherren wenige Sekunden später. Kamil Toupal zog von der blauen Linie ab und zimmerte den Puck unter die Latte. Diesen Treffer ließ Kapitän Patrick Jarrett nicht unkommentiert und musste sich zum Duschen verabschieden. Trainer Thomas Popiesch setzte alles auf eine Karte und nahm in der letzten Minute den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Dies nutzte Kevin Kapstadt und traf ins leere Tor zum 5:3 Endstand.