Wurmberg-Cup beendet die eishockeylose Zeit im HarzVier DEL2-Clubs in Braunlage am Start
Die Kassel Huskies treffen in Braunlage auf die Bayreuth Tigers, Löwen Frankfurt und Heilbronner Falken. (Foto: Kassel Huskies)
Dabei werden die Harzer Falken selber noch kein Team auf das Eis schicken können, da die ersten Spieler erst ab dem 15. August in Braunlage eintrudeln und dann auch erst eingekleidet werden müssen. An ein Spiel, gar gegen ein Team aus der nächsthöheren Liga, ist angesichts dieser Umstände somit noch nicht zu denken. Doch auch als Organisatoren haben sich die Verantwortlichen der Harzer Falken redlich Mühe gegeben und stellen mit den Löwen Frankfurt, den Kassel Huskies, den Heilbronner Falken und den Bayreuth Tigers ein attraktives und gut gemischtes Teilnehmerfeld auf das Eis des Wurmbergstadions.
Als Dritter und Sechster der Hauptrunde gehen die Löwen aus Frankfurt und die Kassel Huskies wahrscheinlich als leichte Favoriten in dieses Turnier, doch sehen beide Vereine den Ausgang des Turniers als eher nebensächlich an. „Das wird unser erstes Spiel und so wird es erstmal wichtig sein Praxis zu sammeln“, so Huskies-Headcoach Rico Rossi angesichts der bevorstehenden Aufgabe. Und auch wenn die Löwen Frankfurt bereits ein Spiel absolviert haben, welches gegen das DEL-Team aus Bremerhaven nach ordentlicher Leistung mit 0:4 verloren ging, ist auch hier die Ausgangslage ähnlich. „Der Wurmberg-Cup gibt uns eine tolle Möglichkeit, gegen Gegner aus unserer Liga zu testen und wenn alles passt, wollen wir das Turnier auch gewinnen. Aber die Vorbereitung ist hauptsächlich dafür da, die Mannschaft Schritt für Schritt für den Saisonstart vorzubereiten.“
Für den Heilbronner Headcoach Alexander Mellitzer kommt neben den Tests in einem schönen Umfeld gegen Spitzenteams aus der DEL2 noch ein ganz anderer Aspekt dazu. Nämlich das das Team über drei Tage gemeinsame Zeit miteinander verbringt und so die Gelegenheit erhält, zusammenzuwachsen. Ein Ansatz, den sicherlich auch die Mannschaft aus Bayreuth im Vordergrund sieht. Lange musste man warten, bis sicher war, dass man in der DEL2 startet und so hatte sich auch der ein oder andere Punkt, den es zu planen galt, nach hinten verschoben. „Die Spiele in Braunlage werden eine erste, kleine Standortbestimmung. Wobei die Aussagekraft sicher nicht die sein wird, als wenn man bereits länger im Training stand“, relativiert man auch im Bayreuther Lager die Schlüsse, die man aus dem Turnier ziehen können wird.
Und dann gab es in diesem Sommer auch gleich noch eine richtungsweisende Entscheidung für die DEL2 bzw. DEL. Denn ab dieser Saison wird auch der Auf- und Abstieg zwischen diesen Ligen wieder möglich sein. Ein Umstand, den die Akteure aus allen Lagern der vier Vereine als eine sehr gute Entscheidung für das deutsche Eishockey ansehen. Wenngleich lediglich die Löwen Frankfurt hier auch bereits eine Chance für den eigenen Verein sehen. „Wir freuen uns erstmal für das deutsche Eishockey, unsere Fans und unseren Club, dass es diese Möglichkeit in Zukunft geben wird und somit unsere Vision und unser Ziel vom Aufstieg in die DEL realer und greifbarer wird, da wir es aus sportlichen Gründen zeitnah erreichen können.“ lässt man im Löwenlager eine klare Marschroute erkennen. Und so wurde auch das Team aus erfahrenen Spielern zusammengestellt, die bereits in der DEL oder anderen europäischen Topligen gespielt haben. Gemischt mit jungen Toptalenten, „denen die Zukunft gehört“, will man sich als Club und Team derart weiterentwickeln, „dass wir möglichst nahe an der DEL dran und für den Tag X bereit sind.“
Eine Ansage, die Headcoach Rico Rossi für seine Kassel Huskies so deutlich nicht formuliert. Und auch für den Neuntplatzierten der letzten Saison aus Heilbronn gab es zunächst erstmal keinen Anlass die Kaderplanung für die kommende Saison an die neuen Gegebenheiten anzupassen, auch wenn man sich langfristig „intern diverse Meilensteine gesetzt“ hat.
Noch weiter entfernt von jeglichen Aufstiegsambitionen sind da wohl die Bayreuth Tigers, in deren Reihen Topverteidiger Jozef Potac ein Wiedersehen mit seinen Fans in Braunlage feiern wird. „Im Grunde geht es erstmal darum, die Klasse zu halten. Insgesamt möchten wir dem Bayreuther Publikum attraktives und spannendes Eishockey anbieten und uns in der Liga etablieren“, ist der Ansatz, den Pressechef Alexander Vögel zu Papier gibt, nach der letzten Saison ein ganz anderer. „Für die Verantwortlichen war die Planung sicher nicht einfach. Es gab Akteure, die nur DEL2 spielen wollten und auch welche, die aufgrund der Situation abgesagt haben. Im Rahmen der Möglichkeiten hat man, soweit dies möglich war, zweigleisig geplant und konnte auch mit Akteuren, Sponsoren etc. Vereinbarungen schließen, die für beide Ligen gegolten haben“, gibt er einen offenen Einblick in die Situation, die sich für die Tigers in diesem Sommer ergab. Dennoch hat man im Bayreuther Lager rund um Headcoach Petri Kujala ruhig und sachlich ein schlagkräftiges Team auf die Beine stellen können.