Wölfe Freiburg siegen in FrankfurtPomadige Löwen geben 4:1-Führung her
Der EHC Freiburg (weiße Trikots) bejubelt den Sieg bei den Löwen Frankfurt. (Foto: dpa)Bereits der erste Angriff der Breisgauer verwertete Christian Billich zum 0:1 (3.) aus Sicht der Löwen, bei der die Verteidiger wie auch Löwen-Goalie Brett Jaeger unachtsam agierten und so die Scheibe erstmals passieren ließen. Bereits im Gegenzug antworteten die Frankfurter aber. Richie Mueller zog über rechts ins Drittel der Freiburger und glich mit einem Schlagschuss postwendend zum 1:1 (4.) aus – und es sollte auch so weitergehen: einen abprallenden Schuss C.J. Stretchs schob Nils Liesegang nur zwei Minuten später zur 2:1-Führung ein. Es entwickelte sich ein interessantes Spiel mit überlegenen Löwen, wobei die Gäste nur wenige gefährliche Schüsse zuließen. In der zehnten Minute war Wölfe-Torhüter Lukas Mensator jedoch erneut geschlagen, als Löwen-Torjäger Matt Pistilli, im hohen Slot stehend, von Nils Liesegang bedient wurde, der die Scheibe hinter dem Tor eroberte. Erst zum Ende des ersten Drittels konnten die Wölfe gegen dominierende Löwen wieder Akzente setzen.
Was die Zuschauer ab dem zweiten Drittel sahen, entwickelte sich zum zweiten Gesicht der Löwen an diesem Abend. Trotz oder gerade wegen des bis dahin verdienten 4:1 durch Clarke Breitkreutz in der 27. Minute im dritten Powerplay, das in weiteren Überzahl-Gelegenheiten kaum den Namen Powerplay verdiente, fanden die Löwen keine Stabilität. Und auch die Freiburger bewiesen, dass sie postwendend antworten konnten: eine Minute später verkürzte Jannik Herm zum 4:2 – und läutete damit den Beginn der Freiburger Effektivität ein. Die Löwen bestimmten das Spiel, waren gegen defensiv wache Freiburger nicht zwingend genug, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Zeitgleich schwammen die Frankfurter defensiv immer wieder, hinzu kam ein schwacher Tag des Löwen-Schlussmanns Brett Jaeger. Nun zog Petr Haluza über rechts ins Löwen-Drittel und traf über Jaegers Fanghand zum 4:3, womit das Spiel wieder offen war. Wie man dann geduldig Powerplay-Situationen ausspielt, zeigten die Gäste, indem sie die Frankfurter Unterzahl-Formation auseinanderzog – und Christian Billich zum umjubelten 4:4 nur noch einschieben musste. Mit diesem Zwischenstand ging es in die Pause.
Auch wenn die Löwen zum Schlussdrittel anfangs das Hand in die Hand nahmen, gelangen ihnen kaum größere Chance. Die Breisgauer verteidigten geschickt, setzten aber auch Nadelstiche. Der größte Nadelstich erfolgte dann aus dem Gewühl neun Minuten vor Schluss, als Wölfe-Center Christian Billich seinen Hattrick komplettierte und zum dritten Tor am Abend für seine Farben zum 4:5 traf. Das folgende Aufbäumen der Löwen wirkte unstrukturiert und nur wenig durchdacht – was am Ende zur vollkommen unnötigen 4:5-Niederlage führte, deren drei Punkte die Gäste auch durch gutes Unterzahl-Spiel, effektives Überzahl-Spiel und vor allem auch pomadig agierende Frankfurter bereitwillig mit in den Breisgau nahmen.
Maximilian Haas