"Wir sind stolz auf unser Team"

So tönte es nach dem Abpfiff durch die Freiberger Arena. Die Fans der Dresdner Eislöwen feierten damit ihre Mannschaft, die soeben nach großem Kampf den ersten Drei-Punkte-Sieg dieser Saison perfekt gemacht hatte.
Bis es allerdings soweit war, mussten die 2004 Zuschauer durch ein Wechselbad der Gefühle.
Die Eislöwen erwischten einen Start nach Mass. Die erste Großchance von Sami Kaartinen nach 25 Sekunden ging noch am Tor vorbei, aber nach genau 81 Sekunden Spielzeit musste Torhüter Martin Morcinietz hinter sich greifen. Andre Mücke traf durch die Beine eines Steelers- Spieler zur 1:0 Führung. Dresden spielte überlegen, hatte das Spiel im Griff und Robin Sochan nutzte in der achten Minute das einzige Überzahlspiel der Dresdner um den Spielstand auf 2:0 auszubauen. Die Hausherren schienen wohl damit zufrieden, denn in der zweiten Hälfte des ersten Drittels ließen sie die Bietigheimer besser ins Spiel kommen und wurden nachlässiger im Spiel- und Defensivverhalten. So konnte Neuzugang Pierre-Luc Sleigher völlig frei an der rechten Ecke vorm Dresdner Gehäuse zum Abschuss kommen und unbedrängt zum Anschlusstreffer einnetzen. Ein völlig unnötiges Tor, was aber ein Weckruf zur rechten Zeit war. Die Eislöwen konzentrierten sich wieder und konnten mit der Führung in die Pause gehen.
Im zweiten Abschnitt hatte Trainer Christian Brittig seine Schützlinge gut eingestellt. Die Steelers begannen couragiert und beeindruckten damit die Hausherren, die nicht mehr zu ihrem Spiel fanden. Folgerichtig konnte David Kudelka in der 28. Minute den zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Ausgleich erzielen. Auch in der Folgezeit war das Spiel der Eislöwen von Nervosität geprägt. Sie konnten sich bei Torhüter Pasi Häkkinen bedanken, der etliche gute Chancen der Ellentaler zu vereiteln wusste. In den letzten Minuten des Mittelabschnitts fingen sich die Dresdner wieder. Sie spielten geduldig und konnten sich etliche hochkarätige Möglichkeiten erarbeiten, die aber allesamt ungenutzt blieben. Die allgemeine Unzufriedenheit entlud sich in einem Faustkampf 30 Sekunden vor der Pausensirene zwischen Eislöwe Henry Martins und Steelers David Kudelka, in welchen auch noch Martin Heider und Dominik Hammer involviert waren. Der souverän leitende HSR Heffler schickte die Streithähne mit jeweils Zwei-plus-zwei Minuten auf die Strafbank und erhielt somit das numerische Gleichgewicht.
Auch die ersten Minuten des Schlussabschnitts gehörten den Gästen. Sie checkten sich konsequent nach vorn, machten die Räume eng und ließen Dresden keinen Platz, ins Drittel der Bietigheimer vorzudringen. Den Eislöwen gelang es jedoch, nochmals Druck aufzubauen und dagegen zu halten. In der 53. Minute hatten die Hausherren dann das Glück der Tüchtigen auf ihrer Seite. Sami Kaartinen traf aus dem Gewühl vor dem Tor heraus nach Vorarbeit von Robin Sochan zur erneuten Führung für die Dresdner. Der Schluss des Spiels war von Kampf geprägt. Die Hausherren verteidigten den Vorsprung, mit allem was sie hatten, die Steelers wollten unbedingt den erneuten Ausgleich erzielen. Beide Trainer nahmen vier bzw. drei Minuten vor Spielende eine Auszeit, um ihren Schützlingen die letzten Instruktionen zu erteilen. Da in der Folge der Goalie der Gäste auf der Bank blieb, konnte Sami Kaartinen den Puck noch zum 4:2 und kurze Zeit später zum viel umjubelten 5:2 Endstand ins leere Gehäuse der Steelers einschieben.
In einem spannenden und bis zum Schluss offenen Spiel waren die Eislöwen ein glücklicher, aber dennoch verdienter Sieger. Durch eine erneute starke kämpferische und mannschaftlich geschlossene Vorstellung konnte endlich ein Sieg in der regulären Spielzeit errungen werden, der drei wichtige Punkte und Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben brachte.