Wild Wings: Noch zwei Punkte zum sicheren Heimrecht in den Play-Off

Zu Hause sind die Schwenninger Wild Wings zur Zeit eine Macht! Dieses Mal spürte
der EV Weiden die Schwenninger Heimstärke. Bluedevils-Trainer Sergej Svetlov
sprach dementsprechend nach dem Spiel von einer „Lehrstunde für meine
Mannschaft“. In der Tat hatten die 2376 Zuschauer zu keiner Zeit das Gefühl,
dass die Weidener ein Stolperstein für den SERC auf dem Weg zu Platz vier nach
der Vorrunde werden könnte. Zu eindeutig ging es von Beginn an in eine Richtung,
nämlich auf das von Lukas Lang gehütete Weidener Tor. Allerdings taten sich die
ohne den verletzten Sana Hassan angetretenen Wild Wings schwer, den Weidener
Beton vollends zu überwinden. Das schafften die Bayern dann aber selbst, als sie
in Überzahl agierten. Jens Stramkowski fing einen verunglückten Pass des
Torhüters der Weidener, Lukas Lang, ab und schoss aus der Drehung in Richtung
des nun verwaisten Tors. „Oldie but Go(a)ldie“ Wally Schreiber lenkte ab und der
Puck lag im Tor. Mit der 1:0-Führung ging es in die erste Pause.
Die tat
der Schwenningern sehr gut. Mike Bullard hatte scheinbar ein paar gute
Anweisungen parat, denn das Mitteldrittel gehörte nur den Wild Wings.
Offensivkraft konnten die Weidener zu keiner Zeit entwickeln, weil sie sofort
von einem Schwenninger Spieler unter Druck gesetzt wurden und so kein
planmäßiger Aufbau möglich war. In der 25. Minuten hatten die Schwenninger
einmal Überzahl, als der sehr souverän leitende Schiedsrichter Uwe von de Fenn
den Weidener Stefan Keski-Kungas auf die Strafbank schickte. Nun bewies Bradley
Bergen sein Auge und passte quer durch alle Weidener hindurch auf den am langen
Pfosten lauernden Ben Storey. Der „East Coast-Hammer“ lies sich bei einem
solchen Millimeterpass nicht zweimal bitten und versenkte die Hartgummischeibe
zum 2:0. Damit war der Bann gebrochen und nur 21 Sekunden später fiel das 3:0.
Wally Schreiber hatte wieder einmal zugeschlagen. Als Gregor Thoma eine feine
Einzelleistung durch die Weidener Abwehr zweimal nicht erfolgreich abschließen
konnte, zeigte der Altmeister dem jungen Spieler all seine Abgezocktheit und
schlenzte platziert über die Schulter von Lang zum 3:0 ein. Nun spielte Mike
Bullard konsequent mit vier Reihen, wobei auch Karsten Schulz, Thomas Richter
und Markus Zappe mehr Offensivakzente setzten, als Gefahr zu laufen, ein
Gegentor zu bekommen. Diese Reihe war es dann auch, die bei 38:50 das 4:0
schoss. Karsten Schulz schaute aus sehr spitzem Winkel Weidens-Torwart aus und
versenkte den Puck im kurzen Eck.
Auch im dritten Drittel ließen die
Schwenninger nicht viele Weidener Gegenzüge zu und setzten die Bluedevils
weiterhin unter Druck. Als ob sich Ian MacNeil gekränkt fühlte, dass er seine
starke Leistung noch nicht belohnt sah, erzielte er auf Pass von Ron Pasco und
Steve Junker im Fallen das 5:0. Gute zehn Minuten vor Schluss konnte wieder ein
Eigengewächs jubeln. Robert Grabein war zur Stelle und drückte den von Lang
nicht festgehaltenen Puck zum 6:0 über die Linie. Den Schlusspunkt setzte Steve
Junker 59 Sekunden später.
Fazit: Weiden war sicher kein echter
Gradmesser für die Playoffs, aber dennoch hat der SERC deutliche Fortschritte
gemacht. Bisher taten sich die Bullard-Schützlinge immer sehr schwer, wenn ein
Gegner so defensiv auftrat. Dieses Mal wurde der Gast mit spielerischen Mitteln
zerlegt und relativ früh alles klar gemacht. Außerdem sah man wieder die Stärke
des derzeitigen Kaders: Gleich sechs verschiedene Spieler schrieben sich in die
Torschützenliste ein. Wenn nun am kommenden Freitag noch die Kannibalen aus
Landshut besiegt werden, wird der SERC sicher auf dem vierten Platz in die
Playoff-Runde starten. Demzufolge – einem Heimsieg gegen Landshut vorausgesetzt
– hätte das Spiel in Bietigheim nur noch statistischen Wert, weshalb Mike
Bullard im Erfolgfall eine Schonung der Stammkräfte für die bereits am Dienstag
drauf beginnende Playoff-Runde ankündigte.