Wild Wings: 6:0 Derbysieg in Freiburg

Zwei Tage nach der ernüchternden Heimniederlage mit 0:3 gegen
Duisburg haben sich die Wild Wings eindrucksvoll zurückgemeldet und dem
Erzrivalen aus Freiburg in deren Halle keine Chance gelassen. In
eindrucksvoller Art und Weise siegten die SERC Wild Wings völlig
verdient mit 6:0 (3:0, 2:0,1:0), wobei die Wölfe Freiburg damit noch
recht gut bedient waren. Die Schwenninger zeigten von Beginn an, dass
sie die Derby-Bilanz unbedingt berichtigen wollten. Lautstark
unterstützt wurde das Team von etwa 150 mitgereisten Fans in der nicht
ausverkauften Franz-Siegel-Halle. Viele SERC Fans, die das Spiel
aufgrund der Preispolitik der Freiburger boykottiert hatten, feierten
eine rießen Derbyparty in der Vereinskneipe "Zum Eisbär" bis in die
frühen Morgenstunden.
Im Gegensatz zum Duisburg-Spiel erspielten sich die Schwaben gleich
mehrere gute Chancen. Die Wölfe brauchten etwas länger für eine erste
Chance. Erst Petr Mares sorgte in der vierten Minute für etwas Gefahr
für das diesmal von Boris Ackers gehütete Wild WingsTor. Der
Förderlizenzspieler der Frankfurt Lions strahlte Ruhe und Sicherheit aus
und bot eine tadellose Leistung, die mit einem Shut-Out ihre Krönung
fand. Eine besondere Klasse war an diesem Abend das disziplinierte
Forechecking der Wild Wings, die schon den Versuch eines Freiburger
Spielaufbaus zu Nichte machten. Und dann rappelte es in der Freiburger
Kiste: Der an diesem Abend überragende Dusan Frosch spielte einen
Klassepass auf Dustin Whitecotton und der überwand Christian Bronsard.
Die rund 150 mitgereisten Schwenninger waren natürlich aus dem Häuschen.
In der 15. Minute hatten die Wild Wings dann eine kritische Situation zu
überstehen: Die Freiburger aggierten in doppelter Überzahl, als Steve
Junker auch noch seinen Schläger verlor. Aber selbst 2,5 Schwenninger
und ein hervorragend aufgelegter Boris Ackers waren in der Lage, die
harmlosen Wölfe-Spieler am Toreschießen zu hindern. Besser machten es
hingegen die Jungs von Trainer Mike Bullard, die sich für diese Partie
viel vorgenommen hatten. In der 18. Minute feuerte Ron Pasco von der
blauen Linie, „Kampfschwein“ Steve Junker stand richtig, also da, wo es
weh tut, hielt den Schläger hin und fälschte unhaltbar ab. Die Wild
Wings führten völlig verdient, die Wölfe hatten nichts zu melden und
waren immer einen Schritt langsamer als die engagiert auftretenden Gäste
in blau-weiss. Wer jetzt geglaubt hatte, die Wild Wings würden in den
Fehler verfallen, nun einen Gang rauszunehmen, sah sich getäuscht. In
der letzten Minute des ersten Drittels waren die Wild Wings erneut
erfolgreich. Brad Bergen stand völlig frei am zweiten Pfosten und lochte
ein. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt absolut verdient.
Im zweiten Drittel musste EHC-Coach Pavel Gross seinen Torhüter Bronsard
durch den zweiten Mann Jetter ersetzen, der seine Sache an diesem Abend
sehr gut machte. Als der starke SERC-Aussenstürmer Jens Stramkowski
unwiederstehlich vor das Tor des Stammtorhüters der Freiburger zog,
wurde er von einem Wölfe Verteidiger in den Torwart gecheckt, welcher
sich dabei unglücklich verletzte. Aber das Spiel änderte sich nicht:
Schwenningen drückte und provozierte Fehler. Im dritten Nachschuss
direkt vor Jetter war es der Ur-Schwenninger Jens Stramkowski, der auf
4:0 erhöhte, nachdem die Freiburger wieder einmal nicht wussten, wo der
Puck war. Spätestens jetzt war es in der Nordkurve, wo die treuesten
Freiburger Fans stehen, sehr leise. Die Schwäne hätten in der 25. Minute
ihr Torekonto weiter füllen können, aber Whitecotton und Frosch
scheiterten nach einem Alleingang in Unterzahl am gut reagierenden
Torhüter Jetter. Trotz zwischenzeitlicher Auszeit durch Wölfe-Coach
Gross konnte der Favorit um den Aufstieg in die DEL das Spiel nicht mehr
drehen. Im Gegenteil. In der 35. Minute erhöhte Jens Stramkowski nach
Zuspiel durch Karsten Schulz auf 5:0 für seine Farben, feierte mit
mitgereisten Wild Wings Fans. Ein Debakel bahnte sich an, die Stimmung
in der Halle war auf dem Nullpunkt angelangt.
Im dritten Drittel waren die Schwenninger wieder einmal in Unterzahl,
aber auch zweifelhafte Strafen haben ihren Sinn: Jens Stramkowski
schnappte sich den Puck in Unterzahl und versenkte ihn zum 6:0-Endstand.
Damit krönte das Schwenninger Eigengewächs seine tolle Leistung an
diesem Abend mit seinem dritten Treffer. Jetzt ließen es die Schwäne
etwas gemächlicher angehen, waren darauf bedacht, den shut-out ihres
Torhüters zu sichern. So kamen die Freiburger noch zu ein paar Chancen,
die allesamt vom sehr gut aufgelegten Ackers zunichte gemacht wurden. So
blieb es beim verdienten 6:0 Auswärtssieg der SERC Wild Wings beim
Erzrivalen Freiburg.
Die rund 150 Mitgereisten feierten ihr Team und auch die Ankunft in
Schwenningen wurde zum Triumphzug. Rund 300 Fans, die eine
Live-Übertragung im der Vereinsgaststätte „Zum Eisbär“ verfolgten,
machten die Nacht zum Tag und empfingen die Spieler mit lauten
Feiergesängen. Gemeinsam mit der Mannschaft und den Vorständen wurde das
"eine oder andere" Bier des Hauptsponsors getrunken und aus einer
geplanten Fasnetsveranstaltung wurde eine gelungene Siegesfeier.
Fazit:
Der SERC ist wieder da! Die Art und Weise, wie der EHC in deren Halle
besiegt wurde, war eindrucksvoll, zumal es für beide Mannschaften ein
wichtiges Spiel um den vierten Tabellenplatz war. Auch die Tatsache,
dass diesmal 5 der sechs Tore bei numerischer Gleichzahl erzielt wurden,
bestätigten den Gesamteindruck, dass die Talsohle durchschritten sein
dürfte. Besonders erfreulich auch die Tatsache, dass 5 der 6 Tore durch
Stürmer erzielt wurden. Jetzt dürfte auch das fehlende Selbstvertrauen
zurück sein, was auch die strahlenden Gesichter der Spieler nach der
Partie bestätigten. Die Wild Wings sind für die nächsten Spiele gut
gerüstet und die Fans dürfen sich auf einen tollen Endspurt um die
ersten vier Plätze freuen!