Wiedererstarkte Löwen unterliegen nach Penaltyschießen
Heimpleite gegen BietigheimWillkommen Dezember. Nach einem tristen Novembermonat mit sieben Niederlagen in Folge, konnten die Tölzer Löwen gleich am ersten Wochenende des Dezembers vier Punkte sammeln. Nach dem Auswärtserfolg in Heilbronn sprang gegen die Schwenninger Wild Wings immerhin ein Punkt raus. Es hätte auch mehr sein können. Nach einer schnellen 2:0 Führung und drückender Überlegenheit, versäumte man es, den Gegner bereits vorzeitig zu erlegen. Dieser kam zurück und führte sogar mit 4:2. Eine Kraftleistung der Buam sicherte aber noch den verdienten Punktgewinn.
Vom Anpfiff weg merkte man den Löwen das neu erlangte Selbstbewusstsein an. Forsch und druckvoll wurde nach vorne gespielt und die Gäste ein ums andere Mal in Verlegenheit gebracht. Auch in Toren schlug sich die drückende Überlegenheit nieder. Als Wally Schreiber nach vier Minuten bereits seine zweite Strafzeit absaß, verwandelte Trevor Demmans ein schönes Zuspiel von Rod Stevens. Eine Co-Produktion der derzeit stärksten ECT-Akteure. Einer von ihnen war auch für den zweiten Treffer der Isarwinkler verantwortlich. Jens Stramkowski saß in der Kühlbox, Rod Stevens nutze den sich bietenden Raum vor SERC-Goalie Marko Suvelo (8.). Das Team von Mike Bullard wußte gar nicht, wie ihnen geschah, solch einen Angriffswirbel zelebrierten die Buam . Bereits zu ersten Pause hätte es 5:0 stehen können. Die Realität freilich war einen andere. Knapp zwei Minuten vor Drittelende erfasste Sandy Moger am schnellsten eine sich bietende Lücke und überwand Patrick Couture. Auch dieses Tor fiel in Überzahl, Beppo Frank saß draußen. Drei verbleibende Sekunden zeigte die Uhr noch an, als Rainer Oder einen letzten Schuss aus der Distanz abfeuerte. Couture konnte zwar parieren, war aber im Anschluss machtlos. Der Puck senkte sich über den ECT-Goalie weg hinter die Linie. Fasungslosigkeit machte sich bei den Spielern und der Mehrheit der knapp 1500 Zuschauern breit.
In den Minuten nach Wiederbeginn zeigte sich, dass der Albtraum aus Tölzer Sicht noch nicht beendet war. Die Gelb-Schwarze Defensive schien sich noch mit den Gedanken in der Kabine zu befinden. Jens Stramkomski nutzte diese Inkonsequenz aus kurzer Distanz zur erstmaligen Führung der Schwaben. Die Buam waren nun völlig von der Rolle. Ein Beweis dafür war das 2:4. In eigener nummerischen Unterlegenheit verlor man die Scheibe im Mitteldrittel und fing sich einen Konter ein. Der bärenstarke Sandy Moger war letztendlich der Nutznießer (24.)
Die Manschaft von Hans Rothkirch versuchte in die Partie zurückzufinden. Hilfreich hierbei war eine 2+2 Minuten Strafe gegen Oliver Hackert, der allzu fahrlässig und insbesondere zu hoch mit seinem Spielgerät umging. Jeffrey Hoad verkürzte zum so wichtigen 3:4 (26.). Nach der Hälfte der Spielzeit wurde die Partie kurzzeitig etwas härter. Da der Unparteiische aber nicht auf beiden Seiten mit der gleichen Konsequenz pfiff, mussten die Hausherren über eine halbe Minute eine 3-5 Situation überstehen. In dieser Phase hielt der immens starke Patrick Couture sein Team im Rennen.
Der Schlussabschnitt verlief zunächst recht ausgeglichen. Man merkte den Buam zwar an, dass sie bestrebt waren baldmöglichst auszugleichen, nur klappen mochte es noch nicht so recht. Es war jetzt eine spannende Begegnung mit Torszenen auf beiden Seiten. Gut sieben Minuten vor dem Ende durften die - wie immer lautstark unterstützenden - Zuschauer dann doch den Ausgleich bejubeln. Zeller und Hoad vergaben zuerst aussichtsreich, den Abpraller brachte Demmans reaktionsschnell zu Rod Stevens, der mit seinem Treffer zum Mann des Abend avancierte.
Obwohl sich keine der beiden Mannschaften auf das Halten des Ergebnisses beschränkte, fielen bis zur Sirene keine weiteren Treffer mehr. Ebenso wenig in der Verlängerung, so dass es nach längerer Zeit mal wieder zu einer Penalty-Entscheidung an der Peter-Freisl-Straße kam. Diese ist kurz beschrieben. Während die Gäste durch drei eiskalte Handgelenksschüsse von Schreiber, Long und Moger Patrick Couture überwinden konnten, scheiterten Morgan Warren, Rod Stevens und Floppo Zeller mit eher kläglichen Versuchen an Marko Suvelo. Trotz des negativen Ausgangs lobte Trainer Rothkirch seine Mannschaft für den gebrachten Einsatz an diesem Wochenende, sowie für das kämpferische Zurückfinden ins Spiel nach dem 2:4 Rückstand. Gästetrainer Bullard sah ein gutes Kampfspiel mit zwei hervorragenden Torhütern. (orab)