Wiedererstarkte Eisbären kein Problem für Huskies

Drei Spiele vor der
entscheidenden Saisonphase gaben die Huskies sich auch im vorletzten Heimspiel
gegen die wiedererstarkten Eisbären aus Regensburg keine Blöße und gewannen mit
2:1 (1:1; 1:0; 0:0). Ein drittes Tor aber hätte dem Spitzenreiter vielleicht
gut getan.
Der erste Spielabschnitt
gehörte überraschenderweise den Gästen aus Regensburg, auch, wenn Thomas
Pielmeier die Huskies in der 5. Spielminute durch einen cleveren Schuss mit 1:0
in Führung bringen konnte. Immer wieder kamen die Regensburger vor das Tor von
Marek Mastic, der zum ersten Mal ein Heimspiel für den Tabellenführer
absolvierte und eine bravouröse Leistung zeigte. „Marek hatte einige Big Saves,
aber ich bin schon seit seinem ersten Tag hier in Kassel mit ihm zufrieden“,
meinte auch Stéphane Richer nach dem Spiel. In der 16. Minute war aber auch
Mastic geschlagen, als Andreas Driendl abzog und die Scheibe vollkommen
verdient zum 1:1-Ausgleich ins rechte Eck schoss.
Im zweiten Drittel kamen
die Huskies besser aus der Kabine, brachten sich aber durch einige Strafen
selbst um die Möglichkeit zum Torschuss. Das Penalty-Killing des Spitzenreiters
funktionierte aber geradezu optimal; kaum einmal ließen die Huskies die fünf
Regensburger in Aufstellung kommen. Zu diesem Zeitpunkt machten sich auch die
3345 Zuschauer in der Kasseler Eissporthalle bemerkbar und feuerten ihr Team an.
Als Saggau clever eine Strafe gegen Driendl rausholte und die Regensburger
wegen zu vieler Spieler nur noch mit drei Mann spielten, scheiterte Bannister erst
noch mit einem zu zaghaften Schlagschuss, Goalgetter McNeil zeigte aber wenig
später seine Qualitäten von der blauen Linie: Der Kanadier schlenzt die Scheibe
geradezu vor das Tor von Patrick Couture, Mike Pellegrims steht goldrichtig und
fälscht zum 2:1 ab (34.).
Im letzten Abschnitt
hatten die arg von Ausfällen gebeutelten Regensburger, die nur mit vier
Verteidigern angetreten waren, den Huskies nicht mehr viel entgegenzusetzen. Immer
wieder kamen Kosick, McNeil, Del Monte oder Boisvert gefährlich vor das
Gästetor. Zählbares sprang dabei allerdings nicht mehr heraus, weil Regensburg
weiter engagiert dagegen hielt und Kassel nicht mit der letzten Konsequenz
spielte. So musste der Spitzenreiter am Ende noch einmal kurz zittern, als die
Eisbären mit sechs gegen vier Feldspielern noch einmal alles versuchten.
Die erste Drittelpause
der Partie nutzten Rainer Lippe und Dennis Rossing, um ein Zeichen zu setzen.
Der Eigner der Huskies und der potentielle Multihallen-Investor präsentierten
sich den Fans auf dem Eis und bekräftigten noch einmal ihre Standpunkte zur
Hallensituation bei den Huskies. „Herr Rossing hat alle Punkte erfüllt, die
Kimm fordert und hat uns wieder einmal versichert, dass er das Projekt
durchziehen will, weil er sieht, wie notwendig die Halle für die Region ist“,
versicherte Lippe. Am Montag dann, soll ein finales Gespräch zwischen Rossing
und Kimm stattfinden. Lippe: „Dann wird sich’s zeigen.“
Stimmen zum Spiel:
Igor Pavlov, Trainer
Eisbären Regensburg:
„Ich denke wir haben heute eine klare
Überlegenheit der Kasseler gesehen. In der Offensive hatten sie sehr viele
Gelegenheiten, wir waren ständig im eigenen Drittel beschäftigt. Da haben wir
sehr viel Kraft gelassen, die und dann im Angriff gefehlt hat. Ansonsten habe
ich aber wieder sehr viel Herz für Eishockey, Kampf- und Teamgeist von meiner
Mannschaft gesehen. Leider hat die Überzahl heute überhaupt nicht funktioniert.
Wir waren einfach zu müde; es sind momentan einfach zu viele Verletzte und Kranke,
das geht auf die Substanz. Den Huskies wünsche ich ein gutes Saisonende und den
Aufstieg – sie haben es sich verdient.“
Stéphane Richer, Trainer
Kassel Huskies:
„Meinen Respekt an die
Regensburger Mannschaft, sie haben heute Abend im Kampf um Platz zehn alles
gegeben. Für meine Jungs war das Spiel heute ein Charaktertest und ich bin
zufrieden. Im ersten Drittel war Regensburg die bessere Mannschaft, im zweiten
und dritten Drittel haben wir dann eine bessere Leistung gebracht. Es ist momentan nicht auch nicht
einfach für uns: Wir sind Erster, alle anderen Teams, gegen die wir spielen,
haben noch Ziele, unser Ziel fängt erst in zwei Wochen an. Mir gefällt im
Moment besonders die Defensive: In den sieben Spielen nach der Pause haben wir
nur acht Tore kassiert; noch dazu ist das Unterzahlspiel überragend. Das ist
wichtig, denn: Defense wins championships. Auch die vierte Reihe hat heute sehr
gute Arbeit geleistet. Jedes Mal, wenn sie auf dem Eis waren, haben die Jungs
Druck gemacht und gut offensiv gearbeitet – das ist ein großes Plus für die
Play-Offs.“
Leona Malorny