Wie könnte es anders sein – Tölz unterliegt Landshut
Heimpleite gegen BietigheimSofern man zu der Gattung Tölzer Eishockeyfan gehört, die eher dem Optimismus zugeneigt ist, erschien ein Erfolg der eigenen Mannschaft gegen den EV Landshut durchaus im Bereich des Machbaren. Nachvollziehbar, haben die Isarwinkler doch mit acht Zählern aus den letzten vier Begegnungen eine kleine Serie gestartet. Dass es gegen den Gast aus Niederbayern trotzdem wieder nicht würde reichen, wussten einzig die Realisten. Denn: Landshut gewinnt immer gegen Bad Tölz. Klingt phrasenhaft, ist aber so. Von vierzehn Vergleichen haben die Cannibals nur einen einzigen verloren. Auch beim 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) Sieg hatte man zu keiner Zeit das Gefühl, diese Konstante könnte ins Wanken geraten. Vor 2008 Zuschauern erzielten Strömberg, Dietrich und Hundhammer die Tore für die Dreihelmestädter.
Der freudige Anlass aus Tölzer Sicht fand bereits vor dem ersten Bully statt. Nach sechswöchiger Verletzungspause kehrte der kanadische Verteidiger Duane Harmer zurück aufs Eis. Axel Kammerer bescheinigte Harmer hinterher eine solide Leistung, dazu der Mannschaft ein Lob, wie sie den schwerwiegenden Ausfall des Kontingentspielers kompensiert hat.
Landshut, das zuletzt in Auswärtsspielen kaum zu überzeugen wusste, begann als die überlegene Mannschaft. Die Hausherren nahmen einige unnötige Strafzeiten und erwehrten sich deshalb meist im eigenen Drittel den Offensivbemühungen der Gäste. Hier zeigte sich der Trend der letzten Wochen. Die Tölzer Defensive stand kompakt, ließ kaum Chancen zu. Den Rest erledigte – wie üblich – Mark Cavallin. Beispielsweise gegen den völlig frei vor ihm auftauchenden Belanger. Die Buam machten durch einen Knaller von Kachur auf sich aufmerksam.
Als ein Teil der Besucher bereits auf dem Weg zur Pausenzigarette war, zappelte erstmals das Netz. Conny Strömberg nutzte einen Konter überlegt zur Führung. Schön anzusehen, wie der Schwede verzögerte und aus spitzem Winkel die Scheibe an Cavallin vorbeischob. Beim zweiten Treffer der Cannibals erschien es zweifelhaft, ob die Pausengänger bereits wieder ihren Platz eingenommen haben. Just 17 Sekunden waren gespielt, als sich der Knackpunkt des Spiels ereignete. Tölz verlor die Scheibe im Bestreben eine Überzahlformation aufzubauen, Dietrich sagte Danke schön. Er zog Borzecki und Harmer dynamisch davon und ließ auch dem erneut starken Cavallin keine Möglichkeit zur Abwehr.
Der Rest des Spiels war ein bemühtes, gleichwohl erfolgloses Anrennen der Löwen gegen eine kompakte Landshuter Mannschaft, die mit ihrer Cleverness den Erfolg nicht mehr in Gefahr geraten ließ. Florian Curth beim Fastbreak hatte noch einen Hochkaräter. Jedoch stand Cinibulk seinem Pendant Cavallin in nichts nach. Cavallin wiederum parierte gegen Daffner einen Unhaltbaren. Hundhammer stellte letztendlich auf 0:3, was gleichbedeutend mit dem Endresultat war.
Dany Naud befand, der Sieg tut seiner Mannschaft gut, nachdem es zuletzt auswärts nicht so geklappt hat. „Wir haben dieses Mal sechzig Minuten gearbeitet.“
Weiteres Lob für die Cannibals kam vom Tölzer Trainer. „Das war die stärkste Mannschaft, die heuer bei uns war. Sie sind ausgeglichen besetzt, haben geschickt gespielt, analysierte Axel Kammerer.“ Seine Mannschaft kam nicht ganz so gut weg. „Unser Vorhaben sehr sehr gut zu spielen, konnten wir nicht umsetzten. Wir waren oftmals zu ungeschickt und beim Unterzahltor viel zu offen.
Tore:
0:1 (19:02) Strömberg (Gruber, Belanger), 0:2 (20:17) Dietrich (Daffner, Belanger, 4-5), 0:3 (46:33) Hundhammer (Dylla, Strömberg, 5-4)
Strafminuten: Bad Tölz 20 plus 10 (Curth) - Landshut 14
Schiedsrichter: Alfred Hascher (TEV Miesbach) - Sprenger, Velkoski
Zuschauer: 2008
Spieler des Spiels: Mark Cavallin