Wichtiger 5:2-Sieg in Kassel EC Bad Nauheim

Lesedauer: ca. 4 Minuten

"Hinterher ist das leicht zu sagen, aber es war für uns ein sehr schönes Derby, in dem wir drei für uns sehr wichtige Punkte eingefahren haben", sagte EC-Coach Petri Kujala nach dem Spiel, während sein Gegenüber Rico Rossi den Roten Teufel einen "verdienten Sieg" sowie "mehr Biss" zuschrieb.

Die Gäste begannen konzentriert und waren zunächst auf die eigene Defensive bedacht, die ja nach den Ausfällen von Jonas Noske und Daniel Ketter zwei Ausfälle zu verzeichnen hatte. Alexander Baum bekam somit das Vertrauen von Trainer Petri Kujala, Goran Pantic nahm zunächst auf der Bank Platz. Der erste Abschnitt kam über weite Strecken relativ zerfahren daher, es gab viele Zweikämpfe um das Hartgummi, so dass kein richtiger Spielfluss aufkommen sollte. Nur kurzzeitig - wie z.B. in der 4. Spielminute - hatten beide Seiten mal Zug zum Tor, doch sowohl Schmölz (scheiterte an Jan Guyrca) wie auch Frosch im Gegenzug (verzog am langen Pfosten) konnten nichts Zählbares auf die Anzeigetafel bringen. Es bedurfte erst einer Strafzeit gegen Kassels Carciola, die mehr Platz für das Offensivspiel der Gäste brachte. Diesen nutzte Bad Nauheims Förderlizenzspieler Alexander Thiel mit einem Rebound nach einem Beca-Schuss zum Gäste-Führungstreffer (8.), den die rund 150 mitgereisten Fans lautstark bejubelten. Die Huskies versuchten anschließend zusehends, mehr Druck auf die Wetterauer auszuüben, doch Jan Guyrca im Tor der Roten Teufel war stets zur Stelle. Auch die beste Chance der Hausherren durch Flache konnte der EC-Goalie souverän entschärfen (13.). Die Gäste hatten ihrerseits eine weitere Riesengelegenheit durch Verteidiger Marco Schütz, der nach einer schadlos überstandenen Strafzeit von der Bank kommend alleine auf Kassels Torhüter Järvinen zulief, der Finne verhinderte aber Schlimmeres für seine Schlittenhunde. Mit einer knappen Führung für die Kurstädter ging es somit in die erste Pause, was vielleicht ein glücklicher - ob des guten Einsatzes jedoch kein unverdienter Spielstand war.

Spielerisch und offensiv interessanter wurde die Partie im zweiten Drittel: nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff vernaschte zunächst Drew Paris zwei Gegenspieler, der Offensive-Verteidiger zirkelte den folgenden Schuss nur knapp über das Tor. Die Gäste standen nun höher und machten Druck auf die Kasseler Defensive, die sich in der 25. Minute hieraus resultierend einen kapitalen Fehlpass erlaubte. Vitalij Aab schaltete am schnellsten, passte auf Max Campbell, der Järvinen bei 0:2 keine Chance ließ. Und es kam noch besser aus Sicht der Roten Teufel: Tim May hatte gerade eine Strafe abgesessen und kam zurück auf das Eis, da passte das Eigengewächs auf Alexander Thiel, der nach diesem Konter zum 0:3 erfolgreich war (28.). Max Campbell hatte nicht mal eine Minute später gar das vierte Tor auf dem Schläger, im direkten Gegenzug markierte Wycisk allerdings den ersten Huskies-Treffer, der für sichtlich Motivation bei den Nordhessen sorgte. Nun zeigten die Hausherren - getragen durch die eigenen Fans - wütende Angriffe, auch wenn zunächst die Gäste durch Frosch in Überzahl eine weitere Großchance erhielten (32.). Kassel hatte nun aber auch das Glück des Tüchtigen, als Carciola in der 35. Minute das Hartgummi nach einem Abpraller direkt auf den Schläger fiel, so dass der Ex-Heilbronner den 2:3-Anschlusstreffer markieren konnte. Es folgten fünf hochklassige Minuten, in denen beide Seiten mit hochgeklapptem Visier den nächsten Treffer fast schon erzwingen wollten. Drew Paris traf hierbei nur die Latte (36.), auf der Gegenseite musste Jan Guryca gegen Collins und Carciola parieren, so dass es mit einer erneut knappen Gäste-Führung in die zweite Pause zum Abkühlen nach einem nervenaufreibenden Mitteldrittel ging.

Nicht minder spannend verlief der letzte Abschnitt: zunächst traf Collins für die Huskies nur den Pfosten (42.), anschließend mussten die Gäste eine Strafzeit mit viel Kampf gegen angreifende Huskies überstehen. Kassel musste mit zunehmender Spieldauer immer mehr aufmachen und genau in diese Nahtstelle hinein war Dusan Frosch nach einem schönen Spielzug zum vorentscheidenden 4:2 für die Gäste erfolgreich. Kassel war angeknockt, während die Kurstädter weiter nach vorne spielten und nach zwei unnötigen Strafen der Nordhessen durch Aab den Sack in doppelter Überzahl zum 5:2-Endstand zumachten. "Das war ein verdienter Sieg für Bad Nauheim. Sie wollten den Erfolg einfach mehr und zeigten den entsprechenden Biss", war auch Kassels Coach Rico Rossi mit dem Ergebnis am Ende einverstanden.

Nachdem der SC Riessersee heute mit 5:4 n.V. in Kaufbeuren gewann, sind die Hessen und die Werdenfelser nun wieder punktgleich (67 Zähler) im Kampf um den zehnten Platz. Aber auch nach vorne bleibt es weiter eng, so dass das nächste Heimspiel am Sonntag gegen Crimmitschau überaus wichtig ist, so dass drei Punkte eingefahren werden müssen. Ein Bericht des heutigen Spiels bei den Huskies wird es übrigens am morgigen Samstag ab 17.30 Uhr im Hessenfernsehen im Rahmen der Sendung "heimspiel!" geben.

Kassel Huskies - EC Bad Nauheim 2:5 (0:1, 2:2, 0:2)
Tore:
0:1 (07:51) Thiel (Beca, Ringwald) PP1
0:2 (24:38) Campbell (Aab, Blankart)
0:3 (27:20) Thiel (May, Baier)
1:3 (28:08) Wycisk (Christ, Müller)
2:3 (34:37) Carciola (Collins, Stephan)
2:4 (51:45) Frosch (Beca, Helms)
2:5 (58:14) Aab (Campbell, Lange) PP2
Strafminuten: KAS 8 + 10 (Müller) / ECN 8
Zuschauer: 4.473


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