„Wenn du so lange geführt hast, willst du den ersten Platz nicht mehr abgeben“ Huskies-Verteidiger Derek Dinger im Interview

Hockeyweb: Herr Dinger, wie war für Sie persönlich das erste Spiel nach Ihrer Verletzungspause? Sind Sie gut ins Spiel gekommen?
Derek Dinger: Ich freue mich natürlich, zuerst einmal zurück zu sein. Nach einer Verletzung ist es immer blöd, schließlich habe ich zehn Spiele verpasst. Wir haben noch acht Spiele vor der Nase und ich freue mich auf die restlichen acht und auf die Play-offs.
Hockeyweb: Wie fällt Ihr Fazit zum Spiel gegen die Lausitzer Füchse aus? Die ersten Duelle waren immer knapp vom Ergebnis, heute gewinnt Ihr auch wieder sehr knapp und in weiten Teilen nicht, wie man sich das erwartet hat. Woran lag es, dass das Team den Schwung aus dem letzten Drittel in Landshut, wo Ihr eine fulminante Aufholjagd gestartet habt, nicht mitnehmen konntet?
Derek Dinger: Es ist im Moment natürlich schwierig, weil alle Teams die Punkte brauchen. Weißwasser ist gerade so am Strich und die brauchen die Punkte, um in die Pre-Play-offs reinzukommen, die wollen natürlich keine Play-downs spielen. Die anderen Spiele waren auch sehr knapp, McCarruth im Tor macht auch einen Superjob, aber wir konnten heute kurz vor Schluss den wichtigen Ausgleich erzielen und hatten dann das Glück im Penaltyschießen.
Hockeyweb: Wie fällt Ihr persönliches Fazit zum Spiel aus, sind Sie mit Ihrer Leistung zufrieden?
Derek Dinger: Es ist natürlich immer schwierig, das direkt nach dem Spiel zu sagen, aber ich denke, es war in Ordnung fürs erste Mal. Du bist nie bei 100 Prozent vorm Spiel, das weißt du erst beim Spiel. Ich denke, ich kann zufrieden sein, wir haben kein Tor gefangen (Dereks Reihe, Anm. d. Redaktion), ein paar Pässe sind gut angekommen und so komme ich Schritt für Schritt ein bisschen mehr rein, am Ende haben wir gewonnen und das ist wichtig.
Hockeyweb: Verfolgt Ihr als Mannschaft die Tabelle? Schaut ihr darauf, was auf den Plätzen hinter Euch passiert?
Derek Dinger: Egal ist es uns natürlich nicht, wir sind gefühlt 80 Prozent der Saison auf dem ersten Platz und wollen natürlich als Erster in die Play-offs gehen. Wenn du so lange geführt hast, willst du den ersten Platz so kurz vor Schluss nicht mehr abgeben.
Hockeyweb: Woran liegt es, dass Ihr euch gegen Mannschaften aus dem hinteren Tabellendrittel so schwer tut, gerade nach den Offensivspektakeln gegen Frankfurt und Landshut?
Derek Dinger: Wie gesagt, wir hatten einen guten Start in die Saison und waren den größten Teil der Saison auf dem ersten Platz. Jetzt ist es extrem schwierig, jeder braucht die Punkte – da ist es egal, ob du gegen den Zweiten oder Letzten spielst, alle kämpfen, um sich für die Play-offs zu positionieren. Das 5:6 in Landshut ist in dem Sinne auch nicht unser Spiel; wir haben fünf Gegentore bekommen und eigentlich eine starke Defensive. Die Mannschaften, die nach Kassel kommen, wissen natürlich, was sie erwartet – und Weißwasser hat natürlich auch einen starken Goalie.
Hockeyweb: Euer Plan für die letzten Spiele ist also ganz klar: Tabellenführung verteidigen und mit Heimrecht in die Play-offs gehen?
Derek Dinger: Absolut!
Nils Schellenberg