Wenigstens den Zusatzpunkt gesichert
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamEinen mühsamen 4:3-Erfolg nach Penaltyschießen verbuchten die Heilbronner
Falken am Sonntagabend gegen die Eispiraten Crimmitschau. Während es beim
Tabellenführer am Freitag so gut geklappt hatte, konnte man dieses Niveau im
Heimspiel gegen den Tabellenletzten am Sonntag keineswegs halten und
schrammte am Ende so nur knapp an einer Blamage vorbei.
Während bei den Falken alle Mann an Bord waren und im Tor Sebastian Vogl aus
Ingolstadt zur Verfügung stand, musste Crimmitschau auf seine
Kontingentspieler Liebenow und Lala verzichten. Das hielt die Sachsen jedoch
nicht davon ab, sich in den ersten zehn Minuten durchaus die ein oder andere
Chance herauszuspielen. Die beste hatte allerdings auf Seiten der Falken
Frank Petrozza, der allein auf Renkewitz im ETC-Tor zulief, aber im
Abschluss scheiterte. Auch ansonsten hatten die Falken optisch klar mehr vom
Spiel, es fehlte aber der letzte Zug zum Tor. Auch gegen Caudrons Schuss
blieb Renkewitz mit einem spektakulären Fanghandsave Sieger. In einem nur in
der Anfangsphase äußerst fairen Spiel nahmen dann die Gäste die ersten
Strafzeiten, und als sich dann Willaschek zu Löffler gesellte, zog Power mal
wieder von der blauen Linie ab und traf in der 17. Minute zum 1:0. Auch
danach ging es in Überzahl weiter, was zwar nicht allzu gut aussah, aber 13
Sekunden vor Drittelende immerhin effektiv war. Anderson brachte nach einem
Bullygewinn im gegnerischen Drittel die Scheibe Richtung Tor, Samendinger
hielt den Schläger rein und es stand 2:0.
Dieses Muster prägten sich die Crimmitschauer offenbar gut ein, denn nach
nicht einmal einer Minute im zweiten Drittel war es Lyness, der von der
blauen Linie abzog, und Grandmaitre, der den Schläger parat hatte und so zum
2:1 traf. In der Folgezeit übernahm der HEC weiter die Initiative und hätte
nachlegen können, eigentlich müssen. Die besten Gelegenheiten vergaben Calce
(24.) und Caudron (27. Überzahl). Anschließend nahmen auch die Gastgeber
erste Strafzeiten, doch das Überzahlspiel der Eispiraten blieb Stückwerk.
Nachdem Heilbronn das Spiel im Griff zu haben schien, aber einfach nicht ein
möglicherweise vorentscheidendes drittes Tor zustande brachte, wurde es in
der Schlussphase des Drittels dann richtig eng, als Schütz und Fendt
gleichzeitig auf der Strafbank saßen. Aber die drei wackeren Heilbronner in
Person von Anderson, Power und Edwardson bzw. Calce verteidigten äußerst
geschickt und verhinderten so, dass Vogl so richtig unter Beschuss geriet.
Doch auch dies gab dem Team von Rico Rossi keinen Weckruf, man ließ weiter
die Zügel schleifen und bekam die Quittung. Schon in der 44. Minute tauchte
ein Eispirat allein vor Vogl auf, in der 49. Minute war es dann passiert:
Nowak setzte sich schön durch und ein Heilbronner Verteidiger fälschte den
Puck zum 2:2-Ausgleich ab. Als dann wiederum zwei Crimmitschauer
gleichzeitig auf die Strafbank mussten, hatten die Gastgeber bei zwei
Minuten 5-gegen-3 die große Chance, wieder in Führung zu gehen, aber außer
einem Außenpfostenschuss von Petrozza sprang nichts dabei heraus. Dafür
sollte dann eine Unterzahlsituation das 3:2 bringen. Caudron ging durch und
wurde gefoult, den Penalty führte er selbst aus und brachte die Falken
erneut in Führung. Doch der Stadionsprecher war noch bei der Durchsage des
Tores, da glichen die Eispiraten durch Grosch erneut aus. In der
Schlussphase machten die Falken noch einmal Druck, doch auch eine letzte
Überzahlsituation sollte nichts mehr bringen.
Dafür sah man sich dann in der Overtime in die Defensive gedrängt, als
phasenweise zwei Falken draußen saßen, aber die Sachsen konnte daraus kein
Kapital schlagen. So musste das Penaltyschießen entscheiden, in dem die
Keeper auf beiden Seiten keine gute Quote aufwiesen. Für Heilbronn trafen
zunächst Calce und Petrozza, für Crimmitschau Wolf und Beaulieu, so dass es
in die nächste Runde ging. Wieder verwandelte Calce für den HEC, beim
zweiten Versuch von Beaulieu blieb aber Vogl Sieger.
So sicherten sich die Unterländer wenigstens den Zusatzpunkt, doch bei etwas
konsequenterem Spiel und besserer Chancenverwertung hätte ein "Dreier" gegen
ein tapfer kämpfendes, aber qualitativ doch limitiertes Crimmitschau kein
allzu großes Problem sein dürfen. (SB)
Heilbronner Falken - Eispiraten Crimmitschau 4:3 n.P. (2:0, 0:1, 1:2, 1:0)
Tore: 1:0 Power 17. 5-3, 2:0 Samendinger 20. 5-4, 2:1 Grandmaitre 21., 2:2
Nowak 49., 3:2 Caudron 54. Penalty, 3:3 Grosch 55. 5-4, 4:3 Calce
Penaltyschießen
Strafminuten: Heilbronn 16 + 10 (Fendt), Crimmitschau 22 +
10 (Willaschek) + 10 (Gleich); Schiedsrichter: Fischer; Zuschauer: 1.619