Weiter auf der Siegesstraße
Das Spiel begann mit 50 Minuten Verspätung, da es HSR Seckler verkehrsbedingt nicht pünktlich in die Freiberger Arena geschafft hatte. In den ersten Minuten war davon bei beiden Mannschften nichts zu spüren. Sie begannen hitzig und die allgemeine Spannung entlud sich bereits in der zweiten Minute, als Sebastian Klenner, Peter Szabo, Henry Martens und Patrick Strauch nicht einer Meinung waren und postwendend wegen übertriebener Härte für jeweils zwei Minuten auf die Strafbank geschickt wurden. Vorteil brachte dies für keines der Teams, allerdings war den Eislöwen in der Folge die lange Wartezeit anzumerken. Die Füchse übernahmen das Ruder auf dem Eis und konnten durch Richard Hartmann (8.), der einen Nachschuss aus kurzer Distanz verwandelte, in Führung gehen. Die Lausitzer störten beizeiten das Spiel der Eislöwen, spielten sehr körperbetont und machten die Räume eng. Zu Beginn des zweiten Drittels konnten die Füchse mehrfach beweisen, warum ihr Unterzahlspiel das momentan Beste der Liga ist. Auch aus einem 5:3 Spiel konnten die Dresdner kein Kapital schlagen, spätestens beim stark parierenden Ryan McDonald im Tor der Gäste war Schluss. Die Hausherren versuchten über Kampf ins Spiel zu kommen, bauten Druck auf und hätten in der 35. Minute fast damit Erfolg gehabt. Patrick Strauch drückte aus dem Gewühl vor dem Tor heraus den Puck über die Linie. HSR Seckler hatte jedoch ein Handspiel gesehen und erkannte den Treffer nicht an. Auf diese Entscheidung antworteten die Eislöwen mit wütenden Kontern, die allerdings am Spielstand nichts änderten. Den Schlussabschnitt begannen die Dresdner sehr konzentriert und drängten mit aller Kraft auf den Ausgleich. In der 43. Minute konnte Jan Zurek nach zu Arbeit von Robin Sochan den Ausgleich erzielen und die Fans zum Jubeln bringen. Diese peitschten ihr Team nun unaufhörlich nach vorn, ein Tor sollte in der regulären Spielzeit aber nicht mehr fallen. Das Spielgeschehen in der Overtime bestimmten die Hausherren, aber trotz guter Chancen musste die Entscheidung im Penaltyschießen fallen. Hier konnten Jan Fadrny und Sami Kaartinen ihre Schüsse verwandeln, während Marek Posmyk und Richard Hartmann auf Seiten der Füchse scheiterten.
Die Dresdner Eislöwen gewinnen ein Sachsenderby, bei dem nur Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entschieden haben. In einem spannenden und harten, aber über weite Strecken fairen Spiel kämpften sie gegen taktisch hervorragend eingestellte Gäste und hatten im entscheidenden Moment auch das Glück auf ihrer Seite. Damit sind die Eislöwen im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen und behaupten sich weiter auf dem zweiten Tabellenplatz.
Assistenzkapitän Patrick Strauch beantwortete weit nach Mitternacht ein paar Fragen:
Patrick, Glückwunsch zum Sieg, wie viel Steine sind dir vom Herzen gefallen?
Danke schön, es sind schon ein paar Steine gefallen, aber Hauptsache, wir haben zu Hause zwei Punkte geholt. Wir sind am Anfang nicht so gut ins Spiel gekommen, waren aber Ende des zweiten und dann im letzten Drittel aus meiner Sicht die bessere Mannschaft. Es war ein sehr intensives Spiel, aber am Ende haben wir verdient gewonnen, weil wir auch die klareren Torchancen hatten.
Das Spiel hat ja 50 Minuten später angefangen, wie schafft man es, da die Spannung zu halten?
Das war schon schwierig. Jeder ist natürlich heiß auf das Derby, gerade wenn man vor ausverkauften Haus spielt. Wir haben uns gegenseitig gepusht in der Kabine, wollten die Spannung hoch halten, aber dann verschiebt es sich erst eine halbe Stunde, dann noch mal 20 Minuten, dass ist schon schwierig. Ein bisschen hat es uns schon gelähmt, gerade im ersten Drittel war es schwer, ins Spiel herein zu kommen.
Im zweiten Drittel habe ich eigentlich ein klares Tor von dir gesehen?
(lacht) Na ja, ich auch. Aber der Schirie meinte, ich hätte es mit der Hand erzielt, aber ich habe den Puck an die Hose bekommen und von da ist er rein gegangen, also eigentlich ein Tor.
Es war ja ein hartes und stellenweise aggressives Spiel?
Es ist ein Derby und da zählt keine Schönspielerei, da wird um jeden Zentimeter Eis gekämpft. So ist Weisswasser ins Spiel gegangen, aber wir eben auch. Da zählt nur, jeden Check zu Ende zu fahren, Schüsse zu blocken, aber auch Schüsse aufs Tor abzugeben und den Torwart unter Druck zu setzen.
Füchse-Trainer Dirk Rohrbach sagte zur Pressekonferenz, wenn man wie Dresden einen Lauf hat, da gewinnt man solche Spiele?
Da stimme ich ihm nur teilweise zu. Denn für die Siege arbeiten wir auch hart die ganze Woche über. Wir bereiten uns im Training immer taktisch gut auf die Spiele vor und geben auch im Training 100%. Und wenn du das machst, dann hast du eben am Wochenende das Quäntchen Glück, so wie heute, und nimmst zwei Punkte mit. Aber es zählt die harte Arbeit in der Woche für den Erfolg am Wochenende.