Weiden: Auftaktniederlage gegen Topfavorit Riessersee

Knapp 2000 Zuschauer gingen trotz der 2:6 (1:1,1:2,0:3)-Auftaktniederlage gegen den SC Riessersee zufrieden nach Hause. Über weite Strecken hielt Aufsteiger Weiden gut mit, musste dann aber im letzten Drittel Lehrgeld bezahlen. Die Blue Devils haben sich beim ersten Spiel in der 2. Bundesliga gegen den Topfavoriten SC Riessersee mehr als teuer verkauft und hätten bei einer besseren Chancenverwertung durchaus den einen oder anderen Punkte erreichen können, obwohl die Gäste sehr gutes Eishockey spielten. Bis zur 45. Minute hielten die Devils das Spiel offen und es stand nur 2:3 für die Garmischer, ehe dann die "Königlichen" noch dreimal zuschlugen.
Das Spiel begann gleich mit einem Paukenschlag. Bereits nach 71 Sekunden schnappt sich Milan Blaha hinter dem Riesserseer Tor den Puck, zog vors Tor und überwand den Garmischer Goalie Cinibulk zum 1:0 für Weiden. Natürlich wurde dieser Treffer überschwenglich von den Devilsfans gefeiert. Dann mussten die Blue Devils gleich zwei Strafzeiten überstehen. Kurz hintereinander wurden Whitecotton und Strömberg hinausgeschickt, was sogar eine kurze 3-5 Unterzahl für Riessersee brachte. Weiden fightete aber gut und Martti Hirvonen, der heute eine tadellose Leistung brachte, fischte die Pucks ein ums andere Mal weg. Ohne Gegentreffer wurde diese erste heikle Situation überstanden. Weiden verteidigte weiterhin den knappen Vorsprung, während Riessersee mit sehr guten Kombinationen und technisch hochwertigem Eishockey sich einige Chancen erspielte, aber im Abschluss etwas zu verspielt war. In der 14. Minute mußten Penk und der Riesserseer Maurer auf die Strafbank. Beim folgenden 4-4 auf dem Eis bekam Martti Hirvonen die Scheibe an die Maske und Schiedsrichter Trainer pfiff logischerweise ab. Da Strömberg da mit dem abgeprallten Puck schon alleine in Richtung SCR-Tor unterwegs war, war dieser Pfiff für den Schweden unverständlich und da er seiner eigentlich unverständlichen Verärgerung mit einem Schlag gegen die Bande Luft machte, bekam er dafür eine 10 Minuten-Disziplinarstrafe.
Das brachte die Devils etwas aus dem Konzept und dies nutzte der Garmischer Traumsturm eiskalt aus. Guidarelli bediente Fox und der netzte frei vor Hirvonen eiskalt zum 1:1 ein. Kurz darauf hatten die Devils eine lange 5-3 Überzahlsituation, die aber nichts einbrachte, da die drei Riesserseer mit viel Kampfgeist die Räume sehr eng machten. Mit dem 1:1-Zwischenstand ging es dann auch in die erste Drittelpause.
Im zweiten Abschnitt ging das Spiel ähnlich weiter. Weiden fightete verbissen und versuchte eng am Mann zu stehen, während Riessersee weiterhin mit schnellen Spielzügen die Weidener Hintermannschaft auszuhebeln versuchte. Gleich zu Beginn nutzten die Devils ein weiteres Überzahlspiel nicht. Kurz danach lief Strömberg mutterseelenallein auf Cinibulk zu, der dann aber den Zweikampf gegen den immer noch etwas zögerlich wirkenden Schweden gewann. In der 25. Minute waren aber dann die Garmischer wieder erfolgreich. Henrik Hölscher war der Torschütze zum 2:1 auf Vorlage von Uli Maurer. Doch wieder schlugen die Devils zurück und steckten nicht auf: Nur knapp eine Minute nach der Garmischer Führung setzte sich Piskor auf der rechten Seite entscheidend durch und passte in die Mitte auf den starken Florian Mayer, der keine Mühe hatte zum vielumjubelten 2:2-Ausgleich einzuschießen. Nun hatten die Devils Lunte gerochen und Michal Piskor lief nur einige Zeit später alleine auf Cinibulk zu, der aber wieder in dieser entscheidenden Szene Sieger im Duell blieb. Und so kam es wie es kommen musste. Während die Blue Devils die Tore nicht machten, nutzte Tim Regan in der 30. Minute eine kleine Unachtsamkeit der Weidener Verteidigung zum 3:2. In der Folgezeit wurde dann der SCR stärker, jedoch war Hirvonen auf dem Posten und entschärfte einige Großchancen. Spielstand nach dem zweiten Drittel war 2:3 für den SCR.
Im letzten Drittel kamen die Devils stürmisch aus der Kabine und versuchten alles, um den Ausgleich zu erzielen, doch der Schuss ging nach hinten los. Der sehr starke Schwede Thuresson konterte bei einem tollen Alleingang die Devilsverteidigung aus und vollendete mit einem unhaltbaren Hammer in die Winkel zum 4:2. Nun war die Gegenwehr etwas gebrochen und zwei Minuten später erhöhte Stefan Mann auf 5:2. Den Endstand besorgte dann nochmals Thuresson in Unterzahl, als die Weidener konfus wirkten bei dem Versuch in Überzahl den Anschluss zu erzielen. Dieser Treffer bedeutete dann auch den 6:2-Endstand.
Der Sieg fiel ein bis zwei Tore zu hoch aus. Fazit ist eindeutig, wenn die Leistung beibehalten wird und Spieler wie David Bornhammar oder Conny Strömberg ihre Leistungen, die nach oben noch einiges erwarten lassen, noch steigern, dann dürfte der Kampf um den Abstieg bei weitem nicht so aussichtslos sein, wie von vielen prognostiziert. Die Riesserseer Verantwortlichen zumindest sprachen den Devils ein großes Lob aus und prophezeiten den Weidenern sogar einen Platz im hinteren gesicherten Mittelfeld der Liga. Weiden wird auf jeden Fall in den kommenden Spielen auch Gegner bekommen, die nicht das Kaliber eines aufstrebenden SCR haben und dann werden sicherlich auch die ersten Punkte im Weidener Eisstadion gefeiert werden können. Am Sonntag müssen die Devils dann zu den Landshut Cannibals, die ohne Zweifel auswärts eine sehr harte Nuss für die Devils werden. (bluedevilsfan.de)
Tore:
1:0 (01:11) Milan Blaha (Jan Penk, Michal Piskor)
1:1 (15:09) Aaron Fox (Thomas Jason Guidarelli, Jason Meyer) 4:4
1:2 (25:49) Henrik Hölscher (Uli Maurer, Christoph Klotz)
2:2 (27:02) Florian Mayer (Michal Piskor, Jan Penk)
2:3 (30:00) Tim Regan (Marcus Thuresson, Stephan Wilhelm) 5:4
2:4 (43:41) Marcus Thuresson (Josef Lehner)
2:5 (45:14) Stefan Mann
2:6 (53:22) Marcus Thuresson (Tim Regan) 4:5
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