Vorsprung auf Platz Neun schmilzt
Steelers im Aufwind!?Erst einen Sieg konnte der SC Bietigheim-Bissingen unter der Regie von Daniel Naud einfahren. Dabei schmolz der Vorsprung auf Platz Neun, der nicht mehr zur Play-Off Teilnahme berechtigt, von 14 auf acht Punkte. Angesichts des dahin schmelzenden Vorsprungs wäre es also am kommenden Wochenende dringend nötig zu punkten. In den Spielen gegen den Tabellendritten EC Bad Nauheim (Freitag 20 Uhr) und beim EC Bad Tölz wird dies jedoch kein leichtes Unterfangen.
Gerade der EC Bad Nauheim scheint den Steelers nicht besonders zu liegen. Mit dem 1:3 am 14. Spieltag kassierte der SCBB seine erste Heimniederlage in dieser Saison. Und auch in der Wetterau taten sich die Grün-Weißen schwer, gewannen nur nach Penaltyschießen mit 4:3.
Kurz vor Ende der Wechselfrist haben die Roten Teufel zudem ihren Kader noch einmal aufgerüstet. Mit Mark Etz (Schwenningen/Förderlizenz) und Carsten Gosdeck (Iserlohn) kamen zwei Spieler aus der DEL. Außerdem wurden vorsorglich drei Ausländer zusätzlich lizenziert um Ausfälle auf diesen Positionen notfalls auffangen zu können. Mäzen Hans Bernd Koal hat also alles Mögliche getan, um den Club aus der Wetterau im Aufstiegsrennen zu halten. Mit solchen Nachverpflichtungen konnten die Steelers nicht mithalten. Im Gegenteil. In der Defensive hat sich der SCBB durch den Weggang von Rudi Gorgenländer und Stephan Sinner wahrscheinlich mehr geschwächt, als die Neuzugänge Dalls Fallscheer und Jens Stramkowski auffangen können. Es ist also ein schweres Erbe, das Danny Naud antreten musste. Das Saisonziel „Play-Off Finale“ wurde nämlich keineswegs korrigiert, trotz qualitativer Einbußen im Kader. Außerdem musste Naud erst einmal die Versäumnisse seines Vorgängers aufarbeiten. Das Team präsentierte sich bei seinem Amtsantritt in einem konditionell relativ schlechten Zustand. Doch mit Ausdauertraining in den Knochen lassen sich nur schwer Spiele gewinnen.
Wenigstens kann Naud gegen Nauheim wieder auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Hinter Darren Ritchie (Zehenbruch) steht zwar noch ein Fragezeichen, doch der kanadische Torjäger wird, wenn möglich, auf die Zähne beißen. Ebenfalls wieder mit dabei sein wird Wolfgang Kummer nach seiner langwierigen Aduktorenverletzung. Damit hat Naud natürlich wesentlich mehr Variationsmöglichkeiten im Sturm als bisher und die Zeiten in denen die Steelers mit nur einer torgefährlichen Reihe leicht auszurechnen waren, dürften damit hoffentlich auch vorbei sein.
Bad Nauheim zeigte zudem in den vergangenen Spielen ebenfalls Schwächen. Und mit Phil Huber wird ein wichtiger Routinier gegen die Steelers gesperrt fehlen. Sehr viel leichter wird die Aufgabe für das Team von Danny Naud dadurch trotzdem nicht, denn der Druck ist groß. Positive Unterstützung soll die Mannschaft aber vom Zuschauermarketing-Team des SCBB erhalten. Mit der Aktion „Fire & Ice“ will die Gruppe für Stimmung in der Halle sorgen und damit das Team zum Sieg peitschen.
Am Sonntag erwartet die Steelers dann in Bad Tölz eine zwar nicht unlösbare, dennoch schwierige Aufgabe. Mit der Heimniederlage kurz vor Weihnachten gegen die Isarwinkler hatte die derzeitige Negativserie begonnen. Die Tölzer konnten aber auch mit Stephan Sinner, für den enttäuschenden und zuletzt verletzten Ladislav Strompf, qualitativ zulegen. Aber der Altmeister zeigte seit dem Sieg im Ellental Licht und Schatten. Fünf Siegen in den elf Begegnungen stehen gleich vier Niederlagen entgegen, bei denen das Team von Rick Boehm nicht einmal ein Tor schaffte.
Wenn das Steelers-Team das harte Training der vergangenen Wochen einigermaßen verdaut hat und auch die individuellen Fehler minimieren kann, sollte ein Sieg also durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Zumal der SCBB das erste Spiel im Isarwinkel, noch unter Markus Berwanger, mit 8:5 gewann. Siege in den beiden Wochenendbegegnungen sind zwar nicht unbedingt Pflicht, doch wenn man nicht noch um die Play-Off Teilnahme bangen will, sollte man schon den einen oder anderen Punkt auf dem Konto verbuchen. Vor allem da die fünf direkt hinter den Steelers platzierten Teams derzeit alle einen Lauf zu haben scheinen. Vor allem die baden-württembergische Konkurrenz aus Freiburg und Heilbronn rückt immer näher.