Vom Kunsteisstadion zum modernen GutenbergwegStadion-Neuerungen in Landshut
Leere Ränge am Gutenbergweg - die Fans wollen dennoch finanziell helfen. (Foto: dpa/picture alliance)
Zu diesem Zeitpunkt sprach man von der ersten vereinseigenen Eishalle Deutschlands, in der bis zu 10.000 Zuschauer Platz fanden. Im Jahr 1981 erwarb die Stadt Landshut mit Schließung eines „Nutzungs- und Überlassungsvertrag“ an den EV Landshut den Komplex.
Neben Gegnern wie den Löwen Frankfurt oder den Kassel Huskies, mit denen man es nach dem Aufstieg aus der Oberliga in die DEL2 nun zu tun hat, ist vor allem eins neu: Über der Eisfläche erkennt man nicht nur eine komplett neue Dachkonstruktion, sondern ebenso einen neuen Videowürfel sowie LED-Beleuchtung und erneuerte Lautsprecheranlagen. Im Zuge der Stadionsanierung war das im Sommer 2019 der erste von vier Bauabschnitten. Das erste Mal bewundern konnten die Fans des Standortes die Neuerungen zum ersten Punktspiel vor heimischer Kulisse am 18. Oktober 2019. Zu Gast waren die Eispiraten Crimmitschau – und vor ausverkaufter Kulisse war gleich eine spektakuläre Partie bis ins Penaltyschießen zu sehen. Glücklicher Sieger war der Gast aus Crimmitschau, was der Stimmung im neu funkelnden, aber dennoch traditionsreichen Stadion keineswegs einen Abbruch tat.
Die Sanierung der Heimspielstätte des EV Landshut ist insgesamt in vier Bauabschnitte aufgeteilt und soll mit geschätzten 22 Millionen Euro zu Buche schlagen. Fertiggestellt werden soll das gesamte Paket bis 2022.
Die Auswirkungen des Umbaus auf die Besucherzahlen waren in der Saison 2019/20 noch überschaubar. Die Heimspiele, die auf Grund der Fertigstellung bis Mitte Oktober nicht stattfinden konnten, wurden im Laufe der Saison mit Dienstagsspielen nachgeholt. In der kommenden Spielzeit 2020/21 schlagen die Bauarbeiten für alle eishockeybegeisterten Landshuter jedoch härter zu. Die aktuelle Stehplatztribüne wird abgerissen und durch eine neue ersetzt. Über dieser wird es einen Balkon mit VIP-Zugängen geben. Zudem werden die Außenfassade und der Gastronomiebereich umgestaltet. Während dieser Zeit wird es aktuellen Schätzungen zu Folge nur Platz für 2000 bis 2400 Zuschauern im Stadion geben.
Betrachtet man den aktuellen Zuschauerschnitt (3031), dürfte man erahnen können, dass Tickets für die kommende Saison sehr schnell vergriffen sein dürften. Neben dem oben erwähnten Eröffnungsspiel war man auch am 25. Dezember 2019 gegen Kaufbeuren sowie am 26. Januar 2020 gegen Kassel ausverkauft. Weitere Male verpasste man diese Marke nur knapp. In der Liga befindet man sich somit auf Platz vier der Zuschauerstatistik, was die Einschränkungen für das kommende Jahr doppelt ärgerlich macht.
Der dritte und vierte Bauabschnitt wird die Sanierung der Außenanlagen betreffen, was für den Spielbetrieb und das Publikum jedoch keine allzu großen Auswirkungen haben dürfte.
Die Kosten des gesamten Paketes trägt, Stand jetzt, die Stadt Landshut als Eigentümer der Anlage weitestgehend allein. Zwar bewarb man sich für das vom Bundesministerium des Innern aufgelegte Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“, blieb damit bislang jedoch erfolglos. Zuletzt gab es trotzdem Hoffnung auf Unterstützung. Zum Heimspiel des EV Landshut gegen die Kassel Huskies lud Oberbürgermeister Alexander Putz zur Begutachtung des Fortschrittes der Baumaßnahmen ein. Einer hochrangigen Delegation mit unter anderem Stephan Mayer (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern), Franz Reindl (Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes) und weiteren präsentierte OB Putz die Fortschritte der Eishalle. Ob und in welcher Höhe es einen Zuschuss geben wird, entscheidet der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages voraussichtlich im März 2020.
Erik Pannach