Vollmer verdirbt Parise den Shut-out zum Einstand

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Trotz der Ausfälle ihrer Leistungsträger Sepp Staltmayr, Benjamin Barz und kurzfristig auch Tyson Marsh, erwarteten 19 Garmischer Buam die von Ausfällen zerpflückte Rumpftruppe aus Sachsen. Aus ihren nur 13 mitgereisten Feldspielern bastelten diese immerhin abwechselnd zweieinhalb Blöcke oder drei Sturmreihen, je nachdem, ob Joel Keussen und Jari Pietsch in der Verteidigung für Entlastung sorgten oder mit Bruce Becker die dritte Sturmreihe komplettierten. Für diese aufopferungsvolle Arbeit erhielten Pietsch und Keussen anschließend auch ein Sonderlob ihres Trainers Thomas Popiesch.

Aus dieser zahlenmäßigen Überlegenheit vermochten die Mannen vom Riessersee jedoch zu keinem Zeitpunkt Kapital zu schlagen. Später machte ihr Coach Zdenek „Travo“ Travnicek die Strafzeiten im ersten Drittel, die der kleinlich pfeifende Schiedsrichter Hascher recht gleichmäßig über beide Teams verteilte, dafür verantwortlich, daß seine junge Truppe nicht richtig ins Spiel fand. Die Führung der Sachsen tat ihr übriges: Bei angezeigter Strafe gelang Jan Zurek ein Abstauber am langen Pfosten, nachdem Patrick Jarrett und Sami Kaartinen sich die gastgebenden Spieler dafür zurecht gelegt hatten. Von nun an waren die Werdenfelser gezwungen, einem Rückstand hinterher und gegen eine in der neutralen Zone errichtete Mauer anzulaufen. „Die neutrale Zone war dicht“, bestätigte auch ein sichtlich frustrierter Florian Vollmer anschließend.

Und wenn die unermüdlichen Gastgeber dennoch den Weg durch das „Mittel-Dickicht“ fanden und zu Chancen kamen, scheiterten sie in schöner Regelmäßigkeit am glänzend aufgelegten Gäste-Goalie Parise, der in extremer Butterfly-Technik eine weitere Mauer errichtete. Zudem nahmen seine Vorderleute Bastian Steingroß und Keussen routiniert Strafzeiten auf sich, um zunächst Lubor Dibelka, dann Marcus Weber am Einschuß zu hindern. Auch in zeitweilig doppelter Überzahl war der Eislöwen-Torhüter jedoch nicht zu überwinden.

Entschlossen kamen die Hausherren aus der ersten Drittelpause, erarbeiteten sich nun ein deutliches Chancen-Plus, doch sie kamen  nicht zum Erfolg. Mit Geduld und einem glänzend aufgelegten Jarrett brachten die Gäste  Riessersee nun nicht nur zur Verzweiflung, sondern auch um den Verstand: zu Beginn des letzten Drittels wurden die Werdenfelser nicht nur zu Fehlern bereits im Aufbauspiel gezwungen, sondern diese wurden auch konsequent bestraft. Spätestens mit Jarretts Shorthander war den Gastgebern der letzte Glaube an einen Umschwung genommen. Und nach dem 0:5 kurz darauf sah sich Travnicek zu einer Auszeit gezwungen, um nicht nur das Spiel seiner jungen Truppe zu ordnen, sondern insbesondere auch deren Moral wieder aufzurichten. So gelang Vollmer noch der Ehrentreffer, der Parise den Shut-out zu seinem Deutschland-Debüt verhagelte. So grüßen die Sachsen nun von Platz zwei; Riessersee dagegen ist Neunter.

Es bleibt, ein Blick auf die Krankenakten beider Teams zu werfen: „Peppi“ Staltmayr wird noch mindestens 2-3 Wochen zu seiner Genesung benötigen. Barz hat eine Knochenabsplitterung im Handgelenk erlitten; noch steht nicht fest, ob auch Bänder beim erhaltenen Stockschlag in Mitleidenschaft gezogen wurden. In jedem Fall muß er noch zwei Wochen pausieren. Und Marsh hatte sich zwar noch vor dem Spiel warm gemacht, mußte aber mit muskulären Problemen passen. Er scheint am „Bayerischen Schambein-Syndrom“ zu leiden, wie Garmischs Manager Ralph Bader anschließend erklärte.

Dresden hat bis zur Genesung von Stamm-Keeper Kellen Briggs in Parise glänzenden Ersatz gefunden, doch weitere Verpflichtungen „sind nicht drin“, wie Popiesch klarstellte. Immerhin wird André Mücke nach einem Fußbruch noch mindestens zwei Wochen ausfallen. Auf Norman Martens müssen die Elb-Städter wenigstens 6 Wochen verzichten. Martin Heider könnte die Genesung bis zur nächsten Woche schaffen. Die Junioren Maximilian Beyer und Max Kessinger stellen noch keine Alternativen dar. Und Try-out-Spieler Robert Francz, der in den ersten vier Saisonspielen immerhin ein Tor und drei Vorlagen sammelte, fiel vermutlich dem durch die Parise-Verpflichtung erforderlichen Sparzwang zum Opfer – er bekam keinen Vertrag.

Tore: 0:1 (13.) Zurek (Jarrett, Kaartinen), 0:2 (33.) Jarrett (Kaartinen), 0:3 (43.) Jarrett (Zurek, Kaartinen), 0:4 (45.) Jarrett 4-5, 0:5 (48.) Fiedler (Strauch, Becker), 1:5 (52.) Vollmer (Dibelka, Regan), 1:6 (53.) Pietsch (Keussen)

Strafen: Riessersee 14, Dresden 16

SR: Hascher, LR: Singer, Gossmann


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