„Vielleicht werdet Ihr mich doch nicht los!“Falken-Torhüter Sinisa Martinovic im Interview

Lesedauer: ca. 5 Minuten

Silo, ich war ja schon überrascht, als Sie mir am Dienstag sagten, dass Sie Heilbronn verlassen werden. Ausgerechnet Sie, der absolute Publikumsliebling.

Ja, das war ich auch. Aber es gibt doch noch eine Chance, dass ich in Heilbronn bleiben werde.

Wie kommt es?

Igor Pavlov und ich haben uns unterhalten. Natürlich ist es noch nicht entschieden, zumal für die neue Saison noch kein Trainer verpflichtet wurde. Aber die Möglichkeit, dass ich in Heilbronn bleibe, ist plötzlich wieder da. Aktuell haben wir uns vertagt.

Übrigens: Ich möchte mich bei den Fans bedanken. Wegen Ihrer Meldung, dass ich gehen werde, habe ich so einen positiven Zuspruch bekommen, einfach toll. Vielen Dank an euch alle! Vielleicht werdet ihr mich doch nicht los! (lacht)

Ist denn Heilbronn überhaupt noch eine Option für Sie?

Klar! Ich bin ja nicht hier hin gekommen um nach einem Jahr wieder zu gehen. Es steckt so viel Potenzial in der Mannschaft, im Verein und in der Stadt. Das muss geweckt werden, dann wird es in Heilbronn noch besser. Auch das Umfeld gefällt mir und meiner Familie sehr gut. Wenn ich ein Angebot bekomme, dann werde ich entscheiden, aber Lust hier zu bleiben habe ich definitiv.

Sie sprechen aber auch mit anderen Teams?

Erst einmal nicht. Falls ich in nicht Heilbronn bleiben kann, dann werde ich weitersehen und mich anderweitig entscheiden müssen.

Sie sagten eben, Sie sehen viel Potenzial in der Mannschaft und im Umfeld. Was genau meinen Sie?

So wie ich Herrn Eren kennengelernt habe, wird er keine halben Sachen machen. Die Falken haben in ihm einen guten Mann gefunden. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit den Adler Mannheim. Wenn diese Kooperation noch intensiver wird, dann kommen z.B. mehr Fans ins Stadion. Wir müssen einfach eine gute Show bieten. Aber das wird die neue Saison zeigen.

Die letzte Saison verlief sportlich eher schlecht. Viele sahen die Falken zu Beginn als Meisterschaftskandidaten, aber es kam anders. Wo sehen Sie die Gründe?

Da gibt es viele. Zum Einen glaube ich, man kann nicht mit 16 Feldspielern eine Saison beginnen und dann gucken was passiert. So ist man kein Meisterschaftskandidat. Am Anfang war das ja bei uns extrem der Fall. Es wurde lange gewartet und geschaut, wer z.B. noch aus Mannheim zu uns kommen wird. Bei den Mannschaften, mit denen ich Meister geworden bin oder im Finale stand, waren wir stets am 1.Juli. komplett und haben zusammengearbeitet. Bei Verletzungen, die immer passieren können, muss man kurzfristig reagieren, aber wenn du Meister werden willst, muss die Mannschaft von Beginn an zusammen sein. So ist es ja auch bei den Teams, die oben in der Tabelle stehen. Ich bin mir sicher, das wird auch jeder Trainer so sagen. Wie will man sich einspielen, Spielsituation und -systeme einstudieren, wenn man nie weiß, wer und ob noch jemand zum Team kommt?

Dazu hatten wir einfach großes Chaos bei uns. Es ging drunter und drüber. Ernst Rupp verlässt nach 25 Jahren jetzt die Falken, das ist nicht einfach. Stellen Sie sich vor, Herr Hopp sagt, er höre in Mannheim auf. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was dann da los wäre. Eigentlich bekommt man als Spieler im Dezember immer ein Feedback. Man weiß, ob die Verantwortlichen zufrieden sind, ob eine Vertragsverlängerung möglich ist, ob man sich irgendwo verbessern muss und so. Dieses Jahr war das bei uns nicht der Fall. Das kriegt man ja nicht einfach aus den Köpfen raus. Nächste Saison dürfen nur noch vier Kontingentspieler eingesetzt werden, d.h. mindestens einer unserer Ausländermuss gehen. Auch für dieses Thema gab es keinen Ansprechpartner. Dagegen gab es viele offene Fragen aufgrund der Gesamtsituation. Ich finde, wir haben das als Mannschaft noch gut gemacht. Wir haben, trotz des Umfeldes, gut gekämpft und das letzte Spiel gewonnen. Sonst bist du dann eigentlich Meister, wir haben den Klassenerhalt geschafft. Vielleicht ist es sogar besser so. Wir haben jetzt eine Aufbruchstimmung. Wie gesagt, wir haben das letzte Spiel gewonnen und haben das Ziel zum Ende der Saison erreicht. Hätten wir die Play-Offs erreicht und wären in der ersten Runde ausgeschieden, wäre es bestimmt schwieriger. Wir hätten verloren und wären ausgeschieden.

Vieles wurde ja auch von außen anders interpretiert. Aber das ist normal. Es ist ja einfach für die Außenstehenden und die Presse zu spekulieren: „Die sind nicht fit.“ oder „Die bekommen kein Geld.“ Wir sind fit und haben auch alle unser Geld bekommen. Schauen Sie sich doch mal den Hamburger SV an: Top-Spieler, viele Nationalspieler, alle bekommen Geld und wo stehen die? Ganz unten. Es ist wesentlich vielschichtiger als die Fitness und das Gehalt. Manch einer hat auch gesagt, wir hätten keine Moral. Wenn wir diese nicht gehabt hätten, dann hätten wir die Play-Downs nicht komplett gedreht. Dann würden wir jetzt u.a. gegen Selb und Freiburg spielen.

Sie hatten drei verschiedene Trainer mit drei verschiedenen Spielsystemen. Ist das für einen Torwart auch ein Faktor?

Klar. Je nach Spielsystem bekommst Du andere Schüsse. Spielst Du als Mannschaft defensiv, dann schießen die immer aus schlechten Positionen. Von 25 Schüssen werden dann nur einige gefährlich. Wenn die Mannschaft eher offensiv spielt, dann wirst du ausgekontert und es stehen Gegenspieler alleine vor Dir. Aber im Grunde müssen wir Spieler uns auf den Trainer einstellen und entsprechend anpassen. Jeder Trainer ist anders und seine eigenen „Macken“. Jeder Trainer hat auch einen anderen Führungsstil. Aber auch die Trainer müssen sich auch an die Mannschaft gewöhnen und sich anpassen.

Wie war die Situation bei den Torhütern? Es wurde, speziell unter Igor Pavlov, oft gewechselt auf dieser Position.

Wir Torhüter waren ein Stück weit im Niemandsland. Wir haben uns immer gut vorbereitet, aber trotzdem erst kurzfristig erfahren wer spielt. Mal stand ich im Tor, dann Branislav Konrad. Philip Lehr spielte zum Ende hin öfter.

Wie sind Sie persönlich damit umgegangen?

Die Situation war halt so und ich habe diese Herausforderung angenommen. Ich glaube, wenn ich mich in Kaufbeuren nicht verletzt hätte, hätte ich die Play-Downs gespielt. Aber da hat Philip einen richtig guten Job gemacht und einen großen Anteil am Sieg. Für mich war es natürlich schwer auf der Tribüne mit zu fiebern. Nach dem siebenten Spiel bin ich dann aber mit aufs Eis. Mein Gegentorschnitt während der Saison lag bei 2.96. Die Torhüter der Top-Teams haben nur knapp ein halbes Tor mehr bekommen.

Silo, vielen Dank für Ihre Zeit.

Ich danke Ihnen auch..


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Sonntag 24.09.2023
Krefeld Pinguine Krefeld
6 : 2
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Starbulls Rosenheim Rosenheim
1 : 4
EV Landshut Landshut
Lausitzer Füchse Weißwasser
5 : 2
Bietigheim Steelers Bietigheim
Eispiraten Crimmitschau Crimmitschau
5 : 4
Ravensburg Towerstars Ravensburg
ESV Kaufbeuren Kaufbeuren
2 : 3
Selber Wölfe Selb
EC Bad Nauheim Bad Nauheim
5 : 6
EHC Freiburg Freiburg
Dienstag 26.09.2023
Eisbären Regensburg Regensburg
- : -
Dresdner Eislöwen Dresden
Freitag 29.09.2023
EC Bad Nauheim Bad Nauheim
- : -
Eispiraten Crimmitschau Crimmitschau
Selber Wölfe Selb
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Kassel Huskies Kassel
Dresdner Eislöwen Dresden
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EV Landshut Landshut
Bietigheim Steelers Bietigheim
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Eisbären Regensburg Regensburg
Starbulls Rosenheim Rosenheim
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Krefeld Pinguine Krefeld
EHC Freiburg Freiburg
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