Verlängertes Wochenende" der Cannibals startet im Ellental
Cory Gustafson kehrt nach Landshut zurückMit dem Gastspiel am Freitag in Bietigheim-Bissingen (Beginn: 20 Uhr) starten
die Landshut Cannibals in ihr "verlängertes Wochenende", das komplettiert wird
durch die Zweitliga- Heimbegegnung (Sonntag, 18 Uhr, Stadion am Gutenbergweg)
gegen die Moskitos Essen und das Pokal-Match am kommenden Dienstag um 19:30 Uhr, das die Englbrecht- Truppe gegen die Kaufbeurer Joker ebenfalls
vor heimischer Kulisse absolvieren wird.
Obwohl die Steelers-Verantwortlichen auch vor der laufenden Saison auf
dem Transfermarkt kräftig aktiv waren und den einen oder anderen Hochkaräter
ins Ellental locken konnten, stehen sie mit zwölf Punkten auf der Habenseite
nach nunmehr zehn absolvierten Partien auf einem für sie enttäuschenden
neunten Rang. Ein Blick auf das Torverhältnis zeigt, wo die Steelers der
Schuh zu drücken scheint: Auf der einen Seite verfügt das "Porsche-Team"
über einen Turbo-Angriff, der bisher 41 Treffer bejubeln durfte und damit
die Spitzenposition in der Liga einnimmt. Auf der anderen Seite steht trotz
der Verpflichtung von Goalie Jason Elliott eine Defense, die ihren Gegnern
bislang nicht selten zu viel Spielraum ließ – dementsprechend musste der
Ex-Nauheimer auch schon 40 mal den Puck aus dem Netz holen. Mehr Gegentreffer
haben nur Bad Tölz, Essen und Kaufbeuren kassiert. Ein Manko, das sich ob
der personellen Ausstattung im Defensivbereich nur schwer erklären lässt,
stehen doch mit etwa Markus Wieland, Elvis Beslagic (kam von DEL-Wolfsburg)
oder dem Ex-Schwenninger Eric Long beileibe keine Nonames vor Jason Elliott.
Das Paradestück im Team von Coach Danny Naud ist zweifelsfrei die Abteilung
Attacke: Die interne Scorerwertung führt mit 14 Punkten (2/12) der Kanadier
Craig Teeple an, der – nur unterbrochen durch ein einjähriges Gastspiel
bei den Metro Stars – bereits die sechste Saison für die Ellentaler absolviert
und in den letzten beiden Jahren jeweils 95 Punkte auf seinem Konto verbuchen
konnte. Ex-Nationalspieler Chris Straube, zuvor schon in München, Mannheim,
Nürnberg und Augsburg in Deutschlands Eliteliga tätig und von den Iserlohn
Roosters zu den Steelers gekommen, liegt hinter Defender Eric Long (7/6/13)
mit ebenfalls 13 Scorer-Punkten auf Rang drei (6/7), gefolgt von Terry Campbell
(5/6/11), der zuletzt noch beim DEL-Klub Ingolstadt unter Vertrag stand.
Und auch wenn es für die Top-Leute nicht ganz so optimal läuft, stehen der
gegnerischen Abwehr mit Brad Rooney (brachte es in der Vorsaison bei den
Schwenninger Wild Wings auf satte 69 Scorer-Punkte), dem Ex-Nauheimer Patrick
Vozar oder Andrei Kovalev immer noch Angreifer entgegen, die durchaus wissen,
wo der gegnerische Kasten steht.
Es ist also durchaus nicht damit zu rechnen, dass Bernie Englbrecht seiner
Truppe vor dem Match in der 3500 Zuschauer fassenden Eisarena Ellental,
in der man seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga viermal antrat und ausnahmslos
als Verlierer vom Eis ging, das Motto „bedingungslose Offensive" mit auf
den Weg geben wird. Vielmehr wird gegen die bislang erfolgreichste Angriffsformation
der Liga nicht nur die Defensive gut stehen, sondern auch die Offensivabteilung,
die durch die Verletzung von Tobias Hanöffner am vergangenen Sonntag in
Bremerhaven erneut geschwächt wurde, gehörig „nach hinten arbeiten" müssen,
um die Negativserie gegen die Steelers im fünften Versuch endlich beenden
zu können. (gl)