Unmotivierte Darbietung hat erneute Heimniederlage als Konsequenz

Heimpleite gegen BietigheimHeimpleite gegen Bietigheim
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Sechs Grad unter dem Gefrierpunkt konnte man an Freitagabend im Isarwinkel messen. Nahezu ideale Bedingungen für die arktische Gattung der Pinguine. Vom Nordpol kamen die Fishtown Penguins freilich nicht, aber weit ist es sicher nicht mehr von Bremerhaven in die Region dauerhaften Eises. Eine mehr als zehnstündige Anfahrt schüttelten die Mannen von Peter Draisaitl locker aus den Knochen und gewannen hochverdient mit 4:1 bei den Tölzer Löwen. Eisig dürfte es auch in der Tölzer Kabine zugegangen sein. Nach einer indiskutablen Leistung verspielte man das soeben hart erarbeitete Polster von vier Siegen in Serie und ist nunmehr wieder da angekommen, wo man schon vor drei Wochen war. Wäre auch ohne diese Niederlage ein Schielen auf Platz acht ob der chronischen Unkonstanz der Buam vermessen gewesen, kann man sich in den kommenden Wochen wenigstens ausnahmslos auf das Treiben im Tabellenkeller konzentrieren. Der REV Bremerhaven hingegen hat durch den Dreier aufgeschlossen zu den Moskitos aus Essen und mischt zumindest über den Jahreswechsel fleißig bei der Vergabe der begehrten Ränge in der Tabellenmitte mit. 
 

Es war von Beginn an das erwartet schwere Spiel. Bremerhaven agierte aus einer massiven Deckung, die Einstellung war auf schnelle Konter - insbesondere durch die Paradereihe Streu, Caudron, Del Monte - ausgerichtet. Diese Formation war es auch, die nach zehn Minuten für die Führung der Norddeutschen verantwortlich zeichnete. Tragisch für die Buam, dass dieser Treffer in eigener Überzahl fiel. Ein unsauberes Zuspiel, ein schneller Pass auf Streu, ein viel zu zaghafter Sepp Keller in der folgenden 1-1 Situation und schon lag die Scheibe im Tor. Dass die Pinguine erst gestern noch einen neuen Akteur unter Vertrag nahmen, interessierte im Tölzer Defensivverbund freilich niemand. Erst als Radek Krzestan - wieder nach groben Nachlässigkeiten, insbesondere hinter dem Tor von Couture - den Puck zum 2:0 versenkte, wurde man um sein Zutun. Zwei Tore aus nicht mal 1,5 Chancen. Dies machte Peter Obresa nach der Partie als Knackpunkt aus.  
 
Denn auch in der Folgezeit gingen die Hausherren ohne den nötigen Druck zu Werke. Bis zur blauen Linie gefällig, dann ohne jeden Biss. Vielleicht hätte ein Anschlusstreffer für die so ersehnte Befreiung gesorgt. Dazu allerdings hätte Andreas Kruck im Konter früher abspielen müssen oder etwa Anton Prommersberger im Powerplay ins statt über das leere Tor zielen müssen. So aber kamen die Gäste relativ einfach zu ihren Situationen, von denen Dylan Gyori nach schönem Zuspiel von Streu eine nutzte. Gegenwehr vor heimischer Kulisse sieht freilich anders aus. Bei aller gebotenen und erwünschten Disziplin. Gerade einmal vier Strafzeiten, davon ab Minute 37 gar keine mehr, sind als deutliches Indiz mangelnder Leidenschaft zu werten.  
 
Das 1:3 durch Tim Regan war nicht mehr als ein kurzes Aufflackern kaum ernstzunehmender Hoffnungen. An der pomadigen Spielweise der Kurstädter änderte sich dadurch nämlich nichts. Der letzte Treffer durch Marcel Juhasz rückte die Verhältnisse fünf Minuten vor dem Ende wieder zurecht. Der ehemalige Schweinfurter erzielte dieses Tor nach dem gleichen Schema, welches zuvor die Tölzer Abwehr ein ums andere Mal aushebelte. Puck von der Seite an den langen Pfosten, weil dort meist ein Pinguin völlig ungedeckt logieren durfte. Pfiffe gab es im Anschluss kaum, mehr regierte die Fassungslosigkeit beim Publikum über zwei derart konzept- und engagementlose Heimspiele.  
 
Im Anschluss erkannte Peter Obresa Parallelen zum Hinspiel, wenngleich mit umgekehrten Vorzeichen. Zu schwach wäre man im Rebound gewesen, zu wenig energisch in so manchen Situationen. "Wenn Du mich nachts um drei weckst, dann spiel ich ohne Training noch besser, als mancher Spieler heute", gab Obresa seinen Spielern mit. "Mancher Verteidiger......zur Zeit....Null", so die einfache, nichtsdestotrotz authentische Analyse seiner "Defensivkünstler". Der Kern der Kritik traf unstrittig Sepp Keller, der in jüngster Vergangenheit bei einer Reihe von Gegentreffer auf dem Eis und auch heute wieder völlig neben dem Schuh stand. Aber auch Toni Prommersberger darf sich hierbei angesprochen fühlen. Den verdienten Sieg seines alten Weggefährten Peter Draisaitl ankannte der sichtlich emotionale Übungsleiter freilich ohne Widerspruch.  
 
Draisaitl selbst sah nach dieser langen Anreise eine sehr befriedigende Leistung seiner Truppe. Zauberei könne man nach solch einer Busfahrt kaum erwarten. Glück hätten sie indes im zweiten Drittel gehabt, als die Tölzer Druck ausübten. Diese Worte schmeichelten den Gastgebern, denn der besagte Druck war verglichen mit beherzteren Auftritten zuvor, eher ein laues Lüftchen. (orab) 
 
 Tore: 
0:1 (10:13) Streu (Moborg, Del Monte 4-5), 0:2 (18:31) Krzestan (Baxter), 0:3 (34:08) Gyori (Del Monte, Streu), 1:3 (47:47) Regan (Prommersberger, Warren), 1:4 (55:04) Juhasz (Baxter, Gyori) 
 
Strafen: Bad Tölz 8 - Bremerhaven 12 
Schiedsrichter: Piechaczek (Ottobrunn) - Baumann, Maier 

Zuschauer: 1437


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