Überraschender Erfolg für die Indians
Überraschender Erfolg für die IndiansDas hatte sich der Tabellenführer mit Sicherheit anders vorgestellt. Bei fast frühlingshaften Temperaturen brachte der zuletzt durch Spielerausfälle gebeutelte Tabellenneunte den Favoriten ziemlich ins Straucheln. Nach schnellen 0:1 durch Just (7.) in Überzahl spielten die Gastgeber sehr geordnet und ohne Hektik weiter und ließen die Schwenninger nicht ins Spiel kommen. Diese abwartende Spielweise wurde schließlich mit dem 1:1 belohnt, als McPherson (10.) eine tolle Kombination mit Sommerfeld und Schmidt gekonnt abschloss.
Der zweite Spielabschnitt begann hektisch. Erst trafen die Gäste per Schlittschuh (21.), dann verletzte sich der Schwenninger Hofbauer und schließlich traf Schmidt (24.) mit einem Shorthander zur Führung, und brachte die Kulisse in Stimmung. In der Folgezeit versuchten die Schwenninger, das Heft wieder in die Hand zu bekommen, aber dem Aufbauspiel fehlte überraschend die Präzision. Ganz einfach dagegen die Spielweise der Indians. Mit schnellen Kontern sollte die Gästeabwehr aus den Fugen gehebelt werden, was auch mit Hilfe einer stark arbeitenden Defensive und eines guten Ower im Tor gelang. Die einzige Frage, die sich jetzt die Fans stellten: Hält die Kraft? Schließlich spielten die Indians nur mit drei Blöcken und einem angeschlagenen Keeper, denn eigentlich war Steinhauer als Starting-Goalie bei den Indians vorgesehen, doch die Scorpions-Leihgabe verletzte sich beim Warm-up am Knöchel und musste ins Krankenhaus. In dieser Phase zeigten besonders die technisch beschlagenen Spieler wie Dmitriev, Bombis und Fox ihre Klasse, die fast im Alleingang Wild Wings-Schlussmann Silverthorn beschäftigten. Spannung dann nach einer Strafe für McPherson. Der Tabellenführer spielte totales Powerplay, aber bis auf einen Pfostenschuss von Geiger passierte nichts. Wild-Wings Coach Kammerer: „Im zweiten Drittel konnten wir aus unserer Überlegenheit kein Kapital schlagen.“ Bis auf die 38. Minute. Die Pferdetürmler wieder in Unterzahl, dies nutzte erneut Just zum 2:2.
Die Hannoveraner begannen dann das dritte Drittel mit einem Paukenschlag. Fox (41.) überwand nach nur 22 Sekunden mit einem trockenen Schuss den überraschten Silverthorn. Jetzt wurde es für die Schwarzwälder langsam eng, zumal das dritte Tor beim ECH Kräfte freigemacht hatte. Die Vorentscheidung dann in der 49. Minute. Der nicht sehr sicher wirkende Schiedsrichter Fischer schickte innerhalb von neun Sekunden zwei Gäste auf die Bank und bescherte den Indians eine 111-sekündige 5-3-Überzahl. Eine einmalige Chance für die Gastgeber, den Sack zuzumachen. Eine Minute mussten die Fans warten, dann besorgte Chamberlain (50.) das 4:2. Jetzt warf Wings-Coach Kammerer alles nach vorne. Lanier, Melischko, Gawlik und Pinizotto prüften Ower, scheiterten jedoch. Die Entscheidung dann in den letzten zwanzig Sekunden. Kammerer nahm Silverthorn aus dem Kasten und musste zusehen, wie eine Sekunde vor Schluss Dreischer mit einem Empty-Net-Goal den Triumph klarmachte.
Fazit: Die Indians sind, dank einer phänomenalen Leistung von Ower, auf dem richtigen Weg. Die Schwenninger haben den Gegner zuerst unterschätzt, danach nicht mehr ins Spiel gefunden. Vielleicht die richtige Lehre zum richtigen Zeitpunkt für den Aufstiegsaspiranten.