Überragender Breitkreuz und Moser sichern Kassel Huskies den Sieg5:1 gegen Ravensburg Towerstars
Kassels Clarke Breitkreuz präsentierte sich in starker Form. (Foto: dpa/picture alliance/nordphoto)
Beide Teams gingen geschwächt an der Start, so fehlten bei den Schlittenhunden mit Nathan Burns (Saisonende), Lukas Laub, Philippe Cornet, Brett Cameron, Marc Schmidtpeter und erneut Corey Trivino tragende Säulen, auf Seiten der Ravensburger mussten Pompei, Driendl, Betthauer und Mike Card passen. Wie schon in den ersten drei Begegnungen behielten die Mannen von Tim Kehler auch ohne die verletzten Schlüsselspieler am Donnerstagabend mit 5:1 (3:1, 1:0, 1:0) die Oberhand.
Der Ligaprimus begann schwungvoll, war zu Beginn die aktivere Mannschaft und hatte die erste große Chance in der ersten Minute, als Ryan Olsen allein auf Olafr Schmidt zulief, die Scheibe aber nicht im Tor der Oberschwaben unterbringen konnte, auch weil Jubilar Kilian Keller, der sein 500. DEL2-Spiel bestritt, noch entscheidend stören konnte. Weil auch Keussen und Spitzner in den folgenden Situationen zu unpräzise abschlossen, blieb das Spiel zunächst ohne Tor. Das sollte sich mit dem ersten Powerplay der Towerstars ändern. Nach Czarniks guter Chance konnte Kuhn den nächsten Schuss von David Zucker nur prallen lassen, über Umwege landete die Scheibe bei Olivier Hinse und der stellte den Spielverlauf mit dem 0:1 auf den Kopf (5.).
In den folgenden Minuten sahen die TV-Zuschauer ein zerfahrenes Spiel, die Teams egalisierten sich weitestgehend in der neutralen Zone. Geprägt von Zweikämpfen und Dump and Chase waren Chancen Mangelware. Das änderte sich bis zur 13. Minute: Lois Spitzner behauptete sich gegen zwei Ravensburger Verteidiger und spielte klug auf Denis Shevyrin der mit einem krachenden Schlagschuss in den Winkel vollenden konnte. Schmidt war chancenlos beim Schuss aus dem linken Bullykreis von Kassels Kapitän.
Der Tabellenführer wirkte nun wie ausgewechselt und so dauerte es nur 55 Sekunden bis zum Führungstreffer: Ryan Olsens Schuss über rechts trudelte am Außenpfosten vorbei, Moser stand goldrichtig, nahm die Scheibe klug hinter dem Tor auf und konnte Schmidt per Bauerntrick überwinden (13.). Die Nordhessen waren in der Folge spielbestimmend, von den Oberschwaben kamen nur vereinzelte Konter, allesamt sichere Beute von Kuhn. Die Huskies hatten aber auch Glück, als die Schiedsrichter eine freie Scheibe zugunsten der Huskies abpfiffen und somit den 2:2-Ausgleich verhinderten. Besser machten es die Huskies: Comebacker Breitkreuz konnte den im rechten Halbfeld völlig freistehenden Rutkowski aus dem linken Bullykreis bedienen und gegen dessen Schlagschuss war der 25-jährige Goalie der Towerstars machtlos und es stand 3:1 (18.)
Der Mittelabschnitt verflachte nach gutem Beginn beider Teams. Stiefenhofer und Samanski kamen zu ersten Chancen für die Towerstars (21.), Kassels erste gute Chance in der 25. Minute war sehenswert weil Spitzner per No-Look-Pass durch die Beine Breitkreuz bediente, der jedoch knapp an Schmidt scheiterte. Wenige Szenen in den Angriffsdritteln mit viel Gestocher und Gewühl waren prägend für diesen Abschnitt. In einer Drangphase der Huskies in der 30. Minute schafften es die Towerstars nicht, sich zu befreien, die Huskies kamen zu mehreren guten Chancen. Nach klugem Pass von Shevyrin von der linken Bande hatte Spitzner plötzlich Platz und konnte unbedrängt durch die freie Gasse vor Schmidt fahren und den Goalie der Oberschwaben mit der Rückhand zum 4:1 überwinden. Für Schmidt war der Arbeitstag nach dem vierten Gegentor beendet, Jonas Langmann stand fortan im Tor der Gäste.
Das Team von Marc Vorderbrüggen steckte nicht auf und kam in der Folge zu guten Chancen durch Henrion und Hon sowie Czarnik und Mayer im Powerplay. Weil auch die Mannen von Tim Kehler die kreierten Chancen nicht verwerten konnten, gingen die Mannschaften beim Spielstand von 4:1 in die Kabinen.
Ravensburg begann druckvoll im Schlussabschnitt und konnte in Person von Zucker zu einer Doppelchance kommen, Kuhn aber zur Stelle (41.). Wie effektiv die Huskies derzeit sind, zeigte sich zwei Minuten später, als Olsen hinter der Grundlinie im Angriffsdrittel der Oberschwaben Moser im Bullykreis bediente und dieser eiskalt zum 5:1 abschloss, die Ravensburger Verteidiger zu passiv in dieser Situation (43.). Das Spiel war damit entschieden, auch weil die Towerstars nur im Powerplay richtig gefährlich vor Kuhn kamen, aber Kuhn blieb Sieger gegen John Henrions Doppelchance (50.) und Stiefenhofers Tip-in-Versuch (50.). Erneut Henrion (54.) und Hinse mit verdecktem Schuss (55.) konnten Kuhn nicht überwinden und so blieb es beim Spielstand von 5:1. Kassel siegte letztlich verdient, hatte in Kuhn den stärkeren Goalie und im Angriff die effektivere Mannschaft bei 29:38 Torschüssen.