Überlegte Towerstars siegen verdient beim TabellenführerLandshut – Ravensburg 3:4
Überlegte Towerstars siegen verdient beim TabellenführerDie Oberschwaben mussten weiterhin auf Verteidiger Matt Kelly wegen einer Muskelzerrung und Mittelstürmer Christopher Oravec wegen einer Schambeinentzündung verzichten. Zudem stand ihnen Förderlizenzspieler Manuel Kindl nicht zur Verfügung. Für die personell schmaler aufgestellten Towerstars wogen diese Ausfälle deutlich schwerer als die Zwangspause für Max Brandl auf Seiten der Niederbayern. Gleichwohl konnten die Gäste mit einigem Selbstvertrauen an der Isar auflaufen, schließlich hatten sie drei der letzten vier Begegnungen mit den Drei-Helme-Städtern für sich entschieden.
Den Gastgebern gelang jedoch ein Auftakt nach Maß: gleich den ersten Angriff schloss Ty Morris nach 13 Sekunden aus Halbdistanz von links, nach einem sehr schönen Querpass von Cody Thornton mit einem gezielten Direktschuss, flach in die lange Ecke, ab - es drohte eine Angriffslawine über die Gäste zu rollen, doch zeigten sich diese völlig unbeeindruckt, was auch ihr Trainer Petri Kujala anschließend hervorhob. Eine Riesenchance ihres Goldhelms Justin Kelly in der dritten Minute war die erste Antwort. Und gleich in ihrem ersten Überzahlspiel dauerte es nur gut 30 Sekunden, bis Radek Krestan das Ergebnis auf Neuanfang stellte: am rechten Pfosten stocherte er den Puck gegen den liegenden Brian Stewart über die Linie. Dabei war eine Nachlässigkeit von Verteidiger Josh Godfrey vorausgegangen, der die Scheibe hinter dem eigenen Tor vertändelte. Die schön und überlegt herausgespielte Gästeführung folgte einem Powerplay gegen Landshuts 1. Reihe, bis die Riesenlücke sich auftat: am linken Pfosten täuschte Yannik Baier einen Schuß an und legte stattdessen zurück auf Konstantin Schmidt, der keine Mühe hatte, die Scheibe aus Halbdistanz in der verwaisten rechten Torhälfte unterzubringen. Bei sieben recht gleichmäßig verteilten Strafzeiten wollte kein rechter Spielfluss aufkommen; im übrigen unterbanden geschickt die Anspielstationen in der neutralen Zone zustellende Towerstars die gewohnte Angriffsmaschinerie der Gastgeber.
Zu Beginn des Mittelabschnitts fälschte Billy Trew in Überzahl einen Flachschusshammer Godfreys von der linken Angriffslinie zum Ausgleich ab. Es dauerte jedoch nur 30 Sekunden, bis Kelly, zwei Meter frei vor dem Tor stehend, die Führung wieder herstellte. Landshuts Trainer Jiri Ehrenberger sah darin später ein Schlüsselereignis. "Dennoch haben wir bis zum Schluss gekämpft, sind aber nicht belohnt worden", sah er bereits frühzeitig keine Chance, den Oberschwaben spielerisch beizukommen. Dabei ergaben sich auf beiden Seiten in der Folge einige 2:1-Konter, die durchaus das Ergebnis hätten ändern können: Die größte Chance vergab Max Forster für die Gastgeber, als er einen von Goalie Christian Rohde abgewehrten Schuss von Lukas Vantuch aus dem Slot nur hätte über den Schläger des liegenden Schlussmanns heben müssen; sein Flachschuss wurde jedoch Rohdes Beute.
Das Schlussdrittel brachte dann endlich einen flüssigen Schlagabtausch. Doch während die Gastgeber aufgrund zugestellter Anspielstationen eher auf Einzelaktionen angewiesen waren, um die Scheibe ins Angriffsdrittel zu tragen, entwickelten die Towerstars mit ruhiger Selbstverständlichkeit ihre Kombinationen und hatten hochkarätige Chancen: Ein Musterspielzug über Krestan, Dustin Cameron und Kelly in der 43. Minute scheiterte nur an Stewart. Und zehn Minuten später vereitelte der Kanadier erneut vier Großchancen. Nach nur 16 Sekunden war der Keeper jedoch auch im letzten Überzahlspiel der Gäste geschlagen: Analog zum zweiten Ravensburger Treffer legte diesmal Cameron den Puck vom linken Pfosten zurück auf Kelly in den Slot, der sich vom Landshuter Verteidiger auf der Torlinie nicht am Erfolg hindern ließ. Mit großem Kampf und ihrer individuellen Klasse gelang es den Niederbayern schließlich durch Vantuch aus spitzem Winkel und kurzer Distanz 29 Sekunden vor Schluss den Anschluss herzustellen. Längst hatten sie Stewart für einen sechsten Feldspieler geopfert. Und vier Sekunden vor dem Ende sorgte Riley Armstrong nach einer Einzelleistung nochmal für Getümmel vor Rohdes Tor, doch konnten sich die Schwaben letztmals befreien.
Mit klugem Spiel entführten die Towerstars völlig verdient drei Punkte aus Niederbayern, indem sie die übliche Angriffsmaschinerie des Tabellenführers nicht zur Entfaltung kommen ließen. Und mit ihrem gut organisierten, abgeklärten Angriffsspiel sorgten sie immer wieder für Verwirrung in Landshuts Hintermannschaft, so dass sich die zählbaren Erfolge zwangsläufig einstellten.
Tore: 1:0 (1.) Morris (Godrey, Thornton), 1:1 (5.) Krestan (Cameron, Schmidt) 5-4, 1:2 (14.) Schmidt (Baier, Bräuner), 2:2 (34.) Trew (Godfrey) 5-4, 2:3 (35.) J. Kelly (Sezemsky, Krestan), 2:4 (56.) J. Kelly (Cameron, Maloney) 5-4, 3:4 (60.) Vantuch (Thornton, Daschner) 6-5
Strafen: Landshut 12, Ravensburg 14
HSR: Schütz, LSR: Hofer, Lajoie
Zuschauer: 2.637