Trotz 3:1 Führung unterliegen die Falken den Dresdner EislöwenHeilbronner Falken
Wieder einmal mussten die Falken auf einige Akteure verzichten. Neben den langzeitverletzten Marco Habermann und Steven Bär fehlte auch Pat Baum, der noch mit den Nachwirkungen eines Checks in Form einer Gehirnerschütterung zu kämpfen hat. Zudem fehlten heute Sinisa Martinovic (Leistenbeschwerden) und der Goalgetter Nummer Eins, Frantisek Mrazek (Magen-Darm-Infekt).
Das erste Drittel war eher arm an Höhepunkten, beide Mannschaften versuchten zwar gefährlich vor das jeweilige Tor zu kommen, allerdings standen beide Abwehrreihen gut und ließen zumeist nur Weitschüsse zu. In der zehnten Spielminute erhielten die Unterländer zum zweiten Mal die Chance, in Überzahl in Führung zu gehen. Das erste Powerplay blieb erfolglos, lediglich einen Schuss musste Kevin Nastiuk dabei im Dresdner Tor abwehren. Zunächst hatte es den Anschein, als würde auch dieses Powerplay keine Bestrafung für die Eislöwen darstellen, viel zu harmlos waren die Angriffsversuche der Falken. Kurz vor Ablauf der Strafe gegen André Mücke spielte Robert Hock den Puck in den Slot. Nastiuk versuchte diesen Pass abzufälschen, erreichte ihn aber nicht intensiv genug. Im darauf folgenden Gewusel vor dem Tor war es PJ Fenton, der die Scheibe zur Heilbronner Führung über die Torlinie beförderte. Einige Dresdner sahen hier durchaus eine Behinderung des Torhüters, Schiedsrichter Cori Müns ließ den Treffer jedoch gelten. Quasi im direkten Gegenangriff fand sich Sami Kaartinen alleine vor Philip Lehr im Tor der Käthchenstädter. Mit einem Spagat konnte er den Ausgleich allerdings noch verhindern. Eigentlich sollte heute Sinisa Martinovic spielen, doch aufgrund der angesprochenen Beschwerden erhielt Philip Lehr die Eiszeit. Branislav Konrad saß als Backup auf der Bank. Der Ausgleich sollte dann in der 13. Spielminute fallen. Arturs Kruminsch erhielt in der Ecke den Puck, zog vor das Tor, dabei umspielte er vier Falken und bezwang zudem Philip Lehr. Der Ausgleich für die mit nur 14 Feldspielern antretenden Gäste war erzielt. Mit diesem leistungsentsprechenden Ergebnis ging es in die erste Pause.
Auch das zweite Spieldrittel bot eher ein lockeres Spielchen beider Teams, was zumindest beidseitig fair ausgetragen wurde. Einschussmöglichkeiten oder schnell vorgetragenen Spielzüge enthielt auch dieser Mittelabschnitt nur in begrenztem Maße. Also musste wieder eine Überzahlsituation für die Falken entstehen, um das zweite Tor und damit die 2:1 Führung zu erzielen. Wie schon beim ersten Treffer war das Powerplay über weite Strecken eher harmlos. Dresdner Befreiungsschläge waren viel zu einfach, da die Anspiele der Falken sehr ungenau waren. Fünf Sekunden vor Ablauf der Strafe war es diesmal Marcel Kurth, der die heimischen Fans jubeln liess. Dieser Angriff war der erste gut vorgetragene in diesem Powerplay und führte direkt zum Tor. Im weiteren Verlauf dieses Drittels wussten einzig beide Torhüter, sofern sie gefordert wurden, zu überzeugen. Kurz vor Ende hatte PJ Fenton das 3:1 auf dem Schläger, traf aber aus kurzer Distanz lediglich das Außennetz.
Fulminanter begann das letzte Drittel. Jeweils ein Powerplay und jeweils ein Treffer stellten den Spielstand auf 3:2. Zunächst war es Mike Card der für die Falken traf. Gegen seinen Schlagschuss von der blauen Linie konnte Kevin Nastiuk nichts ausrichten. Weniger als zwei Minuten später erhielten die Falken eine vermeidbare Strafe. Adriano Carciola musste für zwei Minuten raus, da die Falken mit sechs Feldspielern agierten. Nach gerade einmal neun Sekunden war die Strafe dann schon wieder rum, da Florian Lüsch traf. Umschreiben kann man diesen Treffer mit: Bully, Schuss, Tor. Der alte Abstand war wieder hergestellt. Das nächste Powerplay konnten erneut die Gäste vortragen. Eine vielversprechende Einschussmöglichkeit klärte Philip Lehr, der den Puck mittels Hechtsprung abwehren konnte. Für 58 Sekunden fanden sich die Falken dann in doppelter Unterzahl wieder, nachdem Brady Leisenring auch noch in die Kühlbox geschickt wurde. Einen Treffer konnten die Gäste allerdings nicht mehr erzielen, zu sicher stand Philip Lehr im Kasten der Unterländer. Die Dresdner konnten zwar mehrfach gefährlich Weitschüsse ansetzen, allerdings gingen diese alle neben das Tor. Den Schwung aus diesem Powerplay nahmen die Jungs aus Sachsen dann mit und drängten auch bei ausgeglichener Spieleranzahl weiter auf den Ausgleich. Die Heilbronner konnten nur noch gelegentlich für Entlastung sorgen. Der Ausgleich lag in der Luft. So sollte es dann auch in der 54. Minute kommen. Immer größer wurde der Druck der Dresdner und schließlich war es Petr Macholda der den 3:3 Ausgleich erzielte. Seinen platzierten Handgelenkschuss konnte Lehr nicht abwehren. Es schien als hatten diese beide Tore Spuren hinterlassen. Die Eislöwen konnten den Druck weiterhin aufrecht halten, kurzfristig sogar erhöhen und die Falken dadurch ins eigene Drittel zurück drängen. In der 56. Spielminute nutzen die Falken allerdings eine Entlastung, um wieder in Führung zu gehen. Der heute stark spielende Mike Card setzte einen Schlagschuss von der blauen Linie an, PJ Fenton lenkte ab und liess Kevin Nastiuk keine Chance. In Zeitlupe trudelte der Puck über die Linie. Die Kolbenschmidt Arena stand Kopf. Wie schon vor einer Woche gegen die Eispiraten Crimmitschau mussten die Falken nach einer 3:1 Führung den Ausgleich hinnehmen und ebenso wie letzte Woche erzielten sie das 4:3. Doch diesmal kam es anders. 1 Minute und 11 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit war es nun Tomi Pöllänen, der für seine Mannschaft traf und somit erneut den Spielstand auf Unentschieden stellte. Die Falken versuchten noch die erneute Führung zu erzielen, doch wie schon beim ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams in Heilbronn reichten 60 Spielminuten nicht aus um einen Sieger zu ermitteln.
Es reichten aber 60 Sekunden in der Verlängerung um einen Sieger zu ermitteln. Ein ungenaues Anspiel auf Alexander Ackermann nutzen die Dresdner zur Entscheidung. Diesmal war es Finne Nummer Zwei Sami Kaartinen der den Treffer markierte. Nachdem Ackermann den Puck nicht mehr erreichen konnte nutzte er die plötzlich aufkommende Chance und erzielte den Siegtreffer. Seinen ersten Schuss konnte Philip Lehr noch glänzend parieren, gegen den Nachschuss war er aber machtlos.
„Es war ein hartes Stück Arbeit“, befand Eislöwen Trainer Thomas Popiesch nach dem Spiel. „Heilbronn hat viel Energie in das Spiel gesteckt, aber auch wir haben viel investiert. Manchmal fehlte bei uns die letzte Konsequenz, das ist uns fast auf die Füße gefallen. Aber meine Mannschaft hat sich mental stark gezeigt und hat sich auch von den Rückständen nicht beirren lassen.“