Towerstars siegen erneut in OvertimeRavensburg holt Punkte in Garmisch
Zwischen den Pfosten genoss diesmal wieder Matthias Nemec das Vertrauen und hatte es schon nach 25 gespielten Sekunden mit einem völlig freistehenden Stürmer des SC Riessersee zu tun. Doch der Keeper parierte mit der linken Beinschiene, auch während einer nachfolgenden Strafzeit hielt der Ravensburger Keeper seinen Kasten sauber. Quasi mit ihrer allerersten Torchance des Spiels konnten die Oberschwaben dann aber in der 8. Minute in Führung gehen. Einen Pass entlang der Rundung ließ ein SCR-Verteidiger durchrutschen, Fabio Carciola schaltete blitzschnell und legte auch exakt auf den mitgelaufenen Andreas Farny auf, 0:1. Dieser Gegentreffer trotz teils drückender Überlegenheit schmeckte den Gastgebern offensichtlich nicht. Weitere vier Minuten später erhöhte Tyler Gron eiskalt zum 0:2, zuvor hatte Brian Roloff gleich zwei Gegenspieler überlaufen und schön für seinen Sturmpartner quergelegt. Das Spiel hielt sich danach in der Waage, vier Minuten vor der ersten Pause konnte der SC Riessersee allerdings auf 1:2 verkürzen. Die Ravensburger Defensive hatte Matthias Beck an der eigenen blauen Linie sträflich alleine fahren lassen. Ohne Zweifel war der Puck auch über der Linie, allerdings hatte Hauptschiedsrichter Michael Klein in der Annahme, der Puck würde sich unter Nemec befinden, bereits gepfiffen bevor die Scheibe vollständig über die Linie gerutscht war. Alle Proteste halfen allerdings nichts, der Treffer fand seine Anerkennung.
Im zweiten Abschnitt erhöhten die Hausherren sichtlich das Tempo und immer wieder brachen die Garmischer Stürmer gefährlich vor das Ravensburger Tor durch. In der 28. Minute konnte Matthias Nemec beispielsweise gegen den Schultz retten, der völlig frei vor ihm auftauchte. Ab der zweiten Hälfte des Mittelabschnitts kam das Team von Trainer Daniel Naud aber wieder besser in Rhythmus, umso bitterer war der 2:2 Ausgleich in der 35. Minute. Raphael Kapzan saß eine Strafzeit ab, beim fälligen Powerplay konnte Nemec mit einem guten Save zunächst noch retten, doch dann war Schultz zur Stelle und staubte ab. Die Antwort der Oberschwaben folgte aber auf dem Fuß, denn noch während der Stadionsprecher die Torschützen und Assists der Ausgleichs verkündete, fand sich die Hartgummischeibe auch schon wieder im gegenüberliegenden Netz wieder. Brandon MacLean hatte sich einen vermeintlich verlorenen Puck mit schöner Drehbewegung wieder zurückerobert, schlenzte in Richtung Tor und Radek Krestan fälschte noch minimal ab. Ganze 22 Sekunden lagen zwischen den beiden Toren, weitere zwei Minuten später erhöhte Mathieu Tousignant sogar auf 2:4. Er lenkte mit der Schlägerkelle einen Schlenzer von Radek Krestan ins linke Eck ab, mit diesem Spielstand ging es auch in die zweite Pause.
Ganze zwei Minuten brauchten die Werdenfelser, sich mit dem 3:4 Anschlusstreffer auch vom Spielstand her wieder zurück ins Geschehen zu bringen, auch dieses Tor entstand höchst unglücklich. Richter hatte kurz nach der blauen Linie in Richtung Tor geschlenzt, beim Versuch den Schuss zu blocken lenkte Max Brandl den Puck mit dem Schlittschuh am sichtlosen Nemec vorbei ins Tor. Jetzt wuchs wieder die Fehlerquote im Ravensburger Lager, vier Minuten später unterlief ein folgenschwerer Patzer an der gegnerischen blauen Linie, der Louke Oakley ein Solo ermöglichte. Lukas Slavetinsky blieb da nichts anderes übrig, als die Notbremse zu ziehen. Den fälligen Penalty verwandelte Oakley sicher zum 4:4 Ausgleich.
In der Schlussphase ging es nochmals munter hin und her, beide Teams hatten durchaus gute Möglichkeiten. Die spielerischen Vorteile der Gastgeber waren bei Ertönen der Schlussphase allerdings Makulatur, es ging in die Verlängerung. Dort war es ebenfalls ein Spiel mit offenem Visier, das glücklichere Ende hatten allerdings die Towerstars. Nach dreieinhalb flüssig durchgespielten Minuten in der Overtime vernaschte Mathieu Tousignant den Garmischer Torhüter Ilja Sharipov mit einem waschechten Bauerntrick und sicherte seinem Team damit den Zusatzpunkt. Die rund 100 mitgereisten Towerstars Fans feierten noch lange nach Spielende den vierten Auswärtssieg in Folge.
„Natürlich sind wir über die vier Punkte am letzten Wochenende froh, mit etwas mehr Cleverness und weniger Fehler hätten es aber auch durchaus sechs ein können – vielleicht sogar müssen“, sagte Towerstars Coach Daniel Naud nach dem Spiel.
Pressemitteilung Ravensburg Towerstars