Towerstars gewinnen ein mehr als verrücktes SpielRavensburg Towerstars
Vor 2650 Zuschauern hatten die Towerstars definitiv einen fatalen Start. Steelers Top-Stürmer Matt McKnight lauerte völlig frei an der Ravensburger blauen Linie, wurde prompt bedient und erwischte Towerstars Torhüter Christian Rohde zwischen den Schonern, 0:1 nach nur 46 gespielten Sekunden. Die Cracks von Trainer Petri Kujala präsentierten sich danach nervös und verunsichert und konnten sich bei den Gästen für die fahrlässige Chancenauswertung bedanken. Nach einigen Wechseln kamen die Hausherren aber doch etwas besser ins Spiel und Kapitän Matt Kelly besorgte nach entschlossenem Zug zum Tor in der 8. Minute den 1:1 Ausgleich. Jetzt hatten die Towerstars klare Übermacht und kontrollierten in den Folgeminuten das Spiel. Kaufen konnten sie sich hiervon aber freilich nichts, denn knapp sechs Minuten später folgte ein Nackenschlag. Hauptschiedsrichter Ulpi Sicorschi schickte zeitgleich Matt Kelly und Tobias Bräuner wegen Haltens auf die Strafbank, bei doppelter Überzahl ließ sich erneut McKnight nicht zweimal bitten und schlenzte zum 1:2 für Bietigheim ein. Die rund 350 mitgereisten Bietigheimer Fans hatten geraden ihre grün-weißen Jubelfahnen wieder eingerollt, da zappelte der Puck auch schon auf der anderen Seite im Netz. Dustin Cameron bedankte sich höflich dafür, dass Steelers Torhüter Frederic Cloutier ihm einen zunächst geblockten Schuss von Justin Kelly direkt vor die Füße warf. Die Freude bei den Ravensburger Fans war groß, währte aber nur 61 Sekunden. Marcus Sommerfeld zog nach einem viel zu schlampigen Pass samt Puckverlust auf und davon und erwischte den Ravensburger Keeper erneut zwischen den Schonern, 2:3 für die Steelers. Mit diesem Zwischenstand ging es auch in die erste Pause, beide Trainer hatten hier definitiv das ein oder andere Problem anzusprechen.
Abschnitt zwei, hier standen beide Teams deutlich konzentrierter in der eigenen Zone. Zumindest bis zur 30. Minute, als Justin Kelly die Bietigheimer Abwehr samt Keeper zu Statisten machte und beim 3:3 erneut die eigenen Fans jubeln ließ. Ziemlich schlecht aussehen ließ auch Christopher Oravec die gegnerische Hintermannschaft, als er von der eigenen blauen Linie startete und seinen Slalomlauf mit der erstmaligen Führung für die Towerstars abschloss. 4:3, ein vielversprechender Zwischenstand zur zweiten Pause.
Allerdings war der knappe Vorsprung schon nach 33 Sekunden wieder Makulatur, viel zu nachlässig ließen die Towerstars den unbestritten auffälligen gegnerischen Stürmer Matt McKnight gewähren, der vor das Tor zog und prompt wieder auf 4:4 ausglich. Danach leistete sich das Spiel eine noch verrücktere Dynamik, in der sowohl Gäste-Trainer Kevin Gaudet, als auch Towerstars Coach Petri Kujala aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr herauskamen. Zunächst besorgte Heatley in der 45.min die Führung für Bietigheim, ganze 15 Sekunden später war Konstantin Schmidt mit dem 5:5 zur Stelle. Drei Minuten später donnerte Radek Krestan die Scheibe von der blauen Linie aus dem Stand an der Fanghand von Cloutier vorbei zum 6:5 millimetergenau in den linken Torwinkel. Und das Festival der defensiven Stellungsfehler ging munter weiter. In der 53.min nutzte dies Greg Squires, als er der zu weit aufgerückten Ravensburger Abwehr entwischte und Towerstars Keeper Rohde zum sechsten Mal überwand. Die Zuschauer auf den Rängen waren Fassungslos. Doch irgendwie schafften es die Oberschwaben, trotz der teils fatalen Fehler Moral und Kampf zu bündeln und den Gegner unter Druck zu setzen. So resultierte auch der vielumjubelte 7:6 Treffer durch Stefan Vogt, der völlig freistehend den Puck vier Minuten vor Schluss zur letztlichen Entscheidung über die Linie drückte.