Tower Stars glücklicher Sieger am PferdeturmHannover Indians

Christian Künast, Coach der Hannover Indians, hatte es befürchtet. „Das Spiel in Crimmitschau, bei äußerst niedrigen Temperaturen durchgeführt, hat sehr viel Kraft gekostet. Wir waren am Ende stehend k.o. und können im Endeffekt über den einen Punkt glücklich sein.“ Tatsächlich sah es am Anfang nicht so aus, obwohl die süddeutschen Gäste mit Macht die Führung anstrebten. Die erste Torchance hatte Indians-Stürmer Ryan McDonough, aber der Kanadier vergab in der vierten Minute aus zu spitzem Winkel. Auch in der Folgezeit waren die wenigen Torchancen durchaus verteilt, auch wenn die Tower Stars optisch mehr vom Spiel hatten. Besonders der Ex-Scorpion Tommi Hannus und Topscorer Frederik Cabana hatten Tormöglichkeiten, scheiterten zunächst am nervenstarken Peter Holmgren im Indians-Gehäuse. Auf der anderen Seite zeigte auch die etatmäßige Nr. 2 Matthias Nemec bis dahin eine erstklassige Leistung. Besonders seine schnellen Reaktionen und seine Fangsicherheit beeindruckten.
Das zweite Drittel hatte noch gar nicht begonnen, da hieß es schon 1:1. Patrick White (21.) bewies seinen guten Riecher, als er einen Reid-Schuß, der das Tor verfehlte aber gerade zurück prallte, über die Linie drückte. Der Jubel war noch am Ausklingen, als Marco Miller (22.) eine Schlafmützigkeit in der hannoverschen Defensive ausnutzte, und 55 Sekunden später den Ausgleich wieder herstellte. Aus nicht ganz verständlichen Gründen verwirrte dieser Rückstand die Tower Stars, die nicht mehr mit der gleichen Intensität drückten und das hatte Folgen. Daniel Hilpert versuchte sich in der 31. Minute von der blauen Linie und Ryan Olidis fälschte die Scheibe, unhaltbar für Nemec, unter die Latte zum 2:1 ab. Die Indians setzten nach und als Max Schmidle (36.) bei angezeigter Strafe sogar das 3:1 gelang, schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Ravensburgs Coach Petri Kujala: „ Im zweiten Drittel haben wir den Faden verloren, aber wir geben niemals auf und mein Team ist für seinen Kampfgeist im dritten Drittel belohnt worden.“
Diese Aussage spricht für sich, denn die nun physisch deutlich nachlassenden Indians mussten nicht nur den Ausgleich durch Tomaz Razingar (44.) und Raphael Kapzan (49.) hinnehmen, sie konnten sogar froh sein, dass die Tower Stars im Abschluss sich einige überraschende Fehlschüsse leisteten. Hannus, Kelly, Friedrich und Krestan hatten allesamt das 3:4 auf dem Schläger, machten aber zu wenig aus diesen Chancen. Andererseits hätten auch die Indians für den wichtigen Dreier sorgen können, besonders zwischen der 45. und 47. Spielminute, als sie sogar für 40 Sekunden zwei Mann Überzahlspiel hatten, aber deutlich zeigten, warum sie in der Powerplay-Statistik ganz hinten stehen.
So musste die Verlängerung herhalten und schließlich das Penaltyschidessen, in dem zwei Mann ihrem jeweiligen Trainer viel Freude bereiteten. Sven Gerbig von den Indians und Christopher Oravec von den Tower Stars. Beide trafen je zweimal und weil dies immer noch nicht entscheidend war, sorgte schließlich Radek Krestan für das 3:4.
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