Torfestival in Bayreuth: Tigers punkten nach 0:5-RückstandESV Kaufbeuren gewinnt im Penaltyschießen

Torszenen en masse gab es im DEL2-Duell zwischen den Bayreuth Tigers und dem ESV Kaufbeuren.  (Foto: Karo Vögel/Bayreuth Tigers)Torszenen en masse gab es im DEL2-Duell zwischen den Bayreuth Tigers und dem ESV Kaufbeuren. (Foto: Karo Vögel/Bayreuth Tigers)
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„Wir haben die Schnauze voll“, ertönte es von den Rängen. Unmut machte sich unter den oberfränkischen Eishockeyfans breit, der vor allem den Unparteiischen galt. Fünf Gegentore mussten die Bayreuther bereits nach 28 Spielminuten hinnehmen, während sie selbst noch kein einziges Mal trafen. „Das geht heute zweistellig für Kaufbeuren aus“, seufzte ein Tigersfan, nachdem Antti Kerälä das fünfte Tor für die Joker erzielt hatte.

Früh gingen die Allgäuer durch Jere Laaksonens Treffer (4.) in Führung. Fabian Koziol legte in der zwölften Spielminute mit einem Schuss von der blauen Linie nach. Zwar versuchte Bayreuths Ville Järveläinen mehrmals, die Scheibe im Gästetor zu platzieren. Doch mal war es der Kaufbeurer Branden Gracel, der ihm im Weg stand. Mal verzog der Tigersstürmer vor Stefan Vajs’ Kasten – in einem bis dahin fairen Match. Nach 17 Spielminuten wurde es nämlich bitter. Pascal Grosse, Bayreuths Förderlizenzspieler aus Nürnberg, musste nach einem Bandencheck von Tobias Wörle das Eis verletzt verlassen. Für den 21-Jährigen war die Partie beendet. Wörle durfte sich für seine Aktion zwei Minuten auf der Strafbank abkühlen. Es folgten weitere Strafen, auf beiden Seiten. Doch während die Gastgeber ein kurzes Powerplay nicht nutzen konnten, schoss Antti Kerälä (20.) kurz vor der ersten Drittelpause das 3:0 für die Gäste in Überzahl.

Wechsel im Tigerskasten – Martens bricht Bann

Bayreuth reagierte, indem Brett Jaeger seinen Kollegen Timo Herden ablöste und ab dem Mittelabschnitt zwischen den Pfosten stand. Außer dem Wechsel im Tor sollte sich zunächst aber nicht viel verändern. Tiger Henry Martens bekam zwei Strafminuten wegen eines Stockschlags aufgebrummt, dazu zwei weitere Minuten aufgrund einer Diskussion mit dem Schiedsrichter. Die Kaufbeurer nutzten die Gelegenheit und erhöhten durch Laaksonens Powerplay-Treffer (25.) auf 4:0, bevor Kerälä nachlegte (28.).

Die Wagnerstädter waren völlig von der Rolle. „Wir haben zugeschaut, wie gut Kaufbeuren ist und plötzlich stand es 5:0“, ärgert sich Tigerstrainer Petri Kujala. Dabei brauchte es nur ein Tor, um den Bayreuther Knoten platzen zu lassen. Genau genommen ein Tor von Henry Martens (34.). Die Tigers waren wieder im Spiel und wurden bissiger. Tyler Gron spielte die Scheibe auf Juuso Rajala, der an Stefan Vajs scheiterte. Ivan Kolozvary konnte den Joker- Keeper nach einer Vorlage von Michal Bartosch aber bezwingen (37.): 2:5 für Bayreuth. Wie heißt es so schön: Totgeglaubte leben länger. Und das bewiesen die Oberfranken im Schlussdrittel.

Wie gewonnen, so zerronnen

Ville Järveläinen leitete das Torfestival der Tigers mit dem 3:5 (44.) ein. Drew Melanson folgte ihm eine Minute später in Überzahl mit dem vierten Bayreuther Treffer. Julian Eichingers „Distanzlupfer“ trübte kurz die Euphorie der Gastgeber (46.). Die Tigers bissen aber schnell wieder zu, indem Tomas Schmidt zum Gegenschlag ausholte und zum 5:6 einnetzte (47.). Die Tore fielen nun im Minutentakt. Sollte Bayreuth tatsächlich noch der Ausgleich gelingen? Das Heimpublikum feurte die Jungs auf dem Eis an, bis Drew Melanson die Frage schließlich mit „Ja“ beantwortete (59.)

Mit einem beinahe teuflischen Spielstand von 6:6 ging es für die Teams in die Overtime, die keine Entscheidung brachte. Erst nach dem Shootout waren es die Kaufbeurer, die das Feld – doch noch, aber mit nur zwei statt drei Punkten – als Sieger verließen. Während Bayreuths Melanson und Gron am Gästekeeper scheiterten, konnten Antti Kerälä und Sami Blomqvist Bayreuths Goalie Jaeger überwinden.

Als Gewinner fühlt sich deren Trainer aber nicht wirklich: „Im Endeffekt kann ich froh sein, dass wir noch zwei Punkte geholt haben“, gesteht Andreas Brockmann. Der ESVK-Coach kennt die Situation: „Vor zwei Wochen haben wir in Crimmitschau 3:0 geführt, wo wir nur mit Ach und Krach gewonnen haben. Wir hatten das Arbeiten eingestellt und sind nicht mehr Schlittschuh gelaufen. Wir dachten, wir verwalten das Spiel. So passiert dann genau das, was heute passiert ist.“ Nämlich eine Aufholjagd der Bayreuth Tigers. „Die Torfestivals sind dieses Jahr unsere Spezialität“, erklärt Petri Kujala. „Daher ist es gut, dass wir nach dem Rückstand noch mal zurückgekommen sind und nicht aufgegeben haben.“ Dass es nicht leicht war, so viele Tore aufzuholen, weiß der Tigerstrainer. „Doch heute hätte es fast geklappt.“ Aber auch nur fast. Trotz des geholten Punktes rutschten die Bayreuther auf den letzten Tabellenplatz ab, während Kaufbeuren auf Rang fünf kletterte.

Die Tore im Überblick:

0:1 (4.) Laaksonen (Schmidle, Pokorny), 0:2 (12.) Koziol (Gracel, Wörle), 0:3 (20.) Kerälä (Blomqvist) PP1, 0:4 (25.) Laaksonen (Thiel) PP1, 0:5 (28.) Kerälä (Blomqvist, Thiel). 1:5 (34.), Martens, 2:5 (37.) Kolozvary (Bartosch, Kunz), 3:5 (44.) Järveläinen (Schmidt, Kolozvary), 4:5 (45.), Melanson (Kunz, Rajala) PP1, 4:6 (46.) Eichinger (Blomqvist, Kerälä), 5:6 (47.) Schmidt (Gron, Rajala), 6:6 (59.) Melanson (Rajala, Karlsson) / 6:7 Kerälä GWS

Strafen: Bayreuth 16, Kaufbeuren 14

Zuschauer: 1617

Schiedsrichter: Patrick Altmann, Soeren Kriebel, Michael Zettl


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