Topfavorit eine Nummer zu groß für die Tölzer Löwen - 2:4 gegen Steelers
Heimpleite gegen BietigheimDie erhoffte Überraschung blieb aus. Die Tölzer Löwen verloren auch ihr zweites Punktspiel. Vor eigenem Publikum mussten sich die Isarwinkler dem SC Bietigheim - einem der Topfavoriten der Liga - mit 2:4 (0:0,1:2,1:2) beugen. 1658 Zuschauer sahen kämpferische Löwen, die das Spiel lange Zeit vom Ergebnis her offen halten konnten. Erst das 1:3 kurz nach Beginn des Schlussabschnitts ließ den Widerstand doch merklich erlahmen. Die letzten beiden Treffer fielen, als Bad Tölz einen sechsten Feldspieler aufs Eis schickte.
Axel Kammerer gab die Devise aus, den Steelers mit einer defensiven Spielweise zu begegnen. "Würden wir gegen diese Mannschaft in den offenen Schlagabtausch gehen, ginge das nicht gut." So zogen sich die Löwen zu Beginn weit in die eigene Defensive zurück und harrten der Dinge, respektive den Angriffen der Steelers. Die taten sich gegen den dicht gestaffelten Verbund freilich schwer. Selbst in Überzahl gelang doch recht wenig. Bei den Hausherren machte sich die defensive Spielweise freilich auch bemerkbar. Eigene Angriffe hatten nahezu Seltenheitswert. Das änderte sich im mittleren Abschnitt. Die Tölzer versuchten sich im Powerplay, Jeff Hoad traf zur überraschenden Führung. Hätte diese etwas länger Bestand gehabt, wer weiß wie die Partie geendet hätte. So aber kamen die Schwaben durch einen kuriosen Abpraller - Cavallin sprang die Scheibe nach einem tollen Save an den Nacken - zum Ausgleich und wenig später nach einer mehr als umstrittenen Strafzeit sogar zur Führung. Chris Straube und Alexandre Jacques waren die Torschützen. Hier fand Kammerer einen Ansatz zur Kritik. "Da hat sich der Schiedsrichter ins Spiel eingemischt und durch Fehlentscheidungen den Gästen geholfen. Das waren harte aber faire Schulterchecks von Borzecki und Schönberger. Irgendwann trauen sich meine Spieler nicht mehr auf den Mann zu gehen. Zweikämpfe gehören schlicht und ergreifend zum Spiel dazu." Ein Schelm, wer Böses denkt. Referee Ninkov aus Reutlingen war selbst früher in Bietigheim aktiv. Unglücklicher kann man die Ansetzung nicht gestalten. Ohne freilich dem Referee irgendetwas unterstellen zu wollen. Dessen Leistung war sicher nicht hauptursächlich für die Niederlage. Mehr schon der frühe Treffer zu Beginn des letzten Drittels. Hecker bekam die Scheibe nicht aus der eigenen Zone, Chris Straube nutzte dies eiskalt aus. Körpersprache und Intensität verhießen nunmehr nichts Gutes. Mit der Niederlage haben sich die Buam ganz offensichtlich abgefunden. Zwar verkürzte Kachur zwanzig Sekunden vor dem Ende noch einmal. Für mehr reichte es allerdings nicht mehr.
Uli Liebsch war erleichtert ob des Erfolgs seiner Mannschaft. "Ich habe vor der Schwere der Aufgabe gewarnt. Mannschaften, die von Axel Kammerer trainiert werden, arbeiten stets sehr hart. Wir haben trotz überlegener Schussstatistik unsere Chancen ungenügend genutzt, aber die nötige Geduld bewiesen. Mark Cavallin hat sehr stark gehalten.
Kammerer lobte indes die taktische Disziplin seiner Eleven im ersten Abschnitt. "Das Führungstor war optimal für uns, leider hat sie nicht lange Bestand gehabt. Nach dem 3:1 hat Bietigheim die Sache souverän runtergespielt." (orab)
Tore:
1:0 (23:49) Hoad (Harmer, Fischhaber, 5-4), 1:1 (29:56) Straube, 1:2 (34:00) Jacques (Schneider, Wieland, 5-4), 1:3 (40:45) Straube (Schneider, Jacques), 2:3 (59:40) Kachur (Hoad, Kruck, 6-5), 2:4 (59:52) Schneider (Straube, Molling, ENG)
Strafminuten: Bad Tölz 14 + 10 (Stevens) - Bietigheim 10
Schiedsrichter: Ninkov (Reutlingen) - Bertele, Ledermann
Zuschauer: 1658
Spieler des Spiels: Chris Straube