Tölzer Löwen: Zwei Abgänge und zwei Unterschriften
Heimpleite gegen BietigheimMusste man vor wenigen Wochen noch befürchten, die Mannschaft der Tölzer Löwen würde sich gänzlich auflösen, so steht inzwischen doch ein beachtliches Gerüst. Das Personalkarussell dreht derzeit sogar mit Maximalgeschwindigkeit, beinahe täglich bekommt das künftige Löwenteam neue Konturen.
Eine Personalie war in den letzten Tagen mit höchster Priorität versehen. Der Verein signalisierte seinem letztjährigen Topscorer das bedingungslose Interesse an einer Vertragsverlängerung, gestern gab der Umworbene sein Ja-Wort. Jeffrey Hoad wird ein weiteres Jahr das gelb-schwarze Trikot tragen. 56 Tore, 66 Beihilfen steuerte der Kanadier mit britischem Pass in den vergangenen beiden Spielzeit zum jeweiligen Gelingen bei, jetzt kommen weitere Punkte des englischen Teamspielers hinzu. "Es machte den Anschein, als wäre Jeff gerne in Bad Tölz geblieben", urteilte Michael Komma über die Verhandlungen mit seinem Sturmführer.
Einer, der schon zu Kommas Aktivenzeit die Schlittschuhe schnürte, wird künftig den Defensivverbund der Buam stärken. Peter Gulda wechselt von den Eisbären Regensburg in die oberbayerische Kurstadt. Der 39-jährige Verteidiger kam zu Beginn der neunziger Jahre aus Vitkovice nach Deutschland. Nach einigen Jahren in Freiburg waren Landshut und Oberhausen seine DEL-Stationen. Es folgten zwei Jahre in Bietigheim, ehe er sich im Sommer des letzten Jahres den Eisbären anschloss. Guldas Punkteausbeute kann sich zweifelsohne sehen lassen. Seit 1990 erzielte der 1,76 Meter große "Linksausleger" 128 Tore, bereitete zudem 189 weitere vor. Über etwaige altersbedingte Defizite des Tschechen macht sich Komma keine Gedanken, Gulda ist schließlich ein Musterprofi. Ein kaum schlechter dotiertes Angebot aus Westsachsen schlug Gulda aus. Er möchte in der zweiten Bundesliga bleiben.
Das gern genannte Motto "Tölzer für Tölz" wird künftig wohl in etwas reduzierter Form zu bewundern sein. Mit Sebastian Kottmair und Anton Prommersberger verlassen den Verein zwei Akteure, auf die das Kriterium des Lokalkolorits zutrifft. Kottmair erweitert die Werdenfels-Connection um Florian Leitner, Beppo Frank und Derek Mayer auf vier "Abtrünnige", wechselt zum SC Riessersee in die Oberliga. Anton Prommersberger folgte indes nunmehr dem Ruf seines letzten Trainers und schlägt seine Zelte künftig im Breisgau auf. (orab)