Tölzer Löwen: Dezimierte Duisburger auch mit Härte nicht zu bezwingen

Als sich Duisburgs Trainer Didi Hegen nach dem Spiel über den Schiedsrichter echauffierte, wurde Thomas Brandl bereits am Kiefer operiert. Ein hoher Stock hatte ihn getroffen und sowohl Qualität als auch Quantität seiner Zähne erheblich reduziert. Als ob das nicht schon genug wäre, wurde er vom extrem schwachen Unparteiischen Schlimme mit einer doppelten zehnminütigen Strafe bedacht, nur weil er lautstark auf seine blutende Verletzung hingewiesen hatte. Weiterspielen hätte er indes auch nicht gekonnt, somit hatte diese Strafe keine unmittelbare Auswirkung auf die weitere Spielzeit. Die Löwen kämpften sich nach einem 0:2 Rückstand nochmal auf 2:3 haran, mussten dann aber wegen dummer Strafen in Unterzahl postwendend zwei weitere Gegentreffer hinnehmen.
Gut 1700 Zuschauer in der Scania-Arena sahen zu Beginn des Spiels ein Comeback der besonderen Art. Franz Demmel, seines Zeichens Geschäftsführer der Tölzer Löwen, schnürte zum ersten Mal in diesem Jahr seine Schlittschuhe. Wohl um der jungen dritten Reihe mehr Stabilität zu verleihen. So musste in den ersten beiden Spieldrittel auch nur je ein Gegentreffer hingenommen werden. Thomas Brandl, der ehemalige Tölzer, nach sieben Minuten und John Kachur anfangs des Mitteldrittels konnten den starken ECT-Keeper Patrick Couture überwinden. Erst in den letzten zwanzig Minuten forcierten auch die Cracks aus dem Isarwinkel ihr Offensivspiel und kamen ihrerseits zu Treffern durch Florian Zeller und Sebastian Kottmair. Dazwischen war Vitali Stähle für die Duisburger erfolgreich, so dass man sich eine energische Aufholjagd der Gelb-Schwarzen erwarten konnte. Nur fand diese kaum statt, denn durch dumme Strafzeiten gerieten die Buam immer wieder in numerische Unterlegenheit, welche sich die Gastgeber auch zu Nutze machten. Binnen zwölf Sekunden trafen sie durch Johansson sowie erneut Stähle und entschieden die Begegnung verdient zu ihren Gunsten. Allerdings war dieser Sieg hart erkauft. Neben Brandl verloren die Westdeutschen auch noch Martin Hamann (Wadenbeinbruch), Thomas Fritzmeier (Gehirnerschütterung) und Stefan Kreuzmann (Schulter). Über die Leistung des Hauptschiedsrichter sei noch gesagt, dass beide (!) Mannschaften einen Zusatzbericht gegen ihn anfertigen ließen. Die Duisburger wegen der Geschichte mit Thomas Brandl, auf Tölzer Seite wegen einer aus ihrer Sicht ungerechtfertigten 2+2 Minuten Strafe für Derek Mayer, bei der sie die entscheidenden Gegentreffer hinnehmen mussten. (orab)