Tölzer Löwen: Arbeitssieg gegen Eispiraten
Heimpleite gegen BietigheimDas wichtigste Vorhaben der Tölzer Löwen an diesem Wochenende ist geschafft: Einen Sieg gegen den Tabellenvorletzten Crimmitschau und den Abstand nach unten damit gewahrt bzw. sogar vergrößert.
Hochklassig war es nicht unbedingt, was beide Mannschaften den 1600 Zuschauern boten, aber spannend. Es war aber im Vorfeld eigentlich nicht anders zu erwarten. Gegen einen unmittelbaren Tabellennachbarn zählt ausschließlich das nackte Resultat. Mission also erfüllt.
Die Anfangsminuten machten Hoffnung auf ein flottes Spiel. Bereits nach anderthalb Minuten lag die Scheibe im Tor. Aus Tölzer Sicht jedoch im falschen. Mirko Reinke nutzte ein Zuspiel des Ex-Bietigheimers Dallas Fallscheer und eine Unachtsamkeit in der Tölzer Verteidigung. Die Ernüchterung währte aber nicht lange. Ein Doppelschlag der "Buam" ließ schon bald Stimmung aufkommen. Unterstützt in ihrer Torejagd wurden die Gastgeber dabei vom Crimmitschauer Verteidiger Christian Heumann, der für einen Bandencheck mit Verletzungsfolge 2+2 Strafminuten aufgebrummt bekam. In der ersten Überzahlsituation setzte Rod Stevens zu einem beherzten Solo von der Mittellinie aus an und brachte die Scheibe auch tatsächlich an Radek Toth vorbei ins Sachsengehäuse. Unglücklich für die Gäste, dass die erste Strafe von Heumann noch eine Sekunde andauerte, aufgrund dessen sie sich wiederholt dem Powerplay der Gelb-Schwarzen ausgesetzt sahen. Nur wenig später zappelte das Netz erneut. Florian Leitner ließ Toth mit einem satten Schlagschuss keine Abwehrmöglichkeit. Es war der erste Saisontreffer für den Tölzer Spielführer. Dass man mit der knappen Führung in die erste Pause gehen konnte, lag vor allem an Patrick Couture, der Ende des Drittels mit zwei bravourösen Saves aufwartete.
In Abschnitt zwei tat sich der kanadische Goalie wieder hervor, als er eine eins gegen eins Situation für sich entschied, nachdem die Scheibe zuvor in der Vorwärtsbewegung an der gegnerischen blauen Linie verloren wurde. Eine Minute vor dieser Aktion hatte Sebastian Kottmair frei vor Toth die Möglichkeit einen Zweitorevorsprung herauszuarbeiten, setzte aber seinen Abschluss zu hoch an. Nach einer guten halben Stunde war es Peter Kathan, dessen Schlagschuss wie an der Schnur gezogen im unteren Toreck einschlug. Brandon Carper war zu diesem Zeitpunkt in der Kühlbox. Unverständlicherweise gaben die "Buam" nun aber das Spiel aus den Händen. Die Gäste waren zwar nicht zwingend, jedoch an Spielanteilen im Vorteil. Konsequenz daraus war der Anschlusstreffer, bei dem Shawn Maltby einen Schlagschuss unhaltbar ablenkte.
Somit war im Schlussdrittel für neue Spannung gesorgt, die sich die Hausherren wohl lieber erspart hätten. Das Spiel war nun auf einem eher mäßigem Niveau angekommen. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Eine dieser wenigen Möglichkeiten nutzten die Löwen fünf Minuten vor dem Ende zur vielumjubelten Vorentscheidung. Eine tolle Einzelleistung schloss Morgan Warren mit seinem genauen Zuspiel auf Sebastian Kottmair ab, welcher wenig Mühe hatte, aus kurzer Distanz Radek Toth zu überwinden. Der letzte Treffer der Gäste war lediglich Ergebniskosmetik, er fiel erst sechs Sekunden vor der Schlusssirene durch Maltby.
Alles in allem kann man sicher von einem verdienten Sieg sprechen. Das Bemühen der Truppe von Trainer Rothkirch war stets zu erkennen. Als beste Spieler ihrer Teams wurde auf Seiten der Sachsen Shawn Maltby, bei den Tölzern Morgan Warren (3 Assists) gekürt.
Am Rande: Das Spiel vom vergangenen Sonntag gegen die Bietigheim Steelers wurde mit 0:5 Toren und 0:3 Punkten gewertet, da Christian Curth nach seiner dritten persönlichen Strafe (10 Min) hätte pausieren müssen. Nach dem heutigen Sieg wird das die Löwen vermutlich nur am Rande berührt haben. (orab)