Thuresson verlässt das sinkende Riessersee-Schiff
Riessersee: Rettung in letzter SekundeMarcus Thuresson, der schwedische Nationalspieler in den Reihen des SC Riessersee, hat heute angekündigt, dass er Anfang nächster Woche nach Düsseldorf wechseln wird. "Ich bin einer der Besserverdienenden des Teams und will mit meinem Weggang der Mannschaft helfen," sagte er. Er begründete seine Entscheidung mit der ungewissen Lage in Garmisch. Er habe schließlich eine Familie zu versorgen. Rein sportlich gesehen ist der Wechsel des Schweden sicher kein großer Verlust, schließlich hat er während der gesamten Spielzeit nicht die Leistung gebracht, die man von einem Mann seiner Klasse hätte erwarten können. Außerdem wird auf diese Weise das Problem des überzähligen Ausländers relativ elegant gelöst.
Die große Frage, die man sich derzeit in Garmisch stellt, ist die ,ob die einheimischen Fans das Team des SCR überhaupt noch einmal zu Gesicht bekommen werden. Nachdem das heutige Auswärtsspiel in Heilbronn mit Hilfe eines unbekannten Gönners, der die Fahrtkosten übernommen hat, gesichert ist, entscheidet sich erst morgen die nähere Zukunft der Werdenfelser. Nachdem die ESBG für Sonntag eine Heimspielsperre verhängt hat, weil Riessersee als einzige die fälligen Verbandsabgaben nicht bezahlt haben, beschließt die Gesellschafterversammlung der ESBG in Oberschleißheim das weitere Vorgehen. Dr. Prager, der vorläufige Insolvenzverwalter, wird dort vor den Delegierten seinen Standpunkt erläutern. Er hatte nämlich nur eine Teilzahlung der geforderten Summe von 26.000,- Euro angeboten. Die Gesellschafter stehen vor einer schwierigen Entscheidung: Sollen sie auf die vollständige Zahlung verzichten und damit möglicherweise einen Präzedenzfall schaffen oder die Suspendierung von Riessersee beschließen, was einen weiteren Eishockey-Skandal und den Ausfall mindestens eines Heimspieles für jeden Club bedeuten würde. Die Spannung ist groß vor der morgigen Versammlung der ESBG. (an)