Teamcheck Landshut Cannibals: Im Zeichen von Abschied und Umbruch

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Zwar ist die Entscheidung noch nicht gefallen, doch deutet alles auf einen Wechsel des geschäftsführenden Gesellschafters Bernd Truntschka in Richtung Sportdirektorposten des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) noch während dieser Saison hin. Damit verlöre das Landshuter Eishockey nach 13 Jahren solider Arbeit nicht nur sein Gesicht, sondern auch den Garanten für sportliche und wirtschaftliche Stabilität. Mit ihm werden sich, wie man hört, auch alle derzeitigen Gesellschafter aus dem Lizenzträger zurückziehen. Jegliche Folgeregelungen sind momentan völlig offen.

Die sportliche Leitung übergab Truntschka bereits im Sommer an Jiri Ehrenberger, der zugleich als neuer Trainer der Cannibals fungiert. Der „Trainer des Jahres 2007“ kehrt eineinhalb Jahre nach seiner Entlassung als Sportdirektor der Krefelder Pinguine damit ins Rampenlicht zurück. Mit dem aus Brünn stammenden 56-jährigen Diplom-Trainer knüpft Landshut an seine tschechisch geprägte Eishockeyschule früherer Jahre an. Von seinem Wirken wird abhängen, ob damit auch eine neue Erfolgsgeschichte geschrieben werden kann.

Seine erste Bewährungsprobe hatte Ehrenberger in den letzten Wochen bereits mit dem Wegfall der bisherigen Förderlizenz-Regelung zwischen DEL und 2. Liga zu bestehen. Die Niederbayern sind davon wie kaum ein anderes Team mitten im Saisonaufbau getroffen worden. So reiften in der letzten Saison nicht weniger als 12 junge DEL-Spieler in den eigenen Reihen heran, die gleichzeitig den eigenen Kader quantitativ und qualitativ verstärkten. Dem diesjährigen Team fehlt es damit an Tiefe für eine lange Saison:

Im Tor bleibt Sebastian Vogl die klare Nummer eins. Sollte er ausfallen, dürften weder der 19-jährige Thomas Hingel, noch der erst 17-jährige DNL-Schlußmann Marco Eisenhut die Lücke schließen können. Vogl, im letzten Jahr nur Ligendurchschnitt bei Gegentoren und Fangquote, „strotzt“, nach Angaben von Truntschka, in diesem Jahr „vor Sebstvertrauen und wenn man seine Fitness sowie seine bisherigen Leistungen betrachtet – zurecht“. Will er ihn damit nur stärker reden? – Der Verdacht liegt nahe.

Top-Verteidiger Kamil Toupal, inzwischen seit 12 Jahren am Gutenbergweg zuhause, ist die einzige große Konstante bei den Cannibals. Ihm zur Seite steht, nach 3 Jahren Zwischenstop in Bietigheim, nun wieder sein alter Partner Andreas Geipel im zweiten Block. Zusammen mit dem Talent Steve Hanusch und Routinier Heiko Smazal in der dritten Verteidigungsreihe, sollten die Abgänge von Dumoulin, Pommersberger und Wagner kompensiert worden sein. Eigengewächs Kronthaler und US-Boy Kapstad bilden das erste Verteidigerpaar.

Die auffälligsten Kaderänderungen erfolgten im Sturm: Hier verloren die Drei-Helme-Städter mit Hundhammer (nach Straubing) und Oswald (Karriereende) zwei ihrer langjährigen Führungsfiguren. Ersterer gehörte eigentlich zum Landshuter Inventar; mit 31 Jahren zieht es ihn nun erstmals in die Fremde. Top-Scorer Ty Morris und der Kanadier Rancourt verließen als Leistungsträger ebenfalls den Isarstrand.

Die Führungsrolle vertraut man künftig dem schon 37-jährigen Bill Trew an. Nach einer eher schwachen DEL-Saison in Straubing bleibt abzuwarten, ob er die nochmal auszufüllen vermag. Interessanteste Neuverpflichtung ist der erst 17 Jahre alte Slovake Andrej Bires. Der Kontingentspieler ist eigentlich zunächst für die vierte Reihe vorgesehen, lieferte in Vertretung von Abstreiter oder Welz zuletzt eine sehr starke Leistung an der Seite von Thornton und Trew. Mit seiner Verpflichtung könnte Ehrenberger ein Volltreffer gelungen sein. Der Tscheche Jaroslav Kracik wird wohl in der Führung des zweiten Blocks überzeugen können. Einzig Elia Ostwald blieb bislang wohl hinter den hohen Erwartungen als „Brecher“ und Vollstrecker zurück. Findet auch er zu seiner Form, so dürften sich die Cannibals in diesem Mannschaftsteil verbessert haben.

Allerdings verletzte sich früh in der Vorbereitung Peter Abstreiter, im Vorjahr noch bester deutscher Scorer im Team, schwer am Syndesmoseband. Er wird noch mindestens 2-3 Monate ausfallen. Und damit ist ein Grundproblem des diesjährigen Kaders offenbart: viele Verletzte werden die Niederbayern sich nicht leisten können. Bleiben sie davon verschont und können sie ihr neuerdings aggressiveres, schnelleres Spiel über die Saison beibehalten, so ist ihnen ihr Play-off-Stammplatz sicher nicht zu nehmen. Für mehr wird es nicht reichen.

Die spannenste Frage aber ist: wie geht es in der Saison 2012/13 mit dem Landshuter Eishockey weiter?


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