Teamcheck EVL Landshut Eishockey: Alles auf Neustart - der EVL ist wieder da!DEL2-Saison 2013/14

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Unser Tip:

Landshuts Spiel soll sich verändern, körperbetonter und mehr und mehr von Eigengewächsen getragen werden. Es wird spannend zu beobachten sein, wie Trainer Jiri Ehrenberger diese Umstellung bewältigt. Das Team ist im Tor nicht besser, in der Verteidigung eher schwächer und im Angriff zumindest wohl variantenreicher geworden. Mannschaft und Trainer müssen zusammenfinden. Wenn das schnell und dauerhaft gelingt, wird Landshut um die Play-off-Plätze mitspielen. Das eher leichte Programm zum Saisonstart kann hier für Schwung sorgen. Wird der nicht aufgenommen, muß Landshut um einen der acht Top-Plätze bangen. Mehr als Viertelfinale wird nach jetzigem Ermessen für das Team heuer nicht erreichbar sein. Die Hoffnung auf Erfolg bildet einzig der Angriff.

Die Lage:

Die wohl größte Baustelle der Liga befindet sich in Landshut. Seit dem Gesellschafterwechsel im letzten Sommer, als Rainer Beck das Zepter übernahm, blieb kaum ein Stein auf dem anderen. Im Versuch-und-Irrtumsprinzip wird dort seither gewerkelt: Zunächst wurde das Geschäftsstellenpersonal ausgetauscht und Jürgen Rumrich wechselte vom Eis auf den Geschäftsführerposten. Das ist längst Geschichte, denn schon seit Dezember arbeitet Christian "Wiggerl" Donbeck im Hintergrund und ist offiziell nun seit April Rumrichs Nachfolger. Ein neuer Marketing-Verantwortlicher - längst Vergangenheit. Egal, ob Fanshop-Personal oder der langjährige Mannschaftsbetreuer Klaus Weiß - alle nicht mehr an Bord. Sogar die Anstellung von Becks Bruder Helmut blieb nur eine Episode. Erst wurden die Eintrittspreise deutlich erhöht, dann blieben die Zuschauer aus - nun geht man wieder aufeinander zu. Gab es zur letzten Saison drastische Gehaltsaufbesserungen für die Spieler von etwa 30%, so wurden diese in diesem Jahr wieder auf das alte Niveau zurückgeführt. Von Bestand sind wohl lediglich die baulichen Veränderungen in VIP-Bereich und Stadiongastronomie. Fast eine Randnotiz blieb so der sang- und klanglose Verlust des Meistertitels. In der Neuauflage des Vorjahresfinales war diesmal bereits im Viertelfinale Endstation gegen die oberbayerischen Rivalen aus Rosenheim. All das blieb finanziell natürlich nicht folgenlos, und unbestritten wurde so ein Saisonverlust von über 750.000 Euro eingefahren.

Auch die Außendarstellung änderte sich: Beherrschte vor Jahresfrist Neu-Gesellschafter Beck noch die Schlagzeilen ("Harnos [Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes, d.Red.] ist mein Feind, der muß weg" und setzte dafür gar ein Kopfgeld von 5 Millionen Euro aus), so sind jetzt, wenn überhaupt, nur noch leise Töne zu vernehmen. Im Zweitligastreit des Sommers hielt sich Landshut völlig zurück: "Ich hätte auch in einer DEB-geführten Liga gespielt - wir gehörten jedenfalls zu keiner Fraktion", unterstreicht Donbeck heute gar seine Neutralität. Vielmehr wurden wohl eigene Hausaufgaben erledigt an der Isar, im finanziellen, Sponsoren- und Marketingbereich. Am augenfälligsten kommt dies im Namen zum Ausdruck: Auch die "Cannibals" sind inzwischen Geschichte am Gutenbergweg. Etwas hölzern nennt man sich nun "EVL Landshut Eishockey" und knüpft damit an nie gestorbene Eishockeytradition der Drei-Helme-Stadt an. So ist natürlich auch die Homepage wieder neu und erlaubt konsequent keinerlei Blick auf die Vergangenheit. Nun wünscht man dem neuen EVL, daß er schleunigst einen Bauplan entwickelt, um aus den Irrungen und Wirrungen der letzten Saison herauszufinden und gezielt an der Zukunft des Landshuter Eishockeys zu bauen.

In der Vorbereitung waren die Landshuter besonders fleißig. Zwei Wochen vor ihren Konkurrenten begannen bereits Duelle auf dem Eis. Die Ergebnisse waren gemischt und sind schwer einzuordnen: Durchweg Niederlagen hagelte es in Vergleichen mit ausländischer Konkurrenz aus Tschechien und Österreich. Gegen deutsche Erstligisten gab es einen Sieg (Krefeld), ein Unentschieden (Düsseldorf) und eine Niederlage (Nürnberg). Deutliche Siege wurden in allen fünf Vergleichen mit Oberligisten eingefahren, doch ein zu-Null-Spiel gab es dabei nicht. Ein tendentiell leichteres Programm erwartet den EVL zum Saisonstart: Mit Ausnahme des ersten Spiels in Heilbronn geht es in stetem Heim- und Auswärtsspielwechsel zunächst gegen Teams, die nicht an der Tabellenspitze erwartet werden. Aus einem guten Auftakt könnte somit Schwung für den weiteren Saisonverlauf geholt werden.

Eine Kooperationspartner in der DEL (Deutsche Eishockey-Liga) haben die Niederbayern nicht; "das hat für uns keinen Nutzen, wir wollen unsere eigenen Nachwuchsspieler weiterentwickeln", so Donbeck. Stattdessen wird eine Zusammenarbeit mit den Oberliga-Nachbarn aus Erding angestrebt, um den jungen Spielern mehr Spielpraxis zu geben.

Der Trainer:

Fast schon eine Konstante im Landshuter Wechselspiel ist Meistertrainer Jiri Ehrenberger, der immerhin schon in seine dritte Saison an der Isar geht. Der 58-jährige Tscheche ist nicht unbedingt für seine mutige Experimentierfreude bekannt, doch ist es sein Auftrag, nun verstärkt eigene Talente in den Kader einzubauen und die Spielweise körperbetonter zu gestalten. Es wird spannend sein, diese Entwicklung zu beobachten.

Der Kader:

Der Spieleretat wurde drastisch gesenkt. Wer zu Gehaltsverzicht nicht bereit war, mußte gehen. Das traf insbesondere die bisherigen Kontingentspieler, die bis auf Cody Thornton ausgewechselt wurden. Insgesamt bekam der Kader ein nordamerikanischeres Gesicht. Nur Lukas  Vantuch und Martin Davidek verbinden noch landsmannschaftliche Wurzeln mit ihrem Trainer. Die Spielweise soll körperbetonter werden - "das wollen die Zuschauer sehen", gibt Donbeck die Richtung vor. Die Mannschaft hat in Anbetracht des eingeschlagenen Sparkurses eine bemerkenswerte Tiefe im Sturm. Dafür ist die Defensive eher schmal aufgestellt.

Tor: Timo Pielmeier, den es nach nur einer Saison in die DEL zog, wird durch den 28-jährigen Kanadier Brian Stewart ersetzt. Er kommt aus der ECHL (East Coast Hockey League) erstmals nach Europa. Mit 196 cm hat er Gardemaß, doch bleibt abzuwarten, ob er den gewohnt sicheren Rückhalt im EVL-Tor geben kann. Mit dem erst 19-jährigen Marco Eisenhut steht ein starkes Eigengewächs als Ersatz parat, der in der Vorbereitung starke Leistungen zeigte.

Verteidigung: Das Karriereende "der Ewigen" Kamil Toupal und Markus Welz stellt sicherlich den größten Einschnitt im Kader dar. Immerhin war der 39-jährige gebürtige Tscheche als Verteidiger in der vergangenen Spielzeit nicht nur Identifikationsfigur und unermütlicher Antreiber, sondern auch noch viertbester Punktesammler des Teams. Welz hinterläßt auch deshalb eine Lücke, weil er flexibel in Sturm und Verteidigung einsetzbar war. Zudem ist der Abgang von Jakub Grof und Marco Schütz zu verkraften. Der Tscheche war als sechstbester Scorer ebenso offensivstark wie Toupal und auch Schütz wurde in dieser Hinsicht nur vom verbliebenen Andreas Geipel im Team übertroffen. Die so gerissenen Lücken werden durch den Kanadier Josh Godfrey und den DEL-erfahrenen Stephan Daschner auch zahlenmäßig nur unzureichend geschlossen. Beide haben sich weder in der Vergangenheit, noch in der Vorbereitung als Punktesammler besonders ausgezeichnet. Somit zählt der 18-jährige Landshuter Fabio Wagner in dieser Saison, zusammen mit den Etablierten Stephan Kronthaler und Heiko Smazal zu den sechs Stammverteidigern. Zudem stehen die beiden 17-jährigen Eigengewächse John Rogl und David Trinkberger im Kader. Die Defensive hat somit nicht nur deutlich an Offensivkraft verloren. Es wäre überraschend, wenn nicht auch die Verteidigungsleistung leiden würde.

Sturm: Galt das Tschechen-Duo Jaroslav Kracik und Frantisek Mrazek noch als Meisterschaftsgarant, so standen beide in der vergangenen Saison zunehmend in der Kritik. Ihr Abgang überrascht insofern ebenso wenig wie der des Österreichers Roland Kaspitz. Schwer wiegt hingegen der Verlust der jungen Eigengewächse David Elsner und Thomas Brandl, die beide den Sprung in die DEL schafften. Auch Arturs Kruminsch zählte zu den fleißigsten Punktejägern. Die Ausländerpositionen wurden mit dem Kanadier Riley Armstrong und jüngst dem Tschechen Lukas Vantuch  überzeugend besetzt: Armstrong spielte vorwiegend in der zweiten nordamerikanischen Liga AHL (American Hockey League) und kann zudem auf Einsätze in NHL (National Hockey League), osteuropäischer KHL (Kontinental Hockey League) und DEL verweisen. Der tschechische Nationalspieler bewährte sich bislang vornehmlich in der heimischen Extraliga. Im übrigen müssen die Rückkehrer Max Forster, Elia Ostwald und der deutsch-Kanadier Ty Morris in die Fußstapfen der übrigen Abgänge treten, was ihnen schwer fallen dürfte. Im Kader verblieben sind immerhin Top-Scorer Peter Abstreiter, der Kanadier Cody Thornton, der Deutsch-Kanadier Billy Trew, Maximilian Brandl, Martin Davidek, Sebastian Busch und der erst 18-jährige Marc Schmidpeter. Im übrigen erhalten die Talente Stefan Loibl und Patrick Fischer Bewährungschancen im Profi-Kader. Florian Zimmermann und Florian Brenninger sammeln in erster Linie wohl Spielpraxis bei Oberliga-Partner Erding Gladiators. Insgesamt weht so ein frischer Wind im Sturm der Niederbayern, auf den Ausländerstellen überzeugend und in der Tiefe mit Potential. 


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Eisbären Regensburg Regensburg
EC Bad Nauheim Bad Nauheim
3 : 5
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Bietigheim Steelers Bietigheim
EHC Freiburg Freiburg
1 : 2
Selber Wölfe Selb
Freitag 08.12.2023
EC Bad Nauheim Bad Nauheim
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Kassel Huskies Kassel
ESV Kaufbeuren Kaufbeuren
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Bietigheim Steelers Bietigheim
Starbulls Rosenheim Rosenheim
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