Teamcheck Bietigheim Steelers: Mix aus Jung und Alt
Für den gebürtigen Kanadier Danny Held ist es bereits die dritte Amtszeit bei den Steelers, nachdem er im November 2010 als Interimscoach die Nachfolge des damals beurlaubten Christian Brittig antrat. ihm hat man die Aufgabe anvertraut, die 13 Neuzugänge in die Mannschaft zu integrieren und trotz Budgetkürzungen wieder an alte Stärken anzuknüpfen.
Held setzt dabei im Tor in Form von Martin Morczinietz auf Altbewährtes. Seit 2008 hütet der aus Bad Tölz stammende Keeper das Tor der Steelers und teilte sich in der Vergangenen Saison den Torwartposten mit Martin Cinibulk. Auf ihn wird Held verzichten müssen, denn die Black Hawks Passau fand Gefallen an dem Senior und haben ihn sich gekrallt. Auch wenn im Rahmen der Vorbereitung der 19-jährige Dustin Strahlmeier ab und an zwischen den Pfosten stehen durfte, so dürfte es für die Saisonspiele unter normalen Umständen kein Vorbeikommen an Morczinietz geben. Als Nummer Drei wird sich Andreas Mechel zufrieden geben müssen. Dennoch sollte man sich als Torwart bei Bietigheim nicht gerade auf die faule Haut legen, schließlich konnte die Verteidigung in der letzten Saison nicht immer überzeugen und so kassierte man 159 Gegentore. Eine Marke, die man dieses Jahr unbedingt unterbieten sollte.
Dabei wird vieles auch von den Verteidigern abhängen, allen voran der Routinier Alexander Genze. Der inzwischen 40-jährige geht in seine zweite Saison bei den Schwaben und verbuchte im Vorjahr bei lediglich 14 Strafminuten in 36 Spielen ein Tor und sechs Vorlagen. An seiner Seite wird ein weiterer, erfahrener Akteur den Schläger schwingen. Mit Doug Andress dürfen sich die Fans auf einen Rückkehrer freuen, denn bereits 2008/2009 war der gebürtige Kanadier in Bietigheim aktiv. Danach zog es ihn zum Ligakonkurrenten Eispiraten Crimmitschau, wo er seine Offensivstärken, die er in Bietigheim zeigen konnte, untermauerte. Mit seinen 32 Jahren kennt er aber kein Pardon und geht dort hin, wo es bekanntlich weh tut, auch wenn er einen Großteil seiner Einsatzzeit auf der Strafbank verbringt.
Neben den beiden älteren Akteuren setzt man bei den Schwaben verstärkt auf den Nachwuchs und fährt in Form von Ralf Herbst, Pascal Schoofs, Marcel Neumann, Mike Schreiber und Dennis Dörner ein Durchschnittsalter von 23 Jahren auf.
Besonders in der Offensive sind die neuen Leute wie beispielsweise der Rückkehrer und frühere Jugendspieler Bietigheims Barry Noe gefragt. Denn für sie gilt es, den Topscorer der vergangenen Saison, Olivier Latendresse, zu ersetzen. Mit 21 Toren und 29 Vorlagen spielte sich der Kanadier in die Herzen der Fans, wechselte nun aber nach Österreich zu Graz99ers. Immerhin konnten die Schwaben Brent Walton halten, kam dieser in der letzten Saison doch auf 47 Scorerpunkte.
Ein guter Fang dürfte der Amerikaner Paul John Fenton sein, den Bietigheim von den Metro Stars aus Düsseldorf loseisen konnte. Für die Heilbronner Falken hat 26-jährige bereits eine Saison bestritten und verstand dabei nicht nur Tore zu schießen, sondern auch die Vorlage für eben jene zu gebe.
Es bleibt abzuwarten, wie das Konzept der Steelers mit den Jungen Wilden aufgeht. Sollte man die Fehler in der Defensive abstellen und offensiv weiterhin solide drauf sein können, so wird das Erreichen der Play-Offs das mindeste Ziel für die Schwaben sein.
Bereits am ersten Spieltag, am 25. September, muss man sich in einem richtungweisenden Spiel behaupten, wenn es auswärts gegen die Lausitzer Füchse geht, den Tabellenletzten der Vorsaison.